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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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glänzenden Augen seiner Töchter, wenn sie morgen früh ihre Geschenke auspacken würden. An den Duft nach Weihnachten, der ihr Haus in San Diego füllen würde, das Sondra, seine Frau, sicher wieder liebevoll dekoriert hatte.
    Etwas stach wie eine Nadel in die Haut dicht unterhalb seines rechten Auges. Hastig wischte Murphy die festgefrorene Träne fort. Wer hier draußen weinte, konnte diese Sentimentalität leicht mit dem Augenlicht bezahlen...
    Murphy hielt im Hüpfen inne, die Arme halb von sich gestreckt. Wie in der Bewegung gefroren stand er da, eine groteske Statue inmitten der tanzenden Flocken.
    Er hörte etwas, das zunächst fast noch im Pfeifen des Windes unterging und das er deshalb im ersten Moment für eine Täuschung hielt. Für etwas, das er gern gehört
hätte
, das aber noch immer auf sich warten ließ.
    Doch dann vernahm er es wieder. Und diesmal verstummte das Geräusch nicht wieder, sondern wurde beständig lauter, kam näher.
    Halbwegs erleichtert aufzuatmen erlaubte Dennis Murphy sich allerdings erst, als er den klobigen Schatten hinter dem wehenden Weiß entdeckte, der immer mehr an Kontur gewann, bis ein kettenbespanntes Fahrzeug daraus wurde. Rasselnd und dröhnend kroch der große Motorschlitten auf ihn zu.
    Foxglove und Lavrakas hatten das Gefährt in Küstennähe in einem wettergeschützten Unterstand abgestellt, um die Waren damit auf der kurzen Überlandstrecke bis zur Station zu transportieren. Eine aufwendige Aktion, die bei jeder Lieferung vonstattenging. Der Preis, den die beiden Inuit dafür verlangten, war entsprechend gesalzen. Aber bedachte man, welche Mühen sie dafür auf sich nahmen, war er wohl auch gerechtfertigt.
    Wie ein aus dem Eis gebrochenes Ungeheuer schob sich das eigentümliche Gefährt auf Murphy zu, schien ihn aus weißglühenden Augen anzustarren. Als ihn die Scheinwerfer so sehr blendeten, dass seine Augen zu tränen begannen, hob er schützend den Arm vors Gesicht.
    Kaum fünf Schritte vor ihm stoppte der Motorschlitten und hüllte ihn eben noch in eine stinkende Dieselwolke, bevor der wummernde Motor hustend erstarb.
    Murphy trat aus dem Lichtteppich, den die Scheinwerfer über den Schnee breiteten. Er hörte Türen schlagen, dann näherte sich ihm eine dunkle Gestalt.
    »Fröhliche Weihnachten«, wünschte Dennis Murphy dem anderen, von dem er zunächst nicht wusste, ob es sich um Trimble Foxglove oder Gideon Lavrakas handelte.
    Als sein Gegenüber stumm blieb, vermutete er, dass es sich um Lavrakas handelte. Er war der wortkargere der beiden Inuit. Und als die Gestalt sich ein wenig drehte, so dass die Ausläufer des Scheinwerferlichts ihr Gesicht streiften, wusste er, dass er richtig lag. Obwohl er immer noch Mühe hatte, die beiden auseinanderzuhalten. Die Züge der Eingeborenen ähnelten sich in den Augen Fremder zu sehr.
    »Kennt euer Volk den Weihnachtsmann?«, fragte Murphy leutselig. Es störte ihn nicht, dass er keine Antwort bekam. Es genügte ihm schon, einfach wieder einmal zu jemand anderem sprechen zu können. Im Kreis der Kollegen in der Station kamen kaum noch Gespräche auf. Murphy hatte sich schon einige Male dabei ertappt, dass ihm der bloße Klang der einen oder anderen Stimme da drinnen auf die Nerven ging. Erste Anzeichen von Stationskoller, hatte er für sich selbst diagnostiziert. Es wurde wohl doch Zeit, dass sie abgelöst wurden. Na ja, ein paar Wochen noch...
    »Verdammt, was...?«
    Murphy kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Vorher traf ihn das dunkle Etwas an der Schläfe, das er erst im allerletzten Augenblick als Lavrakas' rechte Faust erkannte. Aber da fühlte er sich auch schon von den Füßen gerissen. Er stürzte in den Schnee, kam im Leuchtbereich der Scheinwerfer zu liegen und sah, dass Lavrakas ihm nachsetzte.
    Der Inuit warf sich über ihn, drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden. Murphy war noch immer zum einem zu benommen von dem Hieb und zum anderen einfach zu überrascht, um an Gegenwehr auch nur zu denken. Obendrein war er kein Sportler und schon gar kein Kämpfer.
    Beinahe unbeteiligt und merkwürdige Laute ausstoßend, die in seinen eigenen Ohren beschämend lächerlich klangen, ließ er zu, dass Lavrakas sich am Kragen seines Parkas zu schaffen machte, seinen Hals freilegte...
    Ein Schatten fiel über ihn.
    Trimble Foxglove beugte sich zu ihm herab, half Lavrakas bei seinem Tun.
    Moment
, schoss es Dennis Murphy durch den Sinn,
Lavrakas? Foxglove?
    Verdammt, das waren nicht die beiden Inuit, die er

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