Baedeker Reisefuehrer Toskana
letzter Rest von der ehemaligen Lagune, die durch Ablagerungen von Arno und Serchio verlandete. Guter Ausgangspunkt für Touren ist das Besucherzentrum im Gehöft San Rossore.
Besucherzentrum: Viale delle Cascine; tgl. 9.00 – 18.00 Uhr; geführte Touren: Tel. 05 84 38 37 26; www.oasilipumassaciuccoli.org
In seiner Villa in Torre del Lago komponierte Puccini »La Bohème« und »Madame Butterfly«.
Das am Massaciuccoli-See gelegene Torre del Lago verdankt seinen Beinamen Giacomo Puccini (Berühmte Persönlichkeiten), der hier in seiner Jugendstilvilla u. a. »La Bohème« und »Madame Butterfly« komponierte. Die Villa ist heute als Museum eingerichtet. In einer Kapelle neben seinem Arbeitszimmer ist der Komponist beigesetzt, auf der Piazza Belvedere ehrt ihn ein Bronzedenkmal. Das »Gran Teatro Giacomo Puccini« direkt am Ufer des Lago di Massaciuccoli hat eine Open-Air-Tribüne mit mehr als 3000 Plätzen, von denen man einen herrlichen Blick über den See hat. Das Vestibül im Innern ist mit Kostümen aus Puccini-Opern dekoriert.
Puccini-Museum: 1.4. – 30.6., 1.9. – 31.10 Di. – So. 10.00 – 12.30, 15.00 – 18.20, Juli/Aug. Di. – So. 10.00 – 12.40, 16.00 – 20.40, 1.11. – 31.1. Di. – So. 10.00 – 12.40, 14.00 – 17.20, 1.2. – 31.3. Di. – So. 10.00 – 12.40, 14.30 – 17.10, Mo. jeweils nur nachm.; Eintritt. 7 €; www.giacomopuccini.it
**Volterra
Provinz: Pisa (PI)
Höhe: 545 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 11 200
Die einst bedeutende Stadt, die zum etruskischen Zwölfstädtebund gehörte, liegt auf einer steil ansteigenden Höhe rund 60 km südöstlich von Pisa. Berühmt ist ihre Alabasterkunst.
Die Besiedlung des Stadthügels reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Als in der Umgebung des etruskischen Velathri Eisenerz entdeckt wurde, erlebte die Siedlung ab dem 4. Jh. v. Chr. einen wirtschaftlichen Aufschwung. Sie prägte eigene Münzen und errichtete eine mehr als 7 km lange Ringmauer. Im Mittelalter entwickelte sich Volterra zu einem wohlhabenden Freistaat, der 1361 von Florenz unterworfen wurde.
SEHENSWERTES IN VOLTERRA
*Piazza dei Priori
Im Herzen der Altstadt liegt die Piazza dei Priori, seit dem 13. Jh. der Versammlungs- und Marktplatz Volterras. Die Cooperativa Artieri dell‘ Alabastro am Platz bietet Führungen in Alabaster-Werkstätten ( www.artierialabastro.it ). Wappen florentinischer Statthalter schmücken den Palazzo dei Priori (1208 – 1254). Er ist der einstige Amts- und Wohnsitz des Podestà und der älteste erhaltene toskanische Stadtpalast. Der gegenüberliegende Palazzo Pretorio war bis 1511 Sitz des Capitano del Popolo und später der Florentiner Verwaltung. Der aus mehreren Gebäuden des 13. Jahrhunderts entstandene, zinnenbewehrte Bau wird von der Torre del Podestà überragt, deren Gesims ein Alabasterschwein ziert, im Volksmund »Porcellino« genannt.
Palazzo dei Priori: 16.3. – 1.11. tgl. 10.30 – 17.30, 2.11. – 15.3. Sa., So. 10.00 – 17.00 Uhr; Eintritt: 1,50 €
*Duomo Santa Maria Assunta
Die enge Via Turazza führt zum Dom, der 1120 geweiht und um 1254 im Stil der Pisaner Romanik erweitert wurde. Der Kampanile wurde nach einem Einsturz 1493 neu errichtet, aus statischen Gründen musste aber nachträglich ein Geschoss wieder abgetragen werden. Das dreischiffige Innere erhielt sein heutiges Aussehen weitgehend im 16. Jh. in den Formen der Renaissance, wobei man die Wände mit Streifen versah, die Kapitelle und Säulenschäfte neu verzierte und eine Kassettendecke einziehen ließ. Von der romanischen Ausstattung blieb die große »Kreuzabnahme« im rechten Querschiff – mit ihren schlanken Figuren in jener Zeit eine Seltenheit in Italien – erhalten. Die Kanzel wurde im 17. Jahrhundert unter Verwendung von Fragmenten aus dem 12. und 13. Jahrhundert zusammengesetzt. Ihre Reliefs aus dem 12. Jahrhundert zeigen alt- und neutestamentliche Szenen. Wunderbare Beispiele für die Malerei am Übergang vom Manierismus zum Barock entdeckt man an den Altarblättern in den Seitenschiffen, so auch die »Unbefleckte Empfängnis« des Manieristen Pomaranchio (1592). Barocke Dramatik durch Hell-Dunkel-Effekte verkörpern die drei düsteren Gemälde in der Cappella Inghirami mit Darstellungen zum Leben und Martyrium des hl. Paul von Domenichino. Beachtenswert sind auch der marmorne Baldachin von 1471 über dem Altar und in der Cappella dell‘ Addolorata die farbige Terrakotta-Gruppe »Maria und Joseph mit dem Kind« vor einem von Benozzo Gozzoli gemalten Fresko
Weitere Kostenlose Bücher