Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
Vom Netzwerk:
und Hände kamen nicht zufällig so um seinen Kopf und Nacken zu liegen, dass sie ihm mit einem Ruck das Genick hätte brechen können. Dazu musste er nur in ihre Augen sehen: Sie waren nicht mehr nur von der dunklen Farbe eines sturmgepeitschten Meeres; es schien nun auch dessen aufgewühlte Bewegung darin zu sein. Alle Weichheit verschwand aus ihren betörenden Zügen, jede Linie darin schien plötzlich wie mit einem Messer gezogen.
    »Was soll das?«
    Sardon wusste, dass dies nicht mehr Teil ihres Spieles war. Aber seine Überraschung währte nicht lange. Obwohl er in der im wahrsten Sinne des Wortes unterlegenen Position war, fand er seine Selbstsicherheit fast sofort wieder. In seiner Stimme schwang der gewohnt überhebliche Ton mit, und nur das Funkeln tief in seinen kohleschwarzen Augen mochte Zeichen dafür sein, dass er nicht recht wusste, was in Cheree gefahren war.
    Wenngleich eine Ahnung in ihm empor dämmerte. Eine Ahnung, die Cherees Worte zur Gewissheit machten.
    »Was geschieht mit unserem Volk?«, fragte sie heiser, und lauernd fügte sie hinzu: »Und was hast
du
damit zu schaffen, Sardon?«
    Sein kehliges Lachen irritierte sie sichtlich. Cherees Kopf wich eine Handbreit zurück – und Sardon nutzte den Augenblick der Verunsicherung sofort.
    Mit einer Bewegung, die selbst für vampirische Augen kaum nachvollziehbar war, hatte er sich aus dem Griff der schönen Halbblut-Vampirin befreit. In einer fließenden Bewegung kam er auf die Beine, zerrte Cheree mit sich in die Höhe. Seine Rechte fuhr in ihren Schritt, stemmte sie mühelos hoch.
    Einen Moment lang hielt er die verwirrte Schöne so über seinen Kopf, dann stieß er sie mit einem wilden Schrei von sich, so dass sie auf dem Bett landete. Den Schwung des Wurfes nutzend, setzte Sardon ihr nach und stürzte über sie. Sein Körper drückte die Vampirin in die seidigen Laken und Kissen.
    »Wovon sprichst du?«, fragte er maliziös lächelnd, als wäre nichts geschehen.
    Der Sturm in Cherees Augen gewann an Gewalt.
    »Unsere Rasse stirbt!«, fauchte sie, und Wut ließ die Bestie durch ihre Züge scheinen. »Allerorten siechen die Vampire dahin, und niemand weiß, weshalb. Sie erbrechen das Blut, das sie nicht mehr zu kräftigen vermag, und...«
    »... ihr bleibt verschont«, vollendete Sardon ihren Satz in anderer Weise, als sie es beabsichtigt hatte. Seine kleine Geste schloss die ganze Stadt ein, deren Lichterflut wie flackernde Gischt gegen die Glaswände des Penthouses brandete.
    »So ist es.«
    »Was beklagst du dich dann?«, wollte Sardon in aufgesetzter Verwunderung wissen.
    »Wer weiß, ob der Fluch, oder was immer hinter allem stecken mag, nicht auch Las Vegas erreicht?«, erwiderte Cheree. »Ich mag kein Sippenoberhaupt im wahren Sinne sein, aber ich fühle mich für die unseren in dieser Stadt verantwortlich. Und es ist an mir, sie zu schützen, so es in meiner Macht liegt.«
    In deiner Macht...
, dachte Sardon, hinter den Lippen verächtlich grinsend.
Es liegt nicht einmal in
meiner
Macht. Was willst
du
dann dagegen tun, lächerliches Geschöpflein?
    Doch er sprach kein Wort dieses Gedankens aus. Statt dessen fragte er, nur scheinbar leichthin und ohne den Druck auf Cheree um einen Deut zu verringern: »Und was, glaubst du, habe ich damit zu tun?«
    »Es gab nie etwas, das die Alte Rasse betraf, von dem du nicht gewusst hättest«, entgegnete Cheree. Und wie beiläufig setzte sie hinzu: »Und man sagt, du hättest den Kelch wiedergefunden...«
    »So? Sagt man das?«
    Sardon hatte alle Mühe, sich sein Erstaunen nicht anmerken zu lassen. Er wusste, dass Nachrichten sich in seinem Volk rasch verbreiteten. Aber davon, dass der Lilienkelch wieder aufgetaucht war und sich in seinen Händen befand, hatten bislang nur zwei (noch lebende) Vampire Kenntnis gehabt: Barabbas, der zurückgekehrte Führer der Kairo-Sippe, und Tanor, das Oberhaupt der Delhi-Vampire in Indien.
    »Ich sehe dir an, dass es mehr als ein Gerücht ist«, behauptete Cheree.
    »Und?«
    »Ist es nicht merkwürdig, dass der Untergang der Alten Rasse mit dem Wiederauffinden des Kelches einhergeht?«
    Der lauernde Ton in Cherees Stimme konnte die Provokation in ihren Worten nicht übertünchen. Und als sie das Funkeln in Sardons Augen bemerkte, kroch etwas in ihren Blick, das Sardon als Angst erkannte. Ihr war bewusst geworden, dass sie eine Grenze überschritten hatte, der man besser fernblieb, wollte man nicht zum Opfer von Sardons Zorn werden...
    »Was wagst du mir ins Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher