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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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zurück.
    »Was...?«, setzte die Halbvampirin an.
    Der Arapaho bedeutete ihr mit einer kleinen Geste zu schweigen. Dann erzählte er und beantwortete alle ihre Fragen, ohne dass sie eine einzige davon stellen musste. Nur eine ließ er sie aussprechen.
    »Und nun erwartest du, dass ich dir im Kampf gegen diesen... Purpurdrachen helfe?«
    Heaven hatte vieles von dem, was er gesagt hatte, nicht verstanden. Nicht wirklich jedenfalls. Zu fremd – ja, zu ungeheuerlich klang manches, und es ließ sich nicht in Einklang bringen mit dem, was sie in ihrem bisherigen Leben erfahren und kennengelernt hatte.
    »Ich kann dich nur darum bitten«, sagte er. »Ob du es willst, musst du selbst entscheiden.«
    Ob du es willst...
    Etwas in seiner Stimme nahm ihr die Entscheidung beinahe ab. Etwas, das ein Kribbeln unter ihrer Haut verursachte, ein angenehmes Kribbeln, dem sie sich jedoch zu verweigern zwang.
    Es durfte nicht sein!
    Er war ein VAMPIR!
    Sie musste ihn TÖTEN!
    Unbewusst rieb sie mit den Fingern über das Tattoo in ihrer Handfläche, das zwar nicht zu fühlen, aber ebenso wenig zu verleugnen war. Ihr Stigma, das sie zwang, nie zu vergessen, weshalb sie lebte. Noch leben
durfte
. Oder
musste
, wie ihr einmal mehr bewusst wurde; so schmerzlich, dass sie ungewollt seufzte.
    »Bedeutet das ein Ja?«, fragte Wyando lächelnd.
    Sie erwiderte seinen Blick schweigend.
    Sie wollte. Aber sie durfte es nicht.
    Oder?
    War er nicht anders? Lebten er und sein Stamm nicht viel mehr im Einklang mit der Schöpfung, als es Evas Kinder taten? Musste das nicht ein Grund sein, ihm beizustehen, ihn und seinesgleichen – zu schonen?
    Und überdies: War sie es ihm nicht schuldig?
    Zweimal waren sie einander begegnet. Und zweimal hatten diese Zusammentreffen darin gegipfelt, dass Hidden Moon ihr Leben gerettet hatte. War es da nicht schon ihre Pflicht, ihm seine Bitte zu gewähren – und sei es nur, um ihre Schuld abzutragen?
    »Nun?«, fragte er nach einer Weile, in der Heavens Blick unverwandt auf seinem Gesicht geruht hatte.
    »Lass uns gehen«, erwiderte sie.
     
     
    South Dakota
    Schatten lasteten schwer und drückend über dem Dorf der Arapaho, obwohl der Himmel wolkenlos war.
    Es waren unsichtbare Schatten, die nur jemand spüren konnte, der um das Wesen der hier Lebenden wussten.
    Heaven spürte es, noch ehe sie, selbst in Fledermausgestalt, auf dem Rücken des Adlers dort unten zwischen den Büffelhaut-Tipis anlangte. Und im Grunde war nicht sie selbst es, die es wahrnahm. Sie hatte vielmehr teil an Wyandos Empfindungen. Als bestünde etwas zwischen ihnen, das tiefer ging als die bloße Berührung ihrer transformierten Körper.
    Der weite Weg aus dem Süden herauf und die Reglosigkeit, zu der sie auf dem Rücken des Adlers verurteilt gewesen war, hatten Heavens Kräfte eingeschläfert. So reagierte sie zu spät, als Hidden Moon unter ihr seine Gestalt veränderte und sie ihres Halts beraubt wurde.
    Sie stürzte als Fledermaus in den Staub, überschlug sich zweimal und verwandelte sich noch in der Bewegung, so dass sie schließlich als Mensch liegenblieb. Der Symbiont floss wie flüssige Schwärze über ihre Blößen und kleidete sie in jenen löchrigen Catsuit, den er aus unerfindlichen Gründen am liebsten nachbildete.
    Die flapsige Bemerkung ob der unsanften Landung gerann ihr auf der Zunge, als ihr Blick auf das fiel, was auch Hidden Moon die Sprache verschlug.
    Kadaver.
    Tote Adler, deren Gefieder zerrupft und deren Fleisch von mörderischen Zähnen zerrissen war. Doch es war kein Blut zu sehen, bis auf ein paar verkrustete Reste um die grässlichen Wunden herum.
    Andere Arapaho standen dazwischen, reglos, und das Entsetzen lähmte nicht nur sie, sondern alles um sie her. Kein Windhauch strich durch die Wälder ringsum, kein Tier ließ sich vernehmen. Die Natur selbst schien den Atem anzuhalten.
    Nackt kniete Hidden Moon im Staub zwischen den Kadavern nieder. Sein Mund war trocken, seine Stimme klang rau, als er sagte: »Was ist geschehen?«
    »Niemand weiß es«, wurde ihm aus der Runde geantwortet. »Es war wie beim vorigen Mal – niemand hörte, sah oder spürte etwas...«
    Wyando hob den Blick – und erstarrte von neuem.
    »Was...?«
    Seine Hand wies zwischen zweien seiner Brüder hindurch, zu einer Stelle, an der Heaven nichts sah. Doch gerade diese Leere war es, die den Arapaho erschreckte.
    »Verschwunden«, sagte eine seiner Schwestern.
    »Das sehe ich«, erwiderte Hidden Moon. »Aber warum?«
    »Er war heute Morgen

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