Baedeker Reisefuehrer Toskana
Sotteraneo führt in die Krypta der Kirche Sant‘ Angelo, deren Wände teilweise aus Blöcken der Etruskermauer (4. Jh. v. Chr.) bestehen, und zu Ausgrabungen unter der Piazza del Cassero mit einem rechtwinkligen Etruskertempel (4. – 2. Jh. v. Chr.). Der polychrome Tempelfries mit Gorgonenhaupt, Lotosblüten und roten Rosen befindet sich im Museum.
Die zweigeschossige Wallfahrtskirche Madonna della Consolazione an der Porta San Michele wurde 1607 im Stil der Spätrenaissance auf achteckigem Grundriss errichtet; sie birgt einen barocken Hochaltar, dessen Madonnenfresko Luca Signorelli zugeschrieben wird.
Torre del Cassero: 1.5. – 30.9. Sa., So. 10.00 – 13.00, 16.00 – 19.00 Uhr; Eintritt: 1,50 €
Pinacoteca Comunale: 1.4. – 31.10. Di. – Fr. 10.00 – 12.30, 16.00 – 18.30, Sa., So. 10.00 – 12.30, 16.00 – 19.00, Nov. – März Di. – So. 10.00 – 12.30, 15.30 – 18.00 Uhr; Eintritt: 3 €
Archäologisches Museum: Via del Tribunale 8, geöffnet wie Pinakothek; Eintritt: 3 €
Castello di Montecchio Vesponi
3 km südlich liegt Castello di Montecchio Vesponi mit einer intakten Burg (11./13. Jh.), deren 270 m lange Zinnenmauern und acht massive Wehrtürme beeindruckend sind, desgleichen der auf quadratischem Grundriss ruhende, 30 m hohe Zentralturm. Ende des 14. Jh.s ging der Besitz als Lehen an den Engländer John Hawkwood alias Giovanni Acuto, der 1377 – 1394 Reiterführer der Florentiner Truppen war. Orietta Floridi Viterbini, letzte »Nachfahrin« von Sir John, begrüßte hier 1992 Queen Elizabeth II. und nutzt ihr Burggelände heute für Austellungen prominenter Künstler wie Giacomo Manzù.
*Lucignano
Lucignano ist mit seinem geschlossenen, mittelalterlichen Ortsbild und Kopfsteinpflastergassen eine Perle der Toskana. Auf dem höchsten Punkt der Stadt thront die Kirche San Michele (Ende 16. Jh.). An ihrer Rückseite steht der Palazzo Comunale, in dem ein Museum eingerichtet ist. Sehenswert ist der von unbekannten Meistern gemalte Zyklus in der Sala Tribunale, der römische Imperatoren, Dichter und Kirchenlehrer gleichberechtigt nebeneinander zeigt (2. Hälfte 15. Jh.). Prunkstücke sind zwei Werke von Luca Signorelli (»Der hl. Franziskus empfängt die Stigmata«, »Madonna mit Kind«) und der ab 1350 gefertigte sogenannte Lebensbaum (L‘ albero della vita). Ab 1438 wurde er zum Reliquiar umgebaut, letzte Hand legte 1471 der Sieneser Goldschmied Gabriello d‘ Antonio an.
Museum: 27.3. – 31.10. Mo., Mi. – Fr. 10.00 – 13.00, 14.00 – 18.00, Sa., So. bis 19.00; 1.11. – 26.3. Mo. 10.00 – 13.00, Mi. – Fr. 10.00 – 13.00, 14.00 – 17.00, Sa., So. bis 18.00 Uhr; Eintritt: 5 €
Monte San Savino
Monte San Savino 7 km nördlich ist zwar nicht so charmant wie Lucignano, hat aber durchaus auch seinen Reiz. Die längliche Piazza Gamurrini wird vom Cassero beherrscht: Das wehrhafte Gebäude (14. Jh.) ist Sitz des städtischen Museums sowie einer Keramiksammlung. Am Corso Antonio da Sangallo stehen stolze Palazzi und die Loggia der Kaufleute (1520). Die Arkadenhalle schuf der berühmte Sohn der Stadt, Andrea Sansovino (um 1460 – 1529). Gegenüber lohnt der Blick in den wuchtigen Palazzo del Monte (frühes 16. Jh.). Kardinal del Monte ließ damals einen hübschen Innenhof und einen terrassierten Garten mit Amphitheater anlegen.
Museum: Ostern bis 30.9. Di. – So. 9.00 – 12.00, 15.00 – 18.00 Uhr, 1.10. bis Ostern nur Sa. u. So. sowie Mi. vorm.; Eintritt: 1,55 €
Versilia
Provinz: Massa-Carrara und Lucca
Strand und Meer vor der grandiosen Kulisse der Alpi Apuane bietet die Versilia-Küste im Nordwesten der Toskana an der Grenze zu Ligurien.
*Toskanische Riviera
Als Viareggio im 19. Jh. zum mondänen Seebad ausgebaut wurde, folgten bald auch die anderen Küstenorte. Heute verbindet die Staatsstraße 1, die antike Via Aurelia, die Badeorte der Toskanischen Riviera miteinander. Hunderte Hotels aller Preiskategorien säumen die Küste, an den Sandstränden reiht sich im Juli und August Sonnenschirm an Sonnenschirm.
FORTE DEI MARMI
*Elegantes Seebad
Die Ferienstadt (7750 Einw.) entwickelte sich im 19. Jh. rund um die 1782 – 1788 von Großherzog Leopold I. erbaute Festung zum vornehmsten Seebad an der Versilia-Küste. Zu Beginn des 20. Jh.s sah der Badeort illustre Gäste wie d‘ Annunzio und seine Muse Eleonora Duse, Thomas Mann und Aldous Huxley. Das noble Erscheinungsbild mit vielen Cafés in den Fußgängerstraßen rund um die Piazza Garibaldi, mit renovierten und
Weitere Kostenlose Bücher