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Bad Hair Years

Bad Hair Years

Titel: Bad Hair Years Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Kink
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einlassen, der mich seit einem Abend kennt. So was wollte ich mir eigentlich für eine richtige Beziehung aufheben.
    Ich verstehe das nicht. Wie doof ist der denn? Ich sehe doch die Nummer im Display! Wie alt ist der denn? Die Zeiten, in denen man anruft, um dann, Puls zweihundert, sofort wieder aufzulegen, die waren doch mit sechzehn vorbei. Gott sei Dank, die gesamte weibliche Bevölkerung wäre ja sonst schon an Herzinfarkt ausgestorben. Hat der keine Freunde, die ihm sagen: »Alter, mach ma langsam!« Oder von mir aus auch »dann lass die blöde Schnepfe doch!« Nein, der hier hat den einen besten Freund, der ihm Mut macht: »Die hat sich bestimmt beide Arme gebrochen, und deshalb kann die nicht ans Telefon gehen.« Aber so argumentieren doch auch nur Frauen! Außerdem: Der achtet kein bisschen auf Rechtschreibung oder Satzzeichen. Nennt mich weltfremd, nennt mich doof: Mir gefällt das nicht, wenn mit der Grammatik und den Gefühlen so herumgeschlampt wird. Da sollte man schon ein bisschen vorsichtiger und respektvoller sein, wenn ihr mich fragt. Und es ist mir auch egal, dass schon wieder Weihnachten ist und ich schon wieder ohne Anhang schutzlos der Verwandtschaft ausgeliefert bin. Beziehungsweise mir selbst, denn meine Familie hat keinerlei Probleme mit meinem Einzelgängertum, die lassen mich schon immer in aller Ruhe das bunte Schaf sein. Warum dann ausgerechnet mir jedes Mal unter dem Christbaum schwummrig wird, ich weiß es auch nicht. Es hilft nicht unbedingt, dass Christa jetzt auch noch verheiratet und schwanger ist, pünktlich zum Fest. Die blöde Kuh.

»Mann, Mann, Mann.«
    »Aber echt hey.«
    »Meine Fresse.«
    »Immerhin ist es jetzt endlich vorbei.«
    »Eh?«
    »Neues Jahr, neues Glück.«
    »Was machen wir eigentlich an Silvester?«
    »Vor Silvester kommt Weihnachten.«
    »Humbug!«
    »Mama!«
    »Nei-en!«
    »Wirst sehn, das tut ihr gut.«

Mund auf und durch
    Weihnachten, ganz ehrlich, Weihnachten enttäuscht mich immer ein bisschen. Keine Ahnung, was ich eigentlich erwarte, aber es ist nie so schlimm wie befürchtet, im Gegenteil. Meine Familie gibt sich einfach nicht genug Mühe, und dabei wären wir wahrlich genug für einen ordentlichen Krieg, immerhin sind wir fünf Geschwister nebst Gatten und Kinder plus Kindeskinder. Das allerdings kommt mir sehr gelegen, denn ich kann nicht streiten. Ich streite, indem ich auf dem Absatz kehrtmache und den Ort des Geschehens wortlos verlasse, um in Ruhe Rotz und Wasser zu heulen oder aber meine eloquenten und beißenden Kommentare an die Wand zu schleudern beziehungsweise zu verschleudern. Man sieht schon, ich bekomme nicht mal einen ordentlichen Abgang hin, außerdem ist mir das Ganze immer viel zu laut, und ich mag laut nur, wenn’s Musik ist.
    Dass ich immer noch arbeitslos bin, von ledig ganz zu schweigen, ist in dieser Familie nicht der Rede wert. Das mag beneidenswert klingen, ich aber empfinde das gerne auch mal als Beleidigung. So futtern wir vor uns hin, singen keine Weihnachtslieder, und pflegen ansonsten die bewährte Tradition des blöd Daherredens. Der Rest ist Dialog:
    »Wos mogst jetzt du zum Essen?«
    »I hob koan Hunger.« 

    »Wos?«
    »Mama, mia ham vor zwoa Stund gfrühstückt!«
    »Ja, vor zwoa Stund!«
    
»Ja, genau.«
    »Mogst du gar nix? Mogst a Brotzeit?«
    »Naa.«
    »Du muaßt doch amoi wos essen! Aba de Platzerl schmecken da scho, ge?«
    »Mhm mpff.«

    »Mei, dawei san de Vanillekipferl heier gar nix worn.«
    »Mpf.«

    »Probier amoi de, de san nei.«
    »Hob i scho, de mog i ned.«

    »Du ge! Wieso mogst du de ned? Da Christa schmecken die scho.«
    »I bin aba ned de Christa.«
    »Ja, I woass scho.«
    »Dass’d jetzt du gar koan Hunger host. Frierts di?«
    »Ja.«
    »Na iss hoit amoi wos, dann frierts di ned immer so.«
    »Also, so ein Schmarrn!«
    »Ja, Christa, na mach I dir an hoassn Tee?«
    »Martina!«
    »Ah ja, jetza, an Tee mit Rum?«
    »Naa. I mog koan Rum.«
    »Aha, aba gestern drei Glasel Wein trinken, ge!«
    »Wann soi jetzt I heit kocha?«
    »Ja irgendwann hoit. Später.«
    »Host du gar koan Hunger?«
    »Naa, Mama, i hob koan Hunger.«
    »Was suachstn? Suachst wos?«
    »Naa.«
    »Wieso host dann an Kühlschrank auf?«
    »I schau blos.«
    »Ja, es is doch alles do, iss hoit wos.«
    »Ja. Na.«
    »Aber ned, dass’d dann koan Hunger mehr host!«
    »Naa. Ja.«
    »Ich koch fei dann! Ned, dass’d dann wieda koan Hunger host!«
    Manchmal überkommt uns Schwestern das Bedürfnis, die Regie zu

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