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Bädersterben: Kriminalroman

Bädersterben: Kriminalroman

Titel: Bädersterben: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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und verfolgten über das Funkgerät die Suche an Land und in der Luft.
    Da sich in der Weite des Sands keine Spur von Rasmussen feststellen ließ, beorderte Hansen den Hubschrauber zur Deichlinie von St. Peter-Ording, denn niemals würde sich Rasmussen zu den vielen Urlaubern an den Strand oder auf die Seebrücke wagen. Fast genau wie zwei Tage zuvor schleppte Christiane Clausen eine Kanne mit wohlriechendem, frisch gebrühtem Kaffee heran und stellte Kommissar Hansen den fast schon vertrauten weißen Becher mit den schwarzen Kuhfellflecken vor die Nase. Sie sah ihn erstaunt an. »Wie sind Sie denn nur an den Hubschrauber herangekommen? Ohne den wären wir jetzt aufgeschmissen.«
    Hansen grinste in den Kaffee. »Jahrzehntelang gepflegte internationale Beziehungen, verehrte Kollegin. Auch ein Ergebnis der Globalisierung. Sie werden mich verstehen, wenn Sie später den Kollegen Ten Hoff kennenlernen.« An ihrem irritierten Blick erkannte Hansen, dass die Clausen nicht recht schlau aus dem Gesagten wurde. Sie wusste natürlich genau, dass die Polizei Schleswig-Holsteins aus Kostengründen über keine eigene Hubschrauberstaffel verfügte. Vielleicht bestimmte aber auch Theißen ihre Gedanken, aus denen sie Ten Hoff jetzt riss.
    »Hansen, da schleicht sich tatsächlich jemand abseits aller Wege quer durch das Dünengras auf das Hotel Strandgut zu, dessen Beschreibung durchaus auf Rasmussen zutreffen könnte. Ich bleibe zunächst lieber auf Abstand.«
    Hansen war gespannt. Die Clausen goss dieses Mal erst ein wenig Milch in den Becher, bevor sie ihn vorsichtig mit dem heißen Kaffee auffüllte. »Das erspart den Abwasch eines Teelöffels«, erklärte sie ihre Handlung. »Sie sehen, auch blonde Frauen von der Westküste sind bisweilen lernfähig.«
    Ten Hoffs Stimme aus dem Funkgerät klang alarmierend. »Hansen, die verdächtige Person steigt jetzt über eine Außenleiter zu den Terrassen auf der Seeseite des Hotels hoch. Sollen wir eingreifen?«
    Das war eine schwierige Situation für Hansen. Wie konnte er sicher sein, dass es sich wirklich um Rasmussen handelte? Er griff zum Funkgerät: »Pieter, kannst du bestätigen, dass es sich um Rasmussen handelt?«
    Das schien Ten Hoff nicht zu können, denn eine Antwort blieb zunächst aus. Die Clausen nippte gespannt am Kaffee, bis Ten Hoffs erlösende Antwort erfolgte. »Rasmussen eindeutig identifiziert. Was sollen wir tun?«
    Hansen nickte zunächst kurz der Clausen zu, die sofort über ihr Funkgerät ihren Kollegen knapp die Lage schilderte und sie zur Landseite des Hotels Strandgut beorderte.
    Nun instruierte Hansen Ten Hoff. »Pieter, kannst du vom Hubschrauber aus den hinteren Teil der Terrasse sichern, damit Rasmussen nicht über die Außenleiter entfliehen kann!«
    Der Tonfall von Ten Hoff wurde zackiger: »Yes, Sir. Lame Duck Approach. Wir gehen direkt von oben herunter. Sag Bescheid, wenn ihr soweit seid.«
    Die Clausen begab sich kurz ins Nebenzimmer und kehrte mit entschlossenem Blick zurück. Sie warf Hansen ein kleines Headset zur weiteren drahtlosen Kommunikation zu. »Damit geht es einfacher, wenn es ernst wird.«
    Der Kommissar sah sie erstaunt an, denn so etwas hatten sie nicht einmal in der Polizeidirektion.
    »Das stammt nicht aus dem Konjunkturpaket, Herr Kommissar, sondern vom Regionalfond der EU«, lächelte sie spöttisch. Dann setzte sie ihr Headset auf und folgte Hansen, der mit ihr in seinem Dienstfahrzeug den kurzen Weg zum Treffpunkt mit ihren Kameraden jagte, die ein wenig angespannt wirkten.

     
    Christiane Clausen sprang aus dem Fahrzeug und sammelte sofort ihre Truppe mit einem rotierenden Fingerzeig hinter sich.
    Nach einiger Zeit meldete sich Ten Hoff wieder. »Wir sind jetzt ein wenig dichter dran. Der Verdächtige kauert seit einiger Zeit vor einer offenen Terrassentür, die er zielsicher angesteuert hat. Ich vermute, dass er das Hotel infiltrieren wird.«
    Kommissar Hansen war besorgt, weil Stuhr sich just in diesem Hotel aufhielt. Bei dem schönen Wetter würde der sich jedoch vermutlich am Strand tummeln, hoffte er.
    Dennoch, die Situation spitzte sich jetzt zu, denn Ten Hoff meldete sich wieder. »Er ist drin.«

     
    Hansen gab das Zeichen zum Einschreiten, und die Clausen schlich zu seinem Erstaunen als Erste gebückt ins Foyer, ihren linken Zeigefinger zum Anmeldetresen hin auf den Mund haltend und mit der rechten Hand ihre Polizeimarke zückend. Sie erkundigte sich beim Personal über die Räumlichkeiten. Eigentlich wollte Hansen

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