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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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an, und mein Gott, diese Augen bedeuten alles. „War all das hier für mich?“, flüstert er durch den Regen.
    „Ja.“
    „Und hast du gemeint, was... du gerade gesagt hast?“
    Ich zögere nicht. „Das habe ich. Das tue ich. Ich liebe dich, Otter.“
    Er presst seine Stirn gegen meine. „Ich liebe dich auch, Bär“, sagt er, und dann sind seine Lippen auf meinen, und wir stehen in Flammen, und wir verbrennen die Welt.

Kapitel 10

    Wo Bär das
    Auge des Sturms sieht

    I CH habe es also gesagt.
    Ich habe es gesagt, und es war einfacher, als ich gehofft hatte, einfacher, als es hätte sein sollen. Es gab einen Moment in dieser Nacht, als er das erste Mal in mich drang, in dem ich mich so erfüllt fühlte, wie nie zuvor. Ich versuche hier nicht graphisch zu werden, denn ich meine es nicht unbedingt auf eine sexuelle Weise. Okay, gut, ich schätze, ich meine es auf diese Weise, denn erst gab es ein Zwicken und dann Schmerz, aber der verflog schnell, und ich schwebte über mir, weit oben und losgelöst. Ich hatte nur eine vage Vorstellung davon, was mit mir geschah, aber dann durchströmte mich die Welle, und ich wurde zurück in meinen Körper geschleudert, und ritt auf ihr, in einem Nebel aus keuchendem Atem und klammernden Klauen. Als ich kam (ohne mich selbst auch nur zu berühren; wie kann so etwas überhaupt möglich sein?), explodierte etwas in mir, und als ich auf meine Brust schoss, konnte ich – benommen vor Lust - lediglich daran denken, wie Gott das Universum geschaffen hatte. Zuerst war da nichts, dann war da Alles . Otter hielt mich, als mein Körper bebte und zitterte und zum ersten Mal wurde mir klar, dass es so etwas wie gute Erdbeben gibt, wenn du jemanden hast, an dem du dich erden kannst und das Beben der Welt eine wundersame Sache sein kann. Es machte mir noch immer eine Scheißangst, aber ich würde nicht zulassen, dass ihn das mir wegnahm. Nicht mehr.
    Auf diese Weise verstrichen die Tage schnell und unaufhaltbar.
    Otter hielt sein Versprechen und versuchte nicht, mich zu irgendetwas zu drängen. Ich denke, dass Ty Recht hatte, dass Otter nur hören musste, was ich wirklich für ihn empfinde. Verbliebene Anspannung löste sich in Nichts auf und wir waren in der Lage zu entdecken, was wir gemeint hatten, als wir unsere Gefühle füreinander zum Ausdruck gebracht haben. Kein Tag verstrich, unabhängig davon, ob wir gestritten hatten oder nicht, an dem ich nicht wusste, was er für mich empfand. Ich tat alles, damit er es auch fühlte.
    Ich dachte oft darüber nach, wie anders es zwischen ihm und mir, im Gegensatz zu mir und Anna, war. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, an dem ich Anna gesagt habe, dass ich sie liebe. Wir waren fünfzehn und es war süß und ich habe es auch so gemeint, so sehr, wie ein fünfzehnjähriges männliches Wesen es meinen kann . Sie hat mich strahlend angelächelt. Danach hat sie mich in den Arm gebufft und gesagt, dass sie es wüsste. Ich diesem Moment fühlte ich mich, als stünde ich am Gipfel der Welt. Mit Otter hatte ich den Gipfel schon vor langer Zeit hinter mir gelassen. Ich wusste nicht, dass ein Mensch so viel für einen anderen fühlen kann, ohne zu platzen.
    Wie schon gesagt, Otter hielt sein Versprechen an mich, auch wenn es ihn nicht selten belastete. Ich konnte nicht anders, als seine Geduld zu bewundern. Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich mich vermutlich wieder und wieder in die Tonne gekickt. Versteh mich nicht falsch: er ging noch immer hin und wieder an die Decke, zu Zeiten, wenn ich durch meinen Panikattacken-Modus ging, und vollkommen überzeugt davon war, dass alle über uns Bescheid wussten und dass alle hinter unseren Rücken über uns redeten. Aber nach dem Abend am Strand, habe ich nie wieder diesen Schatten über sein Gesicht huschen sehen. Ich war derjenige gewesen, der ihn verursacht hat, und ich war der Einzige, der ihn wieder hatte verschwinden lassen können.
    Während der nächsten zwei Monate veränderten sich die Dinge in meinem Leben, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
    Ty kam von seinem Camping-Ausflug am Sonntag, nach dem besten Desaster-Date meines Lebens, zurück. Ich habe während seines Trips mehrere Male mit ihm geredet, habe aber trotz seines Drängens nicht erzählt, was geschehen war. Er maulte mich am anderen Ende der Leitung an und verlangte, mit Otter zu sprechen. Ich sagte stets `Tschüss`, und legte auf. Ein paar Sekunden später klingelte dann Otters Telefon und Ty beschwerte sich noch etwas

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