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Bädersterben: Kriminalroman

Bädersterben: Kriminalroman

Titel: Bädersterben: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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Liegestühle, also bin ich vom Hubschrauber kurzerhand auf Duckstein gesprungen und habe ihn außer Gefecht gesetzt. Das haben wir in der Bronx oft so gemacht. Anschließend habe ich dem Rasmussen Schellen angelegt.«
    Mitleid hatte Hansen zwar nicht mit Duckstein, doch wenn zwei Säcke Zement im Doppelpack vom Himmel fallen, kann das für niemanden auf der Erde lustig sein. Hansen nickte seinem Kollegen für die unerwartete Diensthilfe dankend zu. Dann wendete er sich beiden Verhafteten gleichermaßen zu. »Die Herren kennen sich offenbar. Wer hat denn angefangen mit der Streiterei?«
    Rasmussen biss sich auf die Lippen, doch Duckstein fluchte lauthals. »Sie können mich fragen, bis Sie schwarz werden. Vernehmen Sie das blutende Schwein da unten. Der Bastard ist kein Mensch. Ich will meinen Anwalt sprechen. Sie werden sehen, der wird mich in Stundenfrist hier herausboxen.«

     
    Duckstein schien ungebrochen zu sein, obwohl er gerade mit einer Handfeuerwaffe einen alten Bekannten mit einem Beinschuss niedergestreckt hatte. Die nächsten Tage versprachen außerordentlich harte und unergiebige Vernehmungsarbeit. Im alten Rom hätte man der Einfachheit halber vermutlich beide in eine gemeinsame Zelle gesperrt, und den Rest hätten die Löwen besorgt. Aber Hansen hatte noch viele Fragen, vor allem an Rasmussen.
    Sein Handy klingelte. Es war Oberkommissar Stüber. »Hansen, wir haben einen Anruf bekommen von Rasmus Rasmussen, dem Bruder von Fiete. Er will eine Aussage machen. Er sagt, dass er den Mörder kennt.«
    Hansen fragte ungläubig nach. »Den Mörder? Nur einer?«
    Stübers Antwort war eher geschäftsmäßig. »Ja, das scheint so zu sein. Jedenfalls hat er es mir gegenüber am Telefon so gesagt.«
    Hansen war mehr als gespannt. »Und wer soll der Täter sein, Stüber?«
    Sein Oberkommissar hielt sich bedeckt. »Das hat er mir nicht gesagt. Er könnte jedoch in den nächsten Flieger nach Heide-Büsum steigen. Würden Sie ihn dort heute Nachmittag abholen?« Hansen drehte sich zu Ten Hoff um. »Pieter, habt ihr noch Benzin und einen dritten Sitz im Flieger?«
    Ten Hoff nickte.
    »Stüber, sagen Sie dem Rasmussen, dass wir in einer halben Stunde bei ihm sind. Hotel Panoramic, das war doch richtig, oder? Wir haben übrigens gerade seinen Bruder Fiete und diesen Duckstein nach einer Schießerei festgenommen, aber das sollte er vor seiner Aussage besser nicht wissen.«
    Stüber versprach, Rasmus Rasmussen umgehend über die Ankunft zu informieren.
    Währenddessen schielte Ten Hoff die ganze Zeit zu Christiane Clausen. Er schien Gefallen an ihr gefunden zu haben, wenngleich die beiden mindestens 20 Lenze trennten. Ten Hoff versuchte, sich bei ihr mit einem knackigen Kommentar über die beiden Verhafteten einzuschmeicheln. »Ich habe nichts gegen Schießereien, vor allem dann nicht, wenn es die Richtigen trifft. Manchmal fliegen einfach nur zu wenige Kugeln, sonst würde sich vieles von selbst erledigen.«
    Die junge Polizistin konnte sich daraufhin einen Seitenhieb auf Ten Hoff nicht verkneifen. »Mein Gott, draußen ist es ja schon warm, aber das ist nichts gegen die heiße Luft hier drinnen.«
    Die Kollegen der Revierleiterin hatten Schwierigkeiten, sich das Grinsen zu verkneifen.
    Hansen war in Eile. Er nickte der Clausen noch einmal anerkennend zu, denn sie hatte bei dem Sturm auf das Hotel wahrlich ihren Mann gestanden, und wenn Ten Hoff nicht Cowboy und Indianer gespielt hätte, dann hätte ihre Truppe die beiden Gauner festgenommen. »Frau Clausen, wir müssen weiter. Lob an Ihre Mannschaft. Gute Arbeit geleistet. Abführen, die zwei. Ich sage in der Polizeidirektion Bescheid, damit die beiden Herren standesgemäß nach Kiel überführt werden können. Danke für alles.«
    Sie dankte ihm ihrerseits im Namen ihrer Kollegen.
    Ten Hoff verabschiedete sich jetzt lediglich mit einem knappen militärischen Handgruß und ließ die Hand der jungen Kollegin unbeleckt, bevor er über die Terrasse zur Außenleiter stürmte, um auf schnellstem Wege zum Dünenstreifen zu gelangen, auf dem der Hubschrauber mit rotierenden Blättern wartete. Sein wildes Winken schien zu bedeuten, dass Hansen ihm jetzt folgen sollte. Dessen Bedarf an Abenteuern war eigentlich gedeckt. Dennoch folgte er Ten Hoff über die Außenleiter. Als er ihm in die Maschine half, pochte sein Herz. Die Welt, in die er sich jetzt notgedrungen begeben musste, war nicht die seine. Weder der Hubschrauber noch Helgoland.

32 Horizontale

    Jetzt war es Jenny

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