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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Zukunft.
    Kurzentschlossen berichtete er seinen Brüdern und Schwestern, was sich in der Höhle zugetragen – und mit welchem Auftrag ihn Makootemane fortgeschickt hatte.
    »Eine fremde Frau?«, rief jemand, als er auf Heaven zu sprechen kam. »Ein Bastard, der Vampire tötet, soll uns
helfen

    »Sind wir nicht auch anders?«, entgegnete Wyando. »Unterscheidet uns nicht ebenso viel von der Alten Rasse?«
    »Und wie willst du sie finden?«, klang die nächste Frage auf.
    »Makootemane hatte eine Vision. Er wies mir den Weg zu ihr...«
    »Reicht ein Monster, das uns vernichten will, nicht aus?«
    »Sie ist kein Monster!«, Noch während er es sagte, fröstelte Wyando. Die Möglichkeit, dass
er
sich irrte, wurde ihm wie ein Schlag in den Magen bewusst.
    »Versprecht mir etwas«, sagte er, und sein Blick schweifte von den Kadavern, die das Feuer nicht länger nährten, hinauf zu dem purpurnen Schreckgespenst, das dort oben hing, als würde es jedem seiner Worte lauschen – und sie verspotten.
    »Etwas versprechen? Was?«
    »Bleibt«, sagte Wyando eindringlich. »Bleibt wenigstens, bis ich in ein paar Tagen zurück bin! Falls ich Erfolg habe, wird Heaven mich begleiten – und ihr könnt euch selbst ein Urteil über sie bilden.«
    »In ein paar Tagen«, sagte wiederum Lololma, »wird keiner unserer Adler mehr am Leben sein. Verlangst du nicht zu viel...?«
    Wyando schüttelte den Kopf.
    Er suchte und fand die Blicke derer, die mit ihm die Zeit durchwandert hatten. Bis heute.
    Und vielleicht war es das, woran auch sie in diesem Moment dachten...
     
     
    New Orleans, nach Mitternacht
    Der Schatten über den Dächern der Stadt am Mississippi war kaum mehr als eine fast unsichtbar kreisende Bewegung im Ozean der Nacht. Sinnverwirrend waren die Echos des pulsierenden Lebens, von dem die Straßen und Gassen tief unter dem dahinziehenden Schatten noch zu dieser späten Stunde schier überquollen. Der Versuch,
das
eine
Echo, das eine
Muster
herauszufiltern aus dem Konglomerat, das einer gewaltigen Wolke gleich in die Nacht empor brodelte, bedurfte aller Konzentration, derer Wyando fähig war.
    Jenes Muster, das sich ihm unauslöschlich eingeprägt hatte, obwohl ihre Begegnung – setzte man sie in Relation zu seinem ganzen Leben – nicht länger gewährt hatte als ein träger Schlag seines Herzens.
    Seines Herzens...
    Es schien sich verändert zu haben seit jenem ersten Zusammentreffen. Und der müde Rhythmus selbst schien sich jedes Mal dann zu verändern, wenn er an
sie
dachte – schien ein klein wenig schneller zu werden und ein bisschen schmerzhafter...
    Der Schrei eines Adlers wehte durch die Nacht über New Orleans...
    Und dann war es doch ganz leicht,
sie
zu finden.
    Denn der Widerhall ihres Seins, das er nie vergessen hatte, stieg auf von einem Ort, der bar all dessen war, was den Rest der Stadt durchströmte und die Straßen und Gassen flutete. Von einem Ort, an dem der Tod auf ewig zu Hause war.
    Das
Muster
kam aus einer Stadt der Toten...
    Doch es erreichte den Schatten über New Orleans nicht allein. Es war eines von unzähligen anderen, die ihm fremd waren und deren Gemeinsamkeit er doch erkannte: Angst; mehr noch – Todesangst.
    Doch der Widerhall
ihres
Wesens drohte nicht nur in jenen anderen Echos unterzugehen; er wurde schwächer mit jedem Gedanken, den er ihr widmete. Als würde er von etwas Gefräßigem und so unvorstellbar Fremdartigem verschlungen, dass er es nicht einmal ansatzweise zu erfassen vermochte.
    Nur eines erkannte Wyando in der Panik der anderen, die förmlich in die Nacht empor gischtete: Das Unfassbare war fleisch- oder geistgewordener Schrecken, der nichts anderes kannte als Tod – und der nichts anderes als Tod hinterlassen würde, wenn er verschwand.
    Der Adler legte die Schwingen an, stürzte der Quelle jener Wahrnehmungen entgegen. Noch ehe er auf dem Boden aufsetzte, streckte sich sein Körper, verschwand das Gefieder. Wyando fand sich vor einer hohen, weißen Mauer wieder, nackt, weil er sich seiner Kleidung entledigen musste, wenn er die Gestalt des Adlers wählte.
    Was ihm mit seinen Echos die Spur hierher gewiesen hatte, schlug mit der Gewalt von Brechern in sturmgepeitschter See über ihm zusammen und riss ihn beinahe von den Beinen, nun, da er in unmittelbarer Nähe stand!
    Wyando ging unweigerlich in die Knie, um die nicht fassbare Wucht auszugleichen. Eine ewigkeitslange Sekunde brauchte er noch, um seinen Geist soweit abzuschotten, dass die Panik der anderen nicht zu

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