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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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erreicht zu haben.
    Es war die Tragik ihres Lebens. Von Beginn an war sie nicht mehr als eine Figur gewesen, mit der die Mächte jenseits der Welt gespielt hatten... und der sie nun überdrüssig geworden waren.
    Heaven hörte etwas, das ihr Geist als Lachen des Fremden übersetzte, weil er nur so dem Wahnsinn entkommen könnte. Heaven hätte alles dafür gegeben, wenn ihr Verstand sich nur in die zerklüftete Welt des Irrsinns geflüchtet hätte. Doch er gehorchte längst nicht mehr ihrem Willen, sondern war zu etwas Eigenständigem geworden, das vor ihr floh, ohne sie jedoch wirklich zu verlassen.
    Und dann veränderte sich das Geräusch.
    Aus Gelächter wurden Laute des Erstaunens.
    Dann des Zornes.
    Und schließlich –
    – des Schmerzes?
     
     
    Wyando sank nieder und kam mit gekreuzten Beinen auf dem kalten Boden zu sitzen. Noch in der Bewegung seines Körpers hatte sein Geist sich Raum verschafft, der den des Leibes sprengte. Eine Arena, in der er tun konnte, was getan werden musste – was
rasch
getan werden musste.
    Niemand nahm Notiz von ihm. Auch das Fremde nahm ihn nicht bewusst zur Kenntnis, weil von ihm nicht mehr Gefahr ausging als von allen anderen, die ihm nur Zeitvertreib oder allenfalls Futter waren.
    Das würde sich schnell ändern. Wyando musste schneller sein, wenn er etwas erreichen wollte. Wenn er...
    Der Gedanke verwehte unter dem Hauch einer Macht, die aus verborgenen Winkeln seines Seins emporstieg. Er hatte die imaginären Tore, hinter denen sie lauerte, geöffnet, griff nun nach ihr, kaum dass sie aus ihrem Kerker hervorkroch, und lenkte sie in jenen Raum, den er dafür mit der Kraft eines Gedankens vorbereitet hatte.
    Wie durch Wasser hindurch sah Wyando mit einem Teil seines Bewusstseins hinüber zu dem Fremden, dem gegenüber Heavens seelenlose Hülle – ihr Leichnam! – stand, gehalten vielleicht nur von der fehlenden Erkenntnis des eigenen Todes. Er war nicht in der Lage, ES zu erkennen. Weil sein Sehen sich weigerte, es zu tun. Weil nichts daran Anhaltspunkt war, an dem ein Blick haften konnte. ES war ein Schatten – und doch ganz anders.
    Und es gab keinen Namen für ES...
    Nur eine erkannte Gefahr ist zu überwinden...
    Die Worte waren ohne sein Zutun aus Wyandos Unterbewusstsein hervorgebrochen, und sie wurden getragen von der Stimme des Mannes, der sie ihm einst gesagt hatte – der seinen liebsten Sohn alles gelehrt hatte, was in unsterblichem Leben von Belang sein konnte...
    Makootemane verstummte, doch Wyando wusste, was zu tun war.
    Er ließ die Macht fließen, hinausgreifen – nicht nur aus sich, sondern aus Raum und Zeit. So wie Makootemane es getan hatte, als er dem Pupurdrachen gegenübertrat – und doch anders. Denn Wyando betrat nicht selbst den Kampfplatz.
    Der Ursprung des Zaubers lag in einem indianischen Ritual, das es ermöglichen sollte, den Geistern der Natur zu begegnen. Aber es ließ sich auch als Waffe verwenden. Vor allem gegen jene, die dem Bösen verhaftet waren.
    Die Macht wurde fündig.
    Sie kehrte unter dem Zug der unsichtbaren Bande, an denen Wyando sie kontrollierte, zurück, und sie brachte etwas mit.
    Wyando tat den nächsten Schritt. Er erweckte die Aufmerksamkeit des Fremden, lockte es, provozierte es auf eine Art und Weise, die ihm selbst fremd war.
    Mit Staunen und schließlich Zorn reagierte ES.
    Und ES kam, betrat die Arena, die Wyando geschaffen hatte.
    Der Arapaho vermochte es nicht zu sehen, doch er spürte, wie das Fremde auf unbeschreibliche Weise zu einem Schlag ausholte, der mächtig genug sein würde, ihn zu vernichten. Eine unerwartete Gnade, denn Wyando spürte auch den Willen des Fremden, ihn, den Frevler, wirklich und wahrhaftig zu töten.
    Er wusste, dass es der richtige Moment war.
    Wyando dachte einen Gedanken, der laut wie Donner durch die imaginäre Arena rollte – und das Fremde nicht einfach nur erreichte, sondern traf!
    Worte, die ihm selbst Schmerzen bereiteten, so fremdartig klangen sie. Keine menschliche Zunge hätte sie wirklich hervorgebracht.
    Es waren die Namen der Naturseelen, die Wyando zu Hilfe rief. Der Geist des Waldes, wo er am dichtesten und dunkelsten war. Der Geist des Windes, wo er sich zum Orkan auswuchs. Der Geist des Wassers, wo es über die Stromschnellen sprang, alles mit sich reißend in brachialer Gewalt.
    Wyando sammelte all diese Macht – und entfesselt sie, als er selbst fürchten musste, unter der Spannung schlicht zu bersten.
    Die Geister, die er gerufen hatte, schlugen dem Fremden

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