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Bad Monkeys

Bad Monkeys

Titel: Bad Monkeys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Ruff
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vorbeizukommen.«
    Sie verfestigte sich. »Vorsicht mit der Kanone.« Sie deutete auf die Glaswände. »Wenn du mich verfehlst …«
    »Ich hab nicht vor, auf dich zu schießen. Ich brauch dich wach, um die Wahrheit aus dir rauszuprügeln .«
    »Die Wahrheit.« Sie lächelte. »Ganz sicher, dass du die Wahrheit willst, Jane? Denn die Wahrheit ist … Selbst wenn du mich dazu bringst, dir zu sagen, wo Phil sich versteckt hält, könntest du ihn nicht retten. Er gehört jetzt zur Bande. Du kannst ihn vielleicht fangen, aber umdrehen kannst du ihn nicht. Er wird dich allein wegen des Versuchs zum Teufel wünschen.«
    »Es ist meine Sache, mir darüber den Kopf zu zerbrechen.«
    »Ich weiß, dass du das schon tust. Deswegen möchte ja ein Teil von dir mich eigentlich doch furchtbar gern erschießen, um mir den Mund zu stopfen, bevor ich etwas sagen kann. Na los, vergewissere dich selbst.«
    Ich warf einen Blick auf die Pistole in meiner Hand.
    Der Hebel war auf MI gestellt.
    »Ja«, sagte die schlechte Jane. »Wenn du mich tötest, kommt Phil davon, und dann kannst du dir weiter einreden, es gäbe doch noch Hoffnung. Aber es gibt keine Hoffnung mehr, Jane. Deine Chance, Phil zu beschützen, hast du vor dreiundzwanzig Jahren verspielt. Jetzt hat er Macht, eine hohe Stellung und ein Ziel – was du nie gehabt hast –, und er wird das alles nicht freiwillig aufgeben. Er hätte dich vielleicht bis zu einem gewissen Grad an all dem teilhaben lassen, aber die Chance ist ebenfalls vertan. Also bleibt nur der Tod übrig. Du kannst ihn ausfindig machen und ihn hinrichten als den schlechten Affen, der er ist. Suchst du nach dieser Wahrheit, Jane? Willst du es auf dich nehmen, Phil zu erledigen?«
    Während sie redete, war sie langsam auf mich zugekommen. Allmählich war sie ein bisschen zu nah für meinen Geschmack; ich trat einen Schritt zurück, blieb mit dem Absatz irgendwo hängen und verlor das Gleichgewicht. Mehr brauchte sie nicht. Sie sprang nach vorn und fegte mir mit einem Handkantenschlag die Waffe aus der Hand. Dann krallten sich ihre Finger auch schon um meine Kehle.
    »Kämpf nicht dagegen an«, sagte sie. Ich versuchte, aus ihrem Griff herauszuschmelzen , aber sie wandte all ihre noch verbliebene Kraft auf und ließ nicht locker. »Kämpf nicht dagegen an, Jane … Du weißt selbst, dass es so am besten ist.« Sie drückte mich rückwärts über das Geländer des Laufstegs. Die Hitze der Lampe versengte mich. »Lass einfach los. Lass einfach los. Keine Schuldgefühle mehr, keine versauten Einsätze mehr, und Phil kann weitermachen wie gehabt …«
    Mit aller mir noch verbliebenen Kraft griff ich nach oben und legte ihr eine Hand flach auf den Brustkorb. Ich drückte, verschmolz, ließ meine Hand durch ihre Jacke dringen, ihre Haut, ihr Brustbein. Ich umklammerte ihr Herz und quetschte.
    Sie schnappte nach Luft und ließ mich los. Sie versuchte, von mir abzurücken, aber ich hob sie hoch, stemmte sie in die Luft.
    »Jetzt«, sagte ich, »wirst du mir sagen, wo mein Bruder ist …«
    Ihre Arme und Beine zappelten wie verrückt, aber ihre Schläge und Tritte konnten mir nichts anhaben. Ich wirbelte herum, hob sie über das Geländer und hielt sie über dem glühenden Scheinwerfer. Ich konzentrierte mich; das Licht loderte hell auf, heller, jetzt buchstäblich sonnenhell, bis ich in sie hineinsehen konnte, in ihr Innerstes, in ihre Seele. Von ihrem Körper stieg Dampf auf, dann Rauch in Klingeln.
    »Sag mir, wo er ist«, sagte ich. Ich quetschte ihr Herz noch etwas mehr zusammen.
    Sie warf den Kopf zurück, schrie es hinaus; die Worte echoten vom Glaszelt zurück, während das Licht unvermindert loderte.
    »Danke«, sagte ich. »Und bye-bye, Jane.«
    Ich öffnete die Hand. Ihr jetzt leblos erschlaffter Körper glitt von mir ab. Noch während sie stürzte, ging sie in Flammen auf, und das Licht ließ sie noch gründlicher zerglühen , als es eine Pavianbombe vermocht hätte. Nicht einmal etwas Asche blieb von ihr übrig.
    Restlos ausgepumpt, schweißtriefend, sackte ich, den Rücken am Geländer, in mich zusammen.
    Eine dunkle Gestalt bewegte sich in der Peripherie meines Gesichtsfelds. Flaschenböden blitzten auf. »Nun«, sagte Dixon. »Das war ja reinstes Mittelalter.«
    »Ich mochte sie nicht«, erklärte ich ihm. »Sie, Dixon, mag ich auch nicht besonders. Aber das ist jetzt egal … Ich weiß, wo Phil ist.«
    »Ja, ich hab’s gehört. Hoffentlich hat sie nicht gelogen.«
    »Hat sie nicht. Aber wir müssen schnell

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