Bali Lombok
erstreckt sich bis zu den Hängen der Vulkane des Batur-Massivs die typisch balinesische Reisterrassen-Landschaft. Sie ist zu schön, um sie bloß mit einem Tagesausflug per Touristenbus abzuhandeln. Stattdessen bietet sich Ubud als gute Basis an, um die vielseitige Umgebung ein paar Tage lang zu erkunden. So erschließt sich bei einer Wanderung über die Reisfelder von Dorf zu Dorf eine faszinierende Welt. Und wer sich ein bisschen mehr Zeit nimmt, wird verstehen, warum sich seit den 1930er-Jahren zahlreiche europäische Künstler in Ubud und in der unmittelbaren Umgebung niedergelassen haben.
Ubud
Umgeben von Reisterrassen und vielen kleinen Dörfern, die schöne Ziele für Tageswanderungen abgeben, liegt der zentrale Ort Ubud. Dass er sich zu einem Touristenzentrum entwickelt hat, liegt nicht zuletzt daran, dass sich das ländliche Bali in Ubuds Umgebung in seiner ganzen Schönheit präsentiert. Außerdem scheint inmitten der fruchtbaren Landschaft fast jeder Balinese ein Künstler zu sein. In Zentral-Bali leben unzählige Maler, Tänzer, Gamelan-Musiker und Holzschnitzer.
Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Ubud vor allem viele kleine Highlights zu sehen, die man auf eigene Faust entdecken kann: Reisfelder bei Sonnenuntergang, ein Maler beim Mischen seiner Farben, Bauern, die ihre Enten am Abend durch die Dorfstraßen nach Hause treiben oder Kinder beim Baden im Fluss – Bilder, die untrennbar mit Bali verbunden und hier noch tatsächlich zu sehen sind. Wer sich auf die Suche begibt und balinesisches Dorfleben kennenlernen möchte, wird genauso fündig werden wie Reisende, die einfach nur Ruhe und Entspannung suchen. Daher lohnt es sich, ein paar Tage in Ubud zu verweilen. Bei einem Tagesausflug hierher wird man das alles nämlich nicht zu Gesicht bekommen, sondern nur die geschäftigen Hauptstraßen mit ihren Souvenirläden und Ateliers kennenlernen, in denen die naiven Bilder „junger Künstler“ zu überhöhten Preisen verkauft werden.
Die Fahrt von Denpasar nach Ubud
Ein erster lohnenswerter Stopp sind die allmorgendlichen Darbietungen des
Barong
-Tanzes in Batubulan . Von dort aus geht es in Tegaltamu geradeaus nach Singapadu , wo man sich im Bali Bird Park und im angeschlossenen Bali Reptile Park einen Überblick über die heimische Fauna verschaffen kann. Danach führt die Strecke über zahlreiche Dörfer mit Kunstgewerbeläden und beinahe ebenso vielen Galerien weiter via Celuk, Sakah und Mas oder über die ländlichere Straße via Silungan und Pengosekan nach Ubud. Entlang der Straßen liegen zahlreiche Läden, die Gold- und Silberschmiedekunst, Holzschnitzereien jeglicher Art und Gemälde verkaufen. Für eine detaillierte Beschreibung der Orte s. Unterkapitel „Südlich von Ubud“ S. 214 .
Kunst in Ubud
Ubud ist ein Einkaufsparadies. Vor allem auf dem zentralen Markt , an dem fast alle Tagesbesucher abgesetzt werden, und in den angrenzenden Straßen findet sich ein großes Angebot an Kunstgewerbe und anderen Souvenirs. Auf der mit Geschäften, Restaurants und Hotels zugebauten Jalan Monkey Forest trifft man mehr Touristen als Einheimische, und die Geschäfte haben ihr Angebot vollkommen auf die zahlungskräftigen ausländischen Kunden ausgerichtet. Etwas entspannter bummelt man nördlich der Hauptstraße in der Jalan Kajeng , die auch unter dem Namen Jalan Han Snel bekannt ist.
Wer Bilder einkaufen will, sollte zuerst im Puri Lukisan , dem Kunstmuseum von Ubud,0361-975136, www.mpl-ubud.com , seinen Blick für die verschiedenen Stilrichtungen schärfen. Die Gebäude im traditionellen balinesischen Stil liegen mitten in einem großen Garten und präsentieren eine Zusammenstellung von Bildern der modernen balinesischen Malerei, die ihre Motive aus dem alltäglichen Leben schöpft. Hier werden außerdem viele Kurse in Tanz, Malerei und sogar Korbflechten angeboten.9–17 Uhr, Eintritt 20 000 Rp.
Ein weitaus interessanteres Kunstmuseum ist das von Suteja Neka aufgebaute Neka Art Museum an der Straße nach Kedewatan, etwa 2 km nördlich von Campuhan,0361-975074, www.museumneka.com . Hier hängen neben Bildern balinesischer Maler (u. a. von I Gusti Nyoman Lempad, Ida Bagus Made Nadera, Anak Agung Gde Sobrat sowie die Young Artists) auch die Werke anderer indonesischer (u. a. Affandi und Widayat) sowie europäischer Maler (u. a. Walter Spies, Rudolf Bonnet, Arie Smit, Theo Meier, Miguel Covarrubias, Han Snel und Antonio Blanco), die sich mit Bali beschäftigt oder in Bali gelebt
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