Ball der Traeume
sinnlichen Lippen machten ihn äußerst attraktiv. Fast sah er aus wie ein Filmstar. Und obwohl Eve wusste, was sie erwartete, war sie nicht auf die Gefühle vorbereitet, die sie plötzlich erfassten.
Gefahr.
Erregung.
Und vielleicht noch etwas ganz anderes –
2. Kapitel
"Wer sind Sie?"
Die Frau in dem mausgrauen Kostüm erstarrte. Sie hielt eine Mappe wie einen Schutzschild gegen die Brust gedrückt und wirkte total eingeschüchtert.
"Sie sind nicht Sam", sagte er anklagend.
Sie setzte zum Sprechen an, schwieg dann jedoch. Dann lächelte sie unerwartet, und Damien entspannte sich. Das plötzliche Funkeln in ihren Augen gefiel ihm. Vielleicht war sie ja doch nicht die graue Maus, für die er sie im ersten Moment gehalten hatte. Fast konnte man sie sogar hübsch nennen – normal hübsch eben. Aber die große Brille und das Kostüm machten sie unscheinbarer, als sie in Wirklichkeit war.
"Mr. DeLuca", sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. Die Stimme überraschte ihn, sie war ein wenig heiser und sehr sexy. "Man hat mir gesagt, Sie seien ein Genie. Das scheint wirklich der Fall zu sein."
Irgendwie klang es nicht wie ein Kompliment. Damien hatte einen Moment lang das Gefühl, als würde man ihm den Boden unter den Füßen wegziehen. Die junge Frau lächelte noch immer.
"Ich bin Eve Summers aus der Marketingabteilung. Freue mich sehr, Sie kennen zu lernen."
Damien sah sie misstrauisch an. Ihr Lächeln wirkte aufgesetzt. Bestimmt freute sie sich über dieses Treffen genauso wenig wie er sich darüber, dass diese graue Maus vor seinem Büro herumgelungert hatte. Er gab ihr kurz die Hand und ging zurück an seinen Schreibtisch.
"Wo ist Sam?" fragte er ungeduldig.
"Sam hat eine schlimme Erkältung. Wir haben ihn in ein Taxi gesetzt und nach Hause geschickt."
"Warum wurde ich darüber nicht informiert?"
Eve sah ihn erstaunt an. "Ich dachte, man hätte Sie informiert."
"Nein, hat man nicht."
Sie überlegte kurz. "Gut, wie auch immer, wir hielten es für wichtig, Ihnen die Marketingkampagne zu präsentieren. Die Sache eilt schließlich. Wer weiß, wann Sam wieder gesund sein wird? Und wir brauchen Ihre Zustimmung für die Bewilligung des Budgets."
Will sie mich damit beeindrucken, dass sie die Initiative ergreift?
"Natürlich ist es auch in meinem Interesse, keine Zeit zu verlieren. Legen Sie los! Sie wissen hoffentlich, worum es geht."
Eve nickte und befeuchtete sich nervös die Lippen. "Darf ich kurz an Ihren Computer? Ich habe eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, die wir gemeinsam durchgehen sollten."
Damien zuckte die Schultern und deutete auf den Laptop, der vor ihm auf dem Schreibtisch stand. "Bitte sehr, bedienen Sie sich." Er war gespannt, was Miss Maus ihm präsentieren würde. Bis jetzt hatte sie sich ja ganz wacker gehalten, doch nun ging es ums Ganze.
Eve atmete tief durch, ging um den Schreibtisch herum und stellte sich neben Damien. Als sie sich über ihn beugte, nahm er den schwachen Duft ihres Parfüms wahr.
Er kannte sich mit Düften gut aus, wusste auch, welches Parfüm zu welcher Frau passte. Seiner Freundin Carmel, einer eleganten Erscheinung, hatte er Chanel No. 5 geschenkt. Kandy, die sehr sinnlich war, hatte Opium bekommen. Und für Belinda, die ein bisschen wie eine Fee aussah, kam nur Romance infrage.
Aber dieses Parfüm war ihm neu, er hatte noch nie etwas Ähnliches gerochen.
Es passt zu ihr, dachte er. Sie wirkte harmlos, irgendwie unschuldig. Ein kurzer Blick auf ihren Rock überzeugte ihn davon, dass ihre Beine recht ansehnlich waren. Wäre das Kostüm enger gewesen, hätte er mehr dazu sagen können. Er sog ihren Duft noch einmal rasch ein. Aprikose? Ja, das war es, sie duftete nach Aprikose. Was für eine angenehme Abwechslung.
Eve merkte natürlich, dass er sie von oben bis unten taxierte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie war auf ihre Arbeit konzentriert und konnte jetzt keine Ablenkung gebrauchen. Damiens Anwesenheit machte sie nervös. Auch fand sie es nicht sehr angenehm, ihm so nah zu sein.
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich den Laptop heranzuziehen, um die Diskette einzulegen. Dabei musste sie sich vorbeugen und hatte erneut das unangenehme Gefühl, einer genauen Prüfung unterzogen zu werden. Damiens Blick schien sie zu durchdringen, und ihre Haut fing an zu prickeln.
Für das, was sie plötzlich spürte, gab es nur eine Bezeichnung: animalische Sexualität. Damien strahlte sie mit jeder Pore seines Körpers aus. Da Eve
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