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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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angesehen zu haben. Natürlich wurde dieser Augenblicklich mit der Erklärung vernichtet, dass sie deshalb will, dass Ty ihn trägt, damit er sich daran erinnern kann, niemals so ein verfickter Schlampenficker wie sein Vater zu werden.
    Ty zog den Reißverschluss der Schutzhülle auf und der Inhalt roch ein wenig abgestanden, aber Ty meinte, dass Febreze jeden Geruch killen würde. Ich hab ihm gesagt, dass ich das Teil nicht tragen würde. Er hat mir gesagt, ich soll die Klappe halten und ihn anprobieren. Ich gehorchte, und als ich vor den Spiegel trat, passte er erstaunlich perfekt (könnte dieses Märchen auch anders weitergehen?). Ich war geschockt, wie gut mein Spiegelbild aussah, als es zurückstarrte. Da die Fliege kariert war, hatten wir sie weggelassen (zumindest hat Ty sie weggelassen, weil sie kariert war; ich finde, dass es ziemlich Retro ausgesehen hat), genau wie den dazu passenden Kummerbund. Was wir also hatten, war ein schwarzer Smoking mit einem weißen Hemd, das mich Ty zwang, in die Hose zu stecken. Ich hatte inzwischen mit schlechten James Bond-Imitationen vor dem Spiegel angefangen, und Ty meinte, dass ich für immer alleine bliebe, wenn ich damit am Strand und vor Otter posieren würde. Ich hörte auf. Ich sah zu dem Jungen, ob er zufrieden war. Er lächelte und sagte, dass ich beinahe präsentabel sei.
    Wir haben febrezt, als gebe es kein Morgen mehr.
    Die nächsten paar Tage vergingen in Panik und Vorbereitungen. Otter hatte mich zwölf zilliarden Mal angerufen, um zu fragen, was der Junge und ich planten und ließ mich dann schwören, dass ich Ty nicht erzählte, dass er sein Versprechen gebrochen hatte. Ich sagte Otter, dass ich nicht wüsste, wovon er spricht. Er nannte mich einen Lügner. Ich nannte ihn einen Idiot. Er fragte, ob er rüberkommen könnte, aber ich sagte nein, und dass ich beschäftigt wäre. Ich war wirklich damit beschäftigt, mit allem fertig zu werden, aber ich wollte ihn auch nicht sehen, bevor die ganze Sache steigen würde. Zum einen wollte ich die Überraschung nicht verderben, zum anderen wollte ich mich nur nicht vor Aufregung vor ihm übergeben, wenn er in meiner Wohnung auftauchte. Eine Stunde später rief Otter erneut an und verlangte mit argwöhnischem Tonfall, darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, warum Ty ihm gesagt hat, er solle einen Smoking, aber keine Schuhe tragen und am folgenden Tag um acht Uhr zum Strand kommen. Ich sagte ihm erneut, dass ich keine Ahnung hätte, wovon er redet. Er knurrte ins Telefon, tief und rauchig, was damit endete, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben Telefonsex hatte. Eine wirklich, wirklich schmutzige Angelegenheit.
    Ty befürwortete meinen Menüvorschlag (nur kalte Küche, da es einfacher war, alles zum Strand zu bringen), und meinen Haarschnitt (aus der Nummer hatte ich versucht rauszukommen, aber er hatte Sam, dem gleichen Kerl, der mit schon die Haare schneidet, seit ich ein Baby bin gesagt, er solle es so kurz schneiden, dass man es gerade noch Haar nennen konnte; als er fertig war, war ich kurzgeschoren und entsetzt, und der Junge grinste schmutzig und war zufrieden). Er befürwortete den Tisch (einen großen, schwarzen Kartentisch aus dem Möbelhaus), das Tischtuch (weiß) und die Kerzen (lang und kegelförmig; ich wollte welche mit Duft, aber er meinte, diese seien für Leute, die Fleisch essen und danach kacken müssten – ich hielt mich nicht damit auf, ihm zu erklären, dass ich beides tue). Er befürwortete die Musik (irgendeinen leichten Fahrstuhlmusik-Mist, der keinen Einfluss auf eine Unterhaltung haben würde), die Blumen (ich sagte keine Blumen; er meinte, dass Homos und Heteros nun mal Blumen mögen, und wir einigten uns auf Rosen) und meine Tischmanieren (laut des britischen Lords aus dem achtzehnten Jahrhunderts, der offensichtlich im Körper meines kleinen Bruders gefangen ist, lassen meine Manieren anscheinend einiges zu wünschen übrig, und wie unglaublich es auch klingen mag, gehören Ellbogen wohl nicht auf den Tisch). Ich war im Wesentlichen sein Chauffeur, als wir von einer Besorgung zur nächsten fuhren und alles vorbereiteten, was er in seinem Kopf bereits zurechtgelegt hatte. Das Einzige, für das er mir die Oberhand zugestand war, was ich letztendlich zu Otter sagen würde (aber er meinte, ich soll es kurz und süß halten. Oh, und ich sollte es nach dem Essen sagen. Und ihm dabei in die Augen sehen. Und meine Ellbogen nicht auf den Tisch legen, während ich es sage. Und, dass es sich

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