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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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    Ich parkte mein Rad vor dem Lokal und wischte mir den Schweiß von der Oberlippe. Es war untypisch warm diesen Januar, aber den Winter über in Florida zu schwitzen war besser, als im Norden zu frieren. Ich drehte mein Haar zu einem Knoten, und mein Nacken wurde sofort kühler, als die lange schwarze Mähne nicht mehr darüberfiel. Noch einmal fuhr ich mir über die Stirn, bevor ich das Lokal betrat und an den Tischen vorbei auf die an der Bar sitzenden Gäste zustrebte.
    Schon auf den ersten Blick sah ich, dass die meisten durchschnittlich groß waren, ein paar besonders hoch Aufgeschossene nicht eingeschlossen. Mist. Wenn Marty nicht hier war, musste ich zu seiner zweitliebsten Kneipe radeln, und es sah nach Regen aus. Ich ging zwischen den Tischen hindurch, die rechte Hand an den Schenkel gepresst, damit ich nur ja niemanden berührte. Sonst hätte ich den unförmigen Elektrikerhandschuh tragen müssen, der mir stets Fragen von neugierigen Fremden einbrachte. An der Bar schenkte ich dem gepiercten, tätowierten Mann, der zur Seite gerückt war, sodass ich Platz an der Theke fand, ein Lächeln.
    »Hast du Marty gesehen?«, fragte ich ihn.
    Dean schüttelte den Kopf, dass die Ketten klimperten, die von seinen Nasenflügeln bis zu den Ohren reichten. »Bisher nicht, aber ich bin auch gerade erst gekommen.«
    »Raquel?«, rief ich. Die Barkeeperin drehte sich um, sodass ich ihr hübsches, aber bärtiges Gesicht sehen konnte, das die Touristen verstohlen oder offen angafften.
    »Das Übliche, Frankie?«, fragte sie und griff nach einem Weinglas.
    Eigentlich hieß ich nicht Frankie, das war nur mein Künstlername. »Heute nicht. Ich bin auf der Suche nach Marty.«
    »War noch nicht hier«, antwortete sie.
    Raquel fragte nicht, warum ich persönlich vorbeigekommen war, statt telefonisch nachzufragen. Alle in Gibsonton überwinternden Schausteller taten, als wüssten sie nichts von meinen Besonderheiten, doch außer Marty versuchte niemand mich anzufassen, und es machte sich auch niemand erbötig, mich im Auto mitzunehmen, wenn er mich auf dem Fahrrad sah, egal wie das Wetter war.
    Ich seufzte. »Wenn er kommt, sagst du ihm, dass ich ihn suche, ja?« Wir hätten vor zwei Stunden schon mit dem Training anfangen sollen. Außerhalb der Saison verwandelte sich mein sonst so disziplinierter Partner Marty in eine ziemliche Schnarchnase. Fand ich ihn nicht bald, würde man nicht mehr vernünftig mit ihm reden können. Er würde die ganze Nacht saufen und Geschichten von früher erzählen, als das Schaustellerleben noch eitel Sonnenschein gewesen war.
    Raquel lächelte, sodass man ihre hübschen weißen Zähne sehen konnte, die in krassem Kontrast zu dem dunklen, kratzigen Bart standen. »Klar doch.«
    Ich wollte mich bereits wieder auf den Weg machen, als Dean mit der Gabel an sein Bierglas tippte, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. »Soll ich im Tropicana anrufen und fragen, ob Marty da ist?«
    Seine Vermutung, wohin ich als Nächstes wollte, war richtig, aber schließlich kannte er Marty schon länger als ich.
    »Es sind bloß anderthalb Kilometer, und ich muss meine Beine trainieren.«
    »Für mich sehen die ganz okay aus«, meinte Dean heiser und warf einen langen Blick auf die fraglichen Körperteile, bevor er auch noch den Rest von mir musterte. Wegen der Hitze trug ich nur Shorts und ein Tanktop, sodass er ziemlich ungehinderte Sicht hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf, als wollte er sich in Erinnerung rufen, warum es keine gute Idee war, mich abzuchecken. »Bis dann, Frankie«, meinte er in energischerem Tonfall.
    Ich verspürte ein Engegefühl in der Brust, das mir ebenso vertraut wie lästig war. Ja, Dean wusste, warum es zwecklos war, von meinen Beinen – oder irgendeinem anderen Teil meines Körpers – zu träumen, und ich hatte mich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass es Dinge gab, die ich nie würde erleben können. Aber dann wurde ich doch schwach und ertappte mich dabei, wie ich ein Pärchen an einem der Tische betrachtete. Die beiden hatten die Finger verschränkt und flüsterten miteinander. Sie schienen sich dieser alltäglichen Geste kaum bewusst zu sein, doch meine Aufmerksamkeit erregte sie, als würde ein Scheinwerfer ihre Hände ausleuchten, bis das Engegefühl fast zu einem Brennen wurde.
    Das Pärchen, das anscheinend gemerkt hatte, dass ich es beobachtete, warf mir einen Blick zu, der aber schnell wieder an mir vorbeiwanderte. Entweder hatten die beiden die Narbe nicht bemerkt,

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