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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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konnte...
    Sie selbst wusste, dass es nicht so war. Es war einfach nur so, dass sie sich auf kein Techtelmechtel – und schon gar nicht auf »mehr« – mit Kollegen einlassen wollte. Früher oder später waren immer Probleme die Folge; sie hatte solche Beziehungen oft genug beobachten können.
    Natürlich hatten schon viele Mitarbeiter versucht, wenigstens mit ihr zu flirten, und die meisten hatten keinen Hehl daraus gemacht, dass sie es beim Flirt nicht belassen wollten. Also hatte Marion McDeere sich im Laufe der Zeit – zwangsläufig, wie sie meinte – einen burschikosen Ton und wenig zimperliche Manieren angewöhnt, die allein schon die Kerle einschüchterten.
    Von da bis zum Prädikat »alte Jungfer« war es nicht weit gewesen...
    Auch hier in der Station hatten schon ein paar der Kollegen wissen wollen, wie viel denn nun dran war an den Geschichten um die »Iron Lady«. Aber sie hatten sich die Zähne an ihr ausgebissen, und zumindest in einem Fall traf es fast wörtlich zu. Denn Tanner Youngblood hatte seine Aufdringlichkeit mit einem Kinnhaken bezahlt und dabei einen Schneidezahn verloren.
    Ein widerlicher Bursche, dem McDeere nicht erst seit diesem Zwischenfall aus dem Weg ging. Er hatte etwas an sich, dass man glauben konnte, er würde eine Schleimspur hinterlassen, auf der man ausrutschen musste.
    Noch nicht einmal die erste Schmach, die Marion McDeere ihm beschert hatte, hatte Youngblood davon abbringen können,
es
bei ihr zu versuchen. Schon kurz nach ihrer Ankunft in Icy Cape hatte er den starken Mann markiert und alles daran gesetzt, mindestens die Hälfte ihrer Alkoholvorräte höchstpersönlich zu vernichten. Dabei hatte er McDeere aufgefordert, ihm Gesellschaft zu leisten. Was sie auch getan hatte.
    Als Youngblood fast besinnungslos unter dem Tisch gelegen hatte, hatte sie noch ein Glas auf sein Wohl getrunken und ihn dann selbst in sein Zimmer geschleift, wo sie ihn nackt mit den Füßen nach oben an seinen mit Pin-up-Fotos gepflasterten Spind gebunden hatte.
    Aber selbst damit hatte sie Tanner Youngblood nicht kurieren können. Er war und blieb ein Arschloch.
    Marion McDeere verstand nicht, wie man einen solchen Typen für ein Projekt entsenden konnte, bei dem zwei Handvoll Menschen für Monate auf relativ engem Raum zusammen leben, arbeiten und miteinander auskommen mussten. Youngblood war als unanpassungsfähiger Idiot bekannt, und er war fachlich keineswegs so hochqualifiziert, wie er selbst meinte. McDeere war fest entschlossen, eine entsprechende Beschwerde an die Verantwortlichen zu schicken, wenn sie zurückkehrten.
    Wenn
sie zurückkehrten...
    Die Gedanken hatten die Kälte aus Marion McDeere zwar nicht vertreiben können, aber sie hatten sie das Gefühl, von innen heraus langsam zu erfrieren, zumindest für eine Weile vergessen lassen. Jetzt meldete es sich mit Brachialgewalt zurück.
    Als sie die Bewegung hinter der vom Dampf fast undurchsichtigen Plastiktür der Duschkabine ausmachte!
    Es gelang McDeere gerade noch, einen Aufschrei zu unterdrücken. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Vielleicht waren es nur die Dunstschwaden, die sie genarrt hatten...
    Nein.
    Etwas bewegte sich dort draußen.
    Etwas, etwas, etwas...
    Das an sich harmlose Wörtchen hatte seit ein paar Tagen einen geradezu widerwärtigen Beigeschmack für Marion McDeere.
    Und sie atmete beinahe erleichtert auf, als sie feststellte, dass es nicht
etwas
war, das sich jenseits der Plastiktür befand, sondern
jemand
.
    Ein Jemand, der näherkam. So nahe, dass sie ihn wirklich sehen konnte. Seine Silhouette zumindest, denn der beschlagene Kunststoff hemmte ihre Sicht wie Nebel.
    Das änderte sich, als der andere sein Gesicht so fest gegen die Tür presste, dass sie sich als plattgedrückte Horrorfratze abzeichnete.
    Youngblood.
    Sie hätte es sich eigentlich denken können.
    Mit einem Ruck riss sie die Schiebetür zur Seite. Für Youngblood kam es so überraschend, dass er das Gleichgewicht verlor und voll angezogen in die Duschkabine kippte. Er schrie weibisch auf, als ihn das heiße Wasser traf.
    Marion McDeere wartete zwei, drei Sekunden, damit Youngblood auch wirklich etwas davon hatte. Dann krallte sie ihre Hände in sein nasses Haar, zerrte ihn hoch und stieß ihn hinaus. Er prallte gegen die gekachelte Wand und rutschte daran entlang zu Boden.
    »Verdammt, bist du irre, Puppe?«, keuchte er. »Wie kann man so heiß duschen? Das ist ja lebensgefährlich!«
    McDeere baute sich vor ihm auf, ohne ihre Blöße zu

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