Bad Monkeys
Schließlich konnte ich ihn überreden, eine Alternative zu akzeptieren. Wir haben Sie den Grusel-Clowns übergeben. Alles, was Sie seit Ihrer ersten Begegnung mit Robert Wise erlebt haben, war simuliert.«
»Simuliert«, sagt sie. »Sie meinen, die Ozymandias -Anlage … der Diner … Vegas … ?«
»Traumlandschaften und Formikarien , durch die Bank.«
»Nie im Leben! Das … das kriegen die unmöglich hin!«
»Love wird erfreut sein zu hören, dass seine Illusionen so realistisch waren. Ich muss ihm übrigens Abbitte leisten. Als ich das Skript sah, das seine Leute ausgearbeitet hatten, fand ich darin eine Reihe von überraschenden Wendungen, die ich für absolut unglaubwürdig hielt; ich war sicher, dass Sie die nie im Leben schlucken würden. Aber die Clowns haben offenbar eine bessere Menschenkenntnis als ich.«
Sie denkt nach. »Es gibt also gar keine X-Drogen?«
»Drogen, die einem erlauben, die Zeit anzuhalten und wie ein Martial- Arts -Superheld herumzufliegen? Nein, die gibt es nicht.«
»Also, das ist jetzt peinlich … Wenn die Szene vor dem Diner also niemals passiert ist, dann bedeutet das –«
»True und Wise sind beide noch am Leben«, sagt er. »Ach, und Love hatte keinen Herzinfarkt.«
»Und was ist mit John Doyle?«
»Bad Monkeys hat ihn vor zwanzig Jahren getötet.«
»Und die schlechte Jane?«
»Sie heißt Roberta. Roberta Grace. Meine Protegé. Sie ist schon wieder bei Malefiz und macht sich daran, das, was wir durch Sie gelernt haben, dazu einzusetzen, die übrigen Maulwürfe der Bande auszumerzen.«
»Und was ist mit ihm?«, fragt sie. »Ist er wirklich mein Bruder?«
»Ja. Und er arbeitet wirklich für die Bande. Aber in Wirklichkeit arbeitet er für die Organisation.«
»Wie das? Er war zehn, als die ihn geschnappt haben. Erzählen Sie mir jetzt nicht, Sie hätten ihn schon vorher rekrutiert.«
»Nein, und hinterher haben wir ihn auch nicht rekrutiert. Er ist von sich aus zu uns gekommen. Die Indoktrinierungsexperten der Bande hatten ihr Bestes getan, aber Ihr Bruder erwies sich als etwas, womit sie niemals gerechnet hatten: als nicht korrumpierbar.«
»Nicht korrumpierbar!« Sie schnaubt verächtlich. »Der kleine Scheißer hatte einfach nicht den nötigen Mumm für einen schlechten Affen, das ist alles!«
»Bei unserer ersten Begegnung haben Sie mich gefragt, was ich eigentlich wollte«, sagt Dixon, ohne auf ihren Ausbruch einzugehen. »Die Antwort lautet: die Zwecklosigkeit des Bösen nachzuweisen. Sie und Ihr Bruder haben mir, jeder auf seine Weise, dabei geholfen. Aber Ihr Teil der Beweisführung ist jetzt abgeschlossen.«
Er öffnet seinen Mantel, und es wird eine weitere NT-Waffe sichtbar. Sie sieht nicht aus wie ein Spielzeug. Sie ist schwarz, und der Hebel hat nur zwei aktive Einstellungen. Dixon zieht die Pistole aus dem Halfter, wendet sich dann Phil zu und fragt mit untypischer Ehrerbietung: »Darf ich?«
»Nein«, sagt Phil. »Sie gehört mir.«
»Natürlich.« Dixon gibt die Pistole ab und reibt dann seine Handflächen aneinander, als wischte er sich Staub ab. »Ade, Jane Charlotte«, sagt er. »Wir werden uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen – und im nächsten hoffentlich auch nicht.« Er verlässt den Raum.
»Arschloch«, sagt sie, als sich die Tür hinter ihm schließt. Dann sieht sie Phil an, und ihr Ausdruck wird weicher. »Also, kleiner Bruder. Jetzt dürften wohl Glückwünsche angesagt sein.«
»Findest du?«
»Sei kein schlechter Gewinner, Phil.«
»Glaubst du etwa, das wäre für mich ›gewinnen‹, Jane?«
»Schlechter Affe stirbt, guter Affe lebt weiter und kann die nächste Schlacht schlagen …«
»Das ist Dixons Sieg«, sagt er. »Dixon sah es als gegeben an, dass du den Schibboleth -Test nur bestehen konntest, weil du dein wahres Ich verborgen hast. Ich hoffte dagegen, es könnte noch eine andere Erklärung geben.«
»Ach herrje«, sagt sie. »Du glaubtest ernsthaft, ich könnte gut sein?«
»Sagen wir, hin und her gerissen.«
»Ach herrje … Du wolltest mich retten.« Sie schüttelt ungläubig den Kopf. »Wie ist es möglich, dass die Bande dich noch nicht durchschaut hat?«
»Die Antwort ist ganz simpel: Böse Menschen sind nun mal leicht zu täuschen.«
Sie lacht. »Da kann ich dir nicht widersprechen. Trotzdem, ich weiß wirklich nicht, was du dir gedacht hast. Nach dem, was ich dir angetan habe …«
»Zu diesem Thema«, sagt er. »Ich weiß zwar, dass ich deiner Antwort darauf nicht trauen kann, aber ich muss
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