BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
Bild der Welt immer wieder gewandelt, sondern auch ihre Persönlichkeit.
Nur eines war immer gleich geblieben: Ihre Verehrung für Sardon. Den Hüter des Kelchs, der sie einst aus dem Stand der Sterblichen gehoben hatte. Ihr Liebhaber, dessen Überlegenheit und Charisma sie immer wieder aufs Neue fesselte.
Und der jetzt vom Heils- zum
Todes
bringer der Vampire geworden war...
Als Rona das bereits erigierte Glied des Arapaho küsste und sanft massierte, schwoll es zu noch eindrucksvollerer Größe an. Und je mehr sich ihre Sinne auf diesen anderen Körper einließen, desto erregter wurde sie und ließ sich selbst auf das Spiel der Spiele ein.
Philips Körper fühlte sich herrlich unverbraucht und doch ausgesprochen männlich an. Rona nahm seinen Duft und seinen Geschmack in sich auf wie die Witterungen, denen sie zu Vollmond folgte, wenn barbarisches Verlangen sie auf die Fährte eines Opfers setzte, das sie jagen, töten und verspeisen konnte.
Hier in diesem schäbigen Zimmer, in einer abgeschiedenen, von Indianernachkommen gegründeten und bewohnten Stadt, reduzierte sich ihre ungezügelte Gier auf den bloßen Hunger nach
Erlebnis
.
Nach Wollust und Befriedigung.
»Wie gefällt dir das?«, fragte sie zitternd, als sie mit der Zunge die Länge seines Schaftes befeuchtete – ihn darauf vorbereitete, in sie zu dringen. In den immer unerträglicher, immer fordernder brennenden Schoß, der sich nach etwas sehnte, was ihm viel zu lange vorenthalten worden war.
»Gut«, keuchte Philip. »Es ist... gut...«
»O ja. Und es wird noch besser!«
Wie im Fieber glitt sie über ihn und setzte sich
auf
den Pfahl. Sekundenlang ruhte sie in vollendeter Haltung in ihrem Sattel.
Dann eröffnete sie den feurigen Ritt, schloss die Augen und vergaß das heruntergewirtschaftete, kalt und lieblos eingerichtete Zimmer.
Philip gab ihr, was sie am meisten brauchte.
Und sie ihm.
Mit Worten, wie er sie vermutlich nie zuvor aus einem Frauenmund gehört hatte, stachelte sie ihn zusätzlich an und trieb ihn zum Höhepunkt – unterbrach aber einige Male, wenn sie spürte, dass er kurz davor stand, sich in sie zu verströmen, und zögerte das leidenschaftliche, enthemmte Spiel so lange hinaus, bis sie beide erschöpft und glücklich übereinander sanken.
Rona schmiegte sich noch eine Weile an Philips Brust und strich ihm durch das verschwitzte Haar.
Schließlich richtete sie sich auf, glitt von ihm herab, griff das Kopfkissen und drückte es ihm solange auf das Gesicht, bis auch die letzten Reflexe seines sterbenden Körpers erlahmten.
Dann wusch und erfrischte sie sich im Bad nebenan.
Geräusche riefen sie zurück. Philip hatte begonnen, sich desorientiert im Bett aufzurichten.
Seine Augen verrieten nichts mehr vom Einfluss der Gehorsamsdroge.
Rona war erfahren genug, um keine Zeit zu verlieren.
Noch ehe der vampirische
Keim
, den sie aus seinem Schlummer erweckt hatte, den Arapaho in einen gefährlichen, sich seiner Stärke
bewussten
Gegner verwandeln konnte, war sie bei ihm und drehte ihm mit einer vielfach geübten Bewegung das Gesicht auf den Rücken.
Während sie wartete, dass der Todesimpuls die Vampire von New Jericho zu ihr führte, schweiften ihre Gedanken ins ferne Damals.
Hin zu der Reise, auf der sie Sardon begleitet hatte, und an die sie sich noch so deutlich erinnerte, als wäre es gestern erst gewesen...
VERGANGENHEIT
Sommer 1688
Makootemane hungerte den achten Tag auf dem Gipfel des heiligen Berges.
Sein schlimmster Feind hatte ihm eine so geringe Menge Wasser hinterlassen, dass der junge Arapaho selbst bei sparsamstem Verbrauch höchstens noch zwei weitere Tage überstehen würde.
Trotzdem dachte er keine Sekunde an Aufgabe. Eine solche Schande hätte er nicht überlebt – und er
wollte
überleben
.
Er wollte seinem persönlichen Schutzgeist begegnen und von ihm die Kriegerweihe empfangen.
Für seine neun Jahre besaß Makootemane bereits eine stattliche Größe. Und einen klugen Verstand obendrein, der sich momentan allerdings zunehmend trübte. Der Wechsel von der Sonnenglut des Tages zur grimmigen Kälte nach Einbruch der Dunkelheit trieb den Arapaho ebenso unaufhaltsam in ein tiefes Delirium wie Durst und Hunger.
Vor seinem Aufbruch zum Berg hatte der Schamane des Stammes ihn präpariert, indem er ihn speziell zubereitete Speisen essen ließ, die den anschließenden Verzicht auf Nahrung noch unerträglicher machten.
Danach hatte ihn das Stammesmitglied, das am wenigsten für Makootemane
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