Baedeker Reisefuehrer Toskana
Luca Signorellis anmutige »Madonna mit Kind und Heiligen« (1491) sowie seine »Verkündigung« (1501), zwei Triptychen aus dem 14. / 15. Jh. von Taddeo di Bartolo und Domenico Ghirlandaios lebendige Darstellung von »Christus mit den Heiligen Attinea, Greciniana, Benedikt und Romauld« (1492), die für den Benediktinerkonvent San Giusto angefertigt wurde. Höhepunkt der Sammlung ist aber die in kräftigen Farben leuchtende »Kreuzabnahme« von Rosso Fiorentino, die 1521 für die Kreuzkapelle von San Francesco an der Piazza M. Inghirami entstand. Das Gemälde gehört zu den Meisterwerken des Florentiner Manierismus und lebt von der dynamischen Komposition: Die Figuren sind wie in einem Netz vor dem Bildgrund miteinander verknüpft, das Licht hebt einzelne Partien schlaglichtartig heraus.
Via dei Sarti 1; 16.3.– 1.11. tgl. 9.00 – 19.00, 2.11. – 15.3. 8.30 – 13.45 Uhr; Eintritt: 6 €
Ecomuseo dell' Alabastro
Das benachbarte Alabastermuseum im Torre Minucci widmet sich dem Material, das für Volterra seit jeher bedeutend war. Zu den Exponaten zählen zwei etruskische Ascheurnen, zwei Kapitelle – die einzigen Beispiele für Alabasterarbeiten aus dem Mittelalter –, eine Sammlung herausragender Alabasterskulpturen des 18. und 19. Jh.s, Alabastermedaillons aus der Werkstatt von Alberto Funaioli sowie Werke des Volterraner Künstlers Raffaello Consortini.
Piazza Minucci; 16.3. – 1.11. tgl. 11.00 – 17.00, 2.11. – 15.3. Sa., So. 9.00 – 13.30 Uhr; Eintritt: 3 €
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Biglietti Cumulativi
Wer in Volterra viel besichtigen möchte, kann mit einem Sammelticket Geld sparen, das im Museo d‘ Arte Sacra, im Museo Etrusco Guarnacci und in der Pinacoteca gilt. Für dieses »Biglietto Cumulativo« bezahlt man 10 €.
*Palazzo Viti
Der Bau des Viti-Palasts wurde Ende des 16. Jh.s im Auftrag des Adligen Attilio Incontri begonnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s ging das Anwesen in den Besitz von Benedetto Giuseppe Viti über, einem wohlhabenden Kaufmann, dessen Alabasterwerkstatt bis zu ihrer Schließung 1874 der bedeutendste Kunsthandwerksbetrieb in Volterra war. Aus ihr stammen u. a. die Skulpturen im Treppenaufgang und die Leuchter im Ballsaal. Dort stehen auch zwei prächtige Alabaster-Kandelaber, die für Kaiser Maximilian von Habsburg bestimmt waren, aufgrund seiner Hinrichtung 1867 jedoch nicht mehr zur Auslieferung kamen. In den Vitrinen sind orientalische Paradiesvögel, chinesische Schachspiele und ein Bali-Tempel aus Balsaholz zu bewundern, alles Mitbringsel der Familie Viti von Handelsreisen. Sehenswert sind im Speisesaal die chinesischen Zeichnungen auf Reispapier aus dem 18. und 19. Jh., zwei lombardische Louis-XVI.-Truhen und das mit Blattgold überzogene Mobiliar im Roten Salon.
Via dei Sarti 41; 26.3. – 1.11. tgl. 10.00 – 13.00, 14.30 – 18.30 Uhr, 2.11. – 25.3. nur n. V., Tel. 0 58 88 40 47; Eintritt: 5 €
Teatro Romano
Die belebte Via Guarnacci führt aufwärts Richtung Porta Fiorentina. Unterhalb der mittelalterlichen Stadtmauer liegt die Ruine des römischen Theaters (1. Jh.), das der wohlhabende Stadtbürger Caecina und sein Sohn stifteten. Die Materialien für das Bauwerk stammten aus Volterras Umgebung: Sandstein für die Wände, Tuffstein für die Sitze, Lava für die Treppen. In der zweiten Hälfte des 3. Jh.s diente das Theater als Steinbruch für den Bau der benachbarten Therme. Zuschauerränge und die zweigeschossige Bühnenwand an der Piazza Caduti Martiri dei Lager Nazisti wurden teilweise wieder aufgebaut. Am Teatro Romano findet im Sommer samstags ein Markt statt.
16.3. – 1.11. tgl. 10.30 – 17.30, 2.11. – 15.3. Sa., So. 10.00 – 16.00 Uhr; Eintritt: 3,50 €.
Museo della Tortura
Im Museo della Tortura an der Piazza XX Settembre sind diverse Foltergeräte aus verschiedenen Jahrhunderten ausgestellt, darunter auch eine Guillotine. Das Museum ist entsprechend den Filialen in San Gimignano, Siena und in der Republik San Marino aufgebaut.
tgl. 10.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 8 €; www.museodellatortura.it
**Museo Etrusco Guarnacci
Das Guarnacci-Museum gilt als eines der bedeutendsten Etruskermuseen in Italien, was unter anderem damit zusammenhängt, dass man in und um Volterra auf erstaunlich viele Zeugnisse der Etruskerzeit stieß. Das Museum verdankt seine Entstehung dem Geistlichen Mario Guarnacci (1701 – 1785), der seine Sammlung der Stadt vermachte.
Zu sehen sind rund 600 etruskische Aschenurnen (Cisten), zumeist aus dem 4. bis 1. Jh. v.
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