Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
Vom Netzwerk:
kannte!
    Nicht mehr
jedenfalls!
    Ihre flachen Gesichter verformten sich zu etwas Monströsem, wobei sie ihre Ähnlichkeit zueinander jedoch nicht verloren. Jede Falte darin verzerrte und vertiefte sich, warf Schatten, die Teile dieser Fratze in Schwärze hüllten. Die Augen in diesen Grimassen begannen düster zu glosen. Dann öffneten die Kreaturen, zu denen Lavrakas und Foxglove mutiert waren, die Mäuler, bleckten fauchend spitze Fangzähne –
    – und wurden von Dennis Murphy fortgerissen!
    Von einer dritten Gestalt, die sich wie ein Raubtier auf ihn warf – und Murphy antat, was sie ihren beiden Dienerkreaturen verwehrt hatte.
    Minuten vergingen.
    Dann regte Dennis Murphy sich wieder.
    Er stand auf, klopfte sich den Schnee von der Kleidung und schloss den Parka bis zum Kinn hinauf.
    Als wäre nichts geschehen, begannen er und die beiden untoten Inuit, den Motorschlitten zu entladen und die Sachen zur Station zu schleppen.
    Here comes Santa Claus...
    Der Gesang wehte ihnen entgegen und in die Nacht hinaus, als sie die Tür öffneten.
     
     
    Drei Tage später
    Dampfschwaden trieben in dem engen Raum, so dicht, dass man glauben konnte, die Luft nicht atmen zu können, sondern trinken zu müssen.
    Das Wasser, das aus dem Brausekopf rieselte, war beinahe brühheiß, und die Röte von Dr. Marion McDeeres Haut hätte jeden Hummer vor Neid erblassen lassen.
    Doch die Hitze des Wassers war machtlos gegen die Kälte, die
in
Marion McDeere herrschte. Das eisige Gefühl klammerte sich wie etwas Lebendiges an allem fest, was tiefer als einen halben Zentimeter unter ihrer Haut lag.
    Kälte war nichts Ungewöhnliches in der Station in Icy Cape. Aber die, die Dr. McDeere seit ein paar Tagen in sich spürte, war von einer Art, die sich auf keine Weise abschütteln ließ. Im Gegenteil, sie wurde mit jedem Tag, fast schon mit jeder
Stunde
hartnäckiger. Und eisiger.
    Begonnen hatte es an dem Tag, als Denny Murphy über Da Silva hergefallen war. Als hätte er plötzlich die Tollwut bekommen – oder etwas Schlimmeres.
    Inzwischen wussten sie,
dass
es etwas Schlimmeres war...
    Vor allem sie selbst wusste es.
    Zwei Tage und vor allem Nächte hatte sie mit den Untersuchungen zugebracht. Sie hatten Blutproben von Murphy als auch von Da Silva genommen, und Marion McDeere hatte alle möglichen und auch unmöglichen Tests durchgeführt.
    Und sie hatte etwas gefunden.
    Aber die Definition dessen, was sie im Blut der beiden Infizierten entdeckt hatte, beschränkte sich auf genau diesen Begriff.
    Etwas.
    Sie konnte es noch nicht einmal mit Worten »einkreisen«. Es entzog sich jeder Beschreibung, weil es etwas völlig Fremdartiges war. Etwas, das vielleicht noch nie zuvor jemand gefunden hatte, und von dem noch nie zuvor jemand befallen worden war.
    Und für das es deshalb auch kein Gegenmittel gab.
    Doch damit nicht genug, begann sich Misstrauen unter der Stationsbesatzung auszubreiten. Denn niemand wusste, ob dieses
Etwas
allein durch Hautkontakt übertragen wurde. Vielleicht genügte es schon, ihm nahe zu kommen. Vielleicht waren sie ihm alle schon zu nahe gekommen.
    Denn Marion McDeere hatte den Fehler begangen, die Vermutung zu äußern, der Virus – oder was es auch sein mochte – könnte sich in dem Eis befunden haben, das sie aus dem Boden Alaskas holten. Schicht um Schicht trugen sie es ab, um zu erforschen, was darin im Laufe von Jahrtausenden eingefroren worden war. Und möglicherweise fand sich unter all diesen Dingen ja auch etwas, das Menschen in den Wahnsinn treiben konnte...
    Vielleicht
, dachte Marion McDeere, während sie das Duschwasser noch ein kleines bisschen heißer stellte,
ist ja auch diese Kälte Teil dessen, was das
Etwas
bewirkt. Eine Art Vorbote des Irrsinns...
    In jedem Fall wünschte sie sich nun, dass sie nie ihre Unterschrift auf jenes Dokument gesetzt hätte, das sie praktisch hierher ans Ende der Welt befördert hatte – oder zumindest an deren äußersten Rand.
    Aber sie hatte es aus freien Stücken getan. Hatte sich freiwillig als einzige Frau für dieses Projekt gemeldet. Und sie wusste ganz genau, dass man in der Zentrale nie zugestimmt hätte, eine Frau mit fast einem Dutzend Männern hierher zu schicken, wenn nicht gerade
sie
, Marion McDeere, diese Frau gewesen wäre.
    Denn ihr Ruf war gefürchtet. Gerüchte besagten, dass sie mit vierunddreißig Jahren immer noch unberührt war – und böse Zungen behaupteten sogar, dass man den Begriff »unberührt« in ihrem Fall sogar wörtlich nehmen

Weitere Kostenlose Bücher