Bali Lombok

„Hummeltanz“ ist ebenfalls eine Kreation des talentierten Mario und entstand 1953, um das Programm einer balinesischen Tanzgruppe anlässlich einer Europa- und Amerika-Tournee zu vervollständigen. Obwohl vorrangig für ein westliches Publikum gedacht, erfreut sich der Tanz auch bei den Balinesen großer Beliebtheit. Ein Tänzer und eine Tänzerin (oder zwei Tänzerinnen, eine davon übernimmt dann die männliche Rolle) stellen das Liebeswerben eines Hummel-Jünglings um eine weibliche Hummel dar.
    Nach einem koketten Solo der weiblichen Hummel kommt der Hummel-Jüngling hinzu. Das Flirten und Umwerben beginnt, langsam kommen sie sich näher, der Flirt wird immer leidenschaftlicher und gipfelt im Happy-End: Das Paar verlässt gemeinsam die Bühne.
    Joged Bumbung
    Nur eine von vielen Versionen des
Joged
-Tanzes, die alle reine Unterhaltungstänze sind und eines gemeinsam haben: die Teilnahme von Zuschauern. Fünf oder sechs relativ einfach kostümierte Tänzerinnen einer halbprofessionellen Tanzgruppe tanzen einzeln und der Reihe nach einige Motive des
Legong
und fordern durch Berührenmit einem Fächer männliche Zuschauer auf mitzutanzen. Da die meisten Balinesen die grundsätzlichen Tanzbewegungen beherrschen, entwickelt sich daraus oft ein bemerkenswert künstlerisches Tanzduett, das nicht selten erotische Züge annimmt. Wenn der ausgewählte Partner aber ein ungeübter und ungelenker Ausländer ist, steigert sich der Tanz zu einer grotesken Komödie, sehr zum Vergnügen der Zuschauer. Der
Joged Bumbung
wird von einem Bambus-Gamelan begleitet.
    Gambuh
    Ein traditionelles Tanzdrama im klassischen Stil, das schon über 400 Jahre alt ist und von dem alle anderen Tänze, Tanzformen und -traditionen abgeleitet sind.
    Dargestellt wird für gewöhnlich eine Episode aus dem Malat , einem romantischen Legenden-Zyklus um den Prinzen Panji und seine Braut Candra. Die Tänzer sind nicht maskiert. Gesungen und gesprochen wird in
Kawi
(Altjavanisch), das natürlich kaum einer der Zuschauer versteht, aber wie immer in solchen Fällen sind da noch die Clowns und Komödianten, die alle Texte auf humorvolle Art ins Balinesische übersetzen. Das
Gamelan Gambuh
wird von langen, tief tönenden Flöten und der geigenähnlichen
Rebab
begleitet.
    Arja und Drama Gong
    Zwei Formen der balinesischen Volksoper, die sich aus dem
Gambuh
entwickelt haben. Die Tanzbewegungen und die Instrumentalmusik treten etwas in den Hintergrund, dafür wird mehr Gewicht auf die gesungenen oder gesprochenen Texte gelegt. Die Sprache ist Hochbalinesisch, das von den Clowns ins Niederbalinesische übersetzt wird.
    Das Ramayana
    Dasarata, der König des Reiches Kosala, hat vier Söhne von unterschiedlichen Frauen seines Harems. Als er merkt, dass er älter wird, bestimmt er seinen ältesten Sohn Rama zu seinem Nachfolger. Doch die Mutter von Barata, einem jüngeren Sprössling Dasaratas, will nur ihren Sohn auf dem Thron von Kosala sehen und erinnert den König an ein lange zurückliegendes, doch bindendes Versprechen. Dadurch wird Barata gegen seinen Willen zum König, und sein Bruder Rama wird für 14 Jahre in die Verbannung geschickt.
    Zusammen mit seiner schönen Frau Sita und seinem Bruder Laksmana lebt er in den Wäldern von Dandaka, bis Rawana , der Dämonenkönig, ihr Versteck entdeckt und von der Schönheit Sitas geblendet ist. Er beschließt, sie zu rauben.
    Beide Brüder lockt er durch eine List von der Hütte weg, indem er sich in ein wunderschönes, goldenes Reh verwandelt. Die zurückgebliebene Sita ist schutzlos dem Dämonen ausgeliefert, der sich nun in einen Riesenvogel verwandelt und sie mit seinen Krallen über Berge und Meere in sein Reich
Alengka
davonträgt. Vom König der Vögel erfahren die beiden Brüder vom Schicksal Sitas und beschließen, sie zu retten.
    Unterwegs begegnen sie dem weißen Affengeneral Hanuman , dem sie helfen, sein Reich zurückzuerobern. Als Dank dafür will er Rama helfen, seine Frau aus der Gewalt des Dämons zu befreien. Er geht als Kundschafter nach Alengka und muss viele Gefahren überstehen, bis er Sita im Palast von Rawana entdeckt.
    Durch die Ankunft des weißen Affengenerals verbreitet sich Furcht unter der Bevölkerung des Dämonenreiches. Hanuman wird gefangen genommen, kann sich jedoch wieder befreien und hinterlässt bei seiner Flucht eine niedergebrannte Stadt. Rama ist glücklich, dass Sita noch am Leben ist.
    Die Armeen rüsten sich zum Angriff. Die ersten Kämpfe werden von Ramas Truppen