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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Körper strömte.
    »Raphael, ich wünsche dir, dass wir uns nie mehr begegnen.«
    Sie erhob sich, und ihre Seele war schwer von so vielen Wünschen für die Zukunft.
    Wünsche, von denen sie wusste, dass sie nicht in Erfüllung gehen würden.
    Und als sie das Haus und Salem's Lot verließ, war ihr Verschwinden einmal mehr nur Flucht.
     
     
    Epilog
     
    Moses Pray erwachte. Und glaubte doch zu träumen.
    Hoch über ihm wölbte sich, im kaum vorhandenen Licht fast nicht zu sehen, eine Decke aus nacktem Fels. Und auch unter ihm schien nichts anderes als rauer Stein zu sein.
    Er drehte den Kopf, und die Mattigkeit in jeder Faser seines Körpers ließ die an sich kaum nennenswerte Bewegung zum Kraftakt geraten.
    So weit sein Blick zu beiden Seiten hin reichte, sah er – Schlafende. Menschen, die er nie zuvor gesehen hatte, die aber unverkennbar nicht nur Amerikaner waren. Sie alle lagen auf steinernen Sockeln wie auf den Altären einer uralten Kultur, manche reglos, andere wälzten sich unruhig hin und her, und einige wenige wimmerten und stöhnten im Schlaf, als würden sie von Alpträumen geplagt.
    Moses Pray wusste nicht, wie er hierhergekommen war.
    Und er erfuhr es auch nicht.
    Ein Schatten fiel über ihn, als jemand neben ihn trat und etwas mit ihm
tat
.
    Und dann versank auch Moses Pray wieder in fürchterlichen Alpträumen.
     
    Salvat trat von der Liegestatt zurück und wandte sich wieder Raphael Baldacci zu.
    Dessen Blick wanderte noch immer von einem der Schlafenden zum anderen, und seinem Gesicht war unschwer anzusehen, wie unwohl er sich in diesem Saal fühlte, den unsichtbar etwas füllte, das mit den Schläfern Einzug gehalten hatte.
    »Ich verstehe noch immer nicht wirklich, weshalb diese Menschen aus aller Welt hierher gebracht wurden«, sagte er nach einer Weile.
    »Sie werden uns helfen, die Zeichen zu deuten«, sagte Salvat geduldig.
    »Aber so viele«, meinte Raphael. »Warum mussten so viele ihrem wahren Leben entrissen werden?«
    »Weil vielleicht nur einer darunter ist, dessen Träume uns wirklich weiterhelfen können.«
    Er setzte eine Pause, und fuhr genau in dem Moment fort, da das Schweigen unangenehm zu werden begann.
    »Vielleicht wäre es jene gewesen, die du uns nicht zu bringen imstande warst.«
    Es war weder Tadel noch etwas ähnliches in seiner Stimme. Aber Raphael zuckte trotzdem unter seinen Worten, als wäre geschlagen worden.
    »Deshalb habe ich um eine Unterredung mit dir gebeten«, sagte der junge Gesandte dann.
    »Du musst dich kein weiteres Mal für dein Versagen entschuldigen«, erwiderte Salvat. »Vielleicht trifft dich nicht einmal wirkliche Schuld. Ich muss sie wohl auf mich nehmen...«
    »Nein«, wandte Raphael ein. »Nein, ich bin nicht hier, um dich um Vergebung zu bitten. Aber ich habe eine Bitte.«
    Diesmal war er es, der nicht gleich weitersprach, und es verschaffte ihm wenigstens einen Anflug von Befriedigung, als Salvat zumindest einen Anschein von Unruhe zeigte und fragte: »Welcher Art ist dein Begehren?«
    »Ich bitte dich, mich noch einmal zu entsenden«, antwortete Raphael.
    »Ich weiß nicht, ob das eine kluge Entscheidung wäre...«, meinte Salvat. »Sinnvoller erschiene es mir, du würdest deine Ausbildung beenden...«
    »Salvat«, erwiderte der junge Mann in fast flehendem Ton, »ich habe da draußen gespürt, dass ich längst soweit bin. Es war nur die Situation, die gegen mich war. Das wird nicht wieder passieren. Ich bin meinen Weg schon einmal gegangen, und es war der richtige. Ich weiß es. Lass ihn mich bis zum Ende gehen. Darum bitte ich dich.«
    Salvat schwieg. Lange, und mit einem Blick, der nirgendwohin gerichtet und auch nicht nach innen gekehrt war. Dann sah er Raphael an, und auch dies tat er noch immer schweigend. Fast eine Minute lang.
    Raphael war versucht, etwas Aufforderndes in seinen Blick zu legen, oder gar, etwas zu sagen. Aber er tat es nicht. Er verstand Salvats Verhalten als die Prüfung, die es war.
    Und schließlich sagte er: »Nun gut. Geh deinen Weg. Bis zu seinem Ende...« Salvat gebot dem jungen Gesandten zu schweigen, als er etwas erwidern wollte, und ergänzte dann: »... das auch
dein
Ende sein könnte.«
    »Das wird es nicht«, entgegnete Raphael Baldacci fest.
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und ging.
    In das Wispern der Schlafenden um ihn her mischte sich eine weitere Stimme, die er erst nach einer Weile als seine eigene erkannte.
    »Wir sehen uns wieder«, flüsterte sie. »Das verspreche ich dir,

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