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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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mich empfunden hast.“ Sie schüttelt den Kopf, unterbricht meine Proteste. „Ich weiß, dass du mich geliebt hast. Aber das... das war anders, und wage nicht, etwas anderes zu behaupten.“ Sie wischt sich über die Augen, versucht klar zu sehen. „Ich hab es dir vorgeworfen, denn ausnahmsweise einmal hab ich es gehasst, recht zu haben. Aber das hat mich nicht aufgehalten, denn es schien alles, was wir hatten, zu einer Illusion werden zu lassen. Als wäre ich für all die Jahre, während du dich selbst gesucht hast, nur ein Platzhalter gewesen.“
    Creed reibt ihr übers Knie, dann sieht er uns wieder an. „Ich wollte nicht, dass das alles passiert, Papa Bär. Du musst das glauben. Es ging nie darum, etwas hinter deinem Rücken zu tun, nie darum, dir wehzutun. Manche Dinge passieren einfach. Wenn das einer wissen sollte, dann du. Du hast das Gleiche getan.“
    „Ich schätze so könnte man es sehen“, sage ich langsam, noch nicht bereit, Zugeständnisse zu machen.
    Creed dreht, plötzlich wütend, seinen Kopf zu mir herum. „Könnte man?“, fährt er mich an. „Du hast meinen Bruder gevögelt und praktischerweise keinem erzählt, dass du das Team gewechselt hast, und das ist alles, was dir einfällt? Du eiskaltes Arschloch. Wie kannst du da rumsitzen und über uns urteilen?“
    „Wir hatten gerade erst Schluss gemacht!“, zische ich zurück. „Du sagst, es ging nie darum, etwas hinter meinem Rücken zu tun, aber genau das habt ihr getan! Hast du all die Jahre nur darauf gewartet, dass es zwischen uns aus ist, damit du dich an sie ranmachen kannst?“
    „Hast du?“, antwortet er mit eiskalter Stimme. „Hat sie Recht? War sie nur jemand, den du benutzt hast, bis dir die Eier gewachsen sind, zuzugeben, wer du wirklich bist? Du vergisst hier, dass unabhängig davon, mit wem du in diesem Zimmer verwand bist, unabhängig davon, wen du gevögelt hast oder zurzeit vögelst, ich dir am Ähnlichsten bin. Ich kenne die Schuld, die du jedes Mal, wenn du Otter ins Gesicht gesehen hast, gespürt haben musst, denn ich kenne die Schuld, die ich jedes Mal gespürt hab, wenn ich Anna angesehen habe. Du kannst hier rumsitzen und deinen Scheiß verbreiten, aber denke nicht eine Sekunde lang, dass ich nicht genau weiß, was du getan hast. Otter musste es mir nicht sagen. Anna musste es mir nicht sagen. Der Junge hat, so sicher wie das Amen in der Kirche, nicht ein einziges verdammtes Wort gesagt. Aber ich brauchte es auch nicht von ihnen hören, denn in der Sekunde, in der ich es herausgefunden habe, in der Sekunde , wusste ich genau, wie es für dich gewesen ist.“
    „Das hat dich trotzdem nicht aufgehalten, oder?“, fahre ich ihn an.
    „Dich hat es auch nicht aufgehalten. Weiß Anna, warum Otter überhaupt gegangen ist? Weiß es der Junge? Mrs. Paquinn? Nein? Niemand?“ Er lächelt mich an.
    Mein Gesicht ist weiß , als Otter knurrt: „Das reicht, Creed. Es ist angekommen.“
    Nicht in seinen Augen. Er wendet sich Anna zu und sagt: „Die Nacht, in der Otter fortgegangen ist? Bär hat sich zugesoffen, Otter geküsst und ist danach deswegen ausgerastet. Otter dachte, dass er Bär irgendwie beeinflusst hat, hatte seinen eigenen Ausraster und hat die Stadt verlassen. Das ist der wahre Grund, warum er gegangen ist. Alles andere war eine Lüge.“ Bereits mitten im Sprechen schwindet die Wut aus seiner Stimme und das Blut scheint aus seinem Gesicht zu weichen, als ihm anscheinend klar wird, was er gerade getan hat. Das Ende ist kaum mehr als ein Flüstern.
    Anna sieht mich an, der Schmerz steht ihr im Gesicht geschrieben. Ich weiß, egal was ich auch sage - Creeds Worte sind wahr. Also warte ich auf das Unvermeidbare und ich hasse ihn dafür. Ich hasse ihn dafür, dass er so viel stärker ist, als ich es jemals sein könnte. Ich warte, als plötzlich Annas Hand nach oben schießt und Creed eine Ohrfeige verpasst, ein kaltes, hallendes Geräusch. Sein Kopf fliegt zurück und wir alle starren dümmlich drein.
    „Ich wusste es, du Arschloch“, sagt Anna mit ruhiger Stimme. „Das hab ich ganz allein rausgefunden. Du magst Recht haben, was Bär betrifft, aber wenigstens hat er nie auf diese Weise absichtlich jemanden verletzt. Entschuldige dich. Jetzt.“
    Er starrt sie ungläubig an. „Du hast mich gerade geschlagen“, stellt er intelligent fest.
    Sie starrt zurück. „Du hast Glück, dass ich es war und nicht Otter. Du hast es vielleicht nicht gemerkt, weil du damit beschäftigt warst alte Wunden aufzureißen, aber

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