Baedeker Reiseführer London
zum Zeichen der Trauer der Union Jack über Buckingham Palace wehen sollte, und am Vorabend der Trauerfeier sprach sie sogar via TV zu den Briten. Dianas Grab in Althorp (125 km nördlich von London) ist zur Wallfahrtsstätte geworden; im Hyde Park wurde ein Gedenkbrunnen gebaut.
Diana, Queen of Hearts
CHARLES DICKENS (1812 – 1870)
Schriftsteller
Das literarische Werk von Charles Dickens gibt hervorragende, einfühlsame Schilderungen des Lebens der armen Londoner – schließlich hatte er es in seiner Jugend im Hafenviertel selbst kennengelernt, als sein Vater im Gefängnis saß. Der am 7. Februar 1812 geborene Dickens arbeitete sich trotzdem vom Rechtsanwaltsgehilfen zum Parlamentsstenografen, Journalisten, schließlich zum erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit und zum Herausgeber der Daily News hoch. Bekannt geworden war er 1837 mit den »Pickwick Papers«; in Romanen wie »Oliver Twist«, »Nicholas Nickleby« oder »David Copperfield« schuf er Figuren der Weltliteratur. Immer wieder ist London Ort der Handlung, die sich um die Nöte der Armen und die ihnen zugefügten Ungerechtigkeiten dreht. Bei allem sozialen Engagement vernachlässigte er jedoch nie den Humor; auch gelangen ihm überaus rührende Geschichten wie seine Weihnachtserzählungen. Charles Dickens starb am 9. Juni 1870.
ALEC GUINNESS (1914 – 2000)
Schauspieler
Sir Alec Guinness gilt als einer der bedeutendsten britischen Schauspieler des 20. Jahrhunderts. Geboren in Marylebone, wuchs er ohne Vater in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Dank eines Stipendiums konnte er die Schauspielschule besuchen und war bereits 1936 Ensemblemitglied des berühmten Old Vic Theatre . Dort spielte er alle bedeutenden Charaktere, die das englische Drama bereithält. 1946 trat er zum ersten mal vor die Filmkamera und reüssierte in den 1950ern in komödiantischen Rollen wie in »Ladykillers«. Der Regisseur David Lean, mit dem er eng zusammenarbeitete, machte ihn zum internationalen Star in Filmen wie »Die Brücke am Kwai«, »Lawrence von Arabien« und »Doktor Schiwago«. Nachdem es in den 1970ern still um ihn geworden war, tauchte er 1978 zur Überraschung vieler als Yedi-Ritter Obi-Wan Kenobi in »Krieg der Sterne« auf – eine Rolle, die er sehr distanziert sah. 1979 spielte er erstmals in einer Fernsehserie mit, und wieder setzte er Maßstäbe als Geheimagent George Smiley in John Le Carrés » Dame, König, As, Spion«. Seit Ende der 1980er-Jahre war es still um Alec Guinness geworden.
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL (1685 – 1759)
Komponist
Der in Halle an der Saale am 23. Februar 1685 geborene Georg Friedrich Händel gilt als der erste deutsche Musiker, der weltweiten Ruhm erlangte. 1711 kam er anlässlich der Aufführung seiner Oper »Rinaldo« im Haymarket Theatre zum ersten Mal nach London und nur ein Jahr später ließ er sich endgültig in der Brook Street unweit östlich vom Hyde Park nieder; seit 1727 war er britischer Staatsbürger. In königlichem Auftrag gründete er 1719 ein Opernhaus, das 1728 jedoch schließen musste, da er sich nicht gegen den Publikumsgeschmack durchsetzen konnte, der Bürgerlich-derbes wie John Gays »Beggar’s Opera« den italienischen Opern vorzog. Dennoch entstanden in London Händels bekannteste Werke, allen voran sein »Messias« (1742), die »Wassermusik« (1715 – 1717), »Judas Makkabaeus«(1747) und aus Anlass des Aachener Friedens von 1748 die »Feuerwerksmusik« (»Music for the Royal Fireworks«). Georg Friedrich Händel, seit 1751 erblindet, verstarb am 14. April 1759; sein Grab befindet sich in Westminster Abbey.
HEINRICH VIII. (1491 – 1547)
Englischer König
Von 1509 bis 1547 regierte Heinrich VIII. aus dem Hause Tudor England. In die Geschichte eingegangen ist er als der Gründer der anglikanischen Kirche , seines ausschweifenden Lebens und seiner sechs Ehefrauen wegen. Heinrich, am 28. Juni 1491 in Greenwich geboren, wurde vom elften Lebensjahr an auf die Königswürde vorbereitet. Er war humanistisch und theologisch gebildet, von ausgesuchter Höflichkeit, ein sehr guter Tänzer und Jäger und auch äußerlich eine imposante Gestalt. Die ersten Jahre seiner Herrschaft schienen die Erwartungen, dank seines Kanzlers Wolsey, zu bestätigen. In Anerkennung einer von ihm (in den Hauptzügen jedoch von Thomas More) verfassten Streitschrift gegen Luther verlieh ihm Papst Leo X. sogar den Titel eines »Verteidigers des Glaubens«. Als aber die Ehe mit Katharina von Aragón nicht den erwünschten
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