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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Haupttor standen drei Vampire der Königin, zusammen mit drei Vampiren aus Arkansas. Peter Threadgills Vampire trugen Uniform, der König selbst hätte es vermutlich Livree genannt. Ob männlich oder weiblich, die Blutsauger aus Arkansas steckten alle in einem weißen Anzug mit blauem Hemd und roter Weste. Keine Ahnung, ob der König so ultrapatriotisch war oder ob er die Farben ausgesucht hatte, weil sie sowohl in der Flagge von Arkansas wie in der von Amerika vorkamen. Wie auch immer, die Anzüge waren extrem kitschig und hätten jede Modenschau der Peinlichkeiten gewonnen. Und Peter Threadgill war so konservativ gekleidet gewesen! War das irgendeine Tradition, von der ich noch nie gehört hatte? Meine Güte, da besaß ja selbst ich mehr Geschmack, und ich kaufte meine Kleidung meist bei Wal-Mart.
    Quinn hatte eine Karte der Königin, die er den Wachen am Tor zeigte, doch sie riefen trotzdem im Haupthaus an. Das schien Quinn nicht zu behagen. Hoffentlich war er genauso beunruhigt wie ich über die extremen Sicherheitsmaßnahmen und den Nachdruck, mit dem sich Threadgills Vampire von den Anhängern der Königin absetzten. Ich musste daran denken, dass die Königin es nötig gehabt hatte, den Vampiren des Königs einen Vorwand dafür zu liefern, dass sie mit mir in Hadleys Apartment hinaufgegangen war; und daran, mit welcher Sorge die Königin nach dem Armband gefragt hatte; und daran, dass am Haupttor Vertreter beider Vampirlager anwesend waren. Keiner der beiden Monarchen schien dem anderen in Fragen der Sicherheit über den Weg zu trauen.
    Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir schließlich passieren durften. Quinn war genauso schweigsam gewesen wie ich, während wir warteten. Jetzt fuhr er vorsichtig die gewundene Auffahrt zum Haupteingang des ehemaligen Klosters entlang. Das Anwesen war sehr schön angelegt, äußerst gepflegt und besonders gut ausgeleuchtet.
    »Quinn, irgendwas stimmt doch nicht«, sagte ich. »Was ist hier los? Glaubst du, sie würden uns wieder gehen lassen?« All meine Befürchtungen schienen sich leider zu bestätigen.
    Quinn wirkte nicht viel glücklicher als ich. »Sie würden uns nicht mehr rauslassen«, meinte er. »Jetzt müssen wir weiter.« Ich drückte meine kleine Abendhandtasche an mich und wünschte, ich hätte irgendwas Gefährlicheres darin als Puderdose, Lippenstift und einen Tampon.
    »Was hast du heute noch getan, außer dich für den Abend schönzumachen?«, fragte Quinn.
    »Ich habe jede Menge Anrufe gemacht«, sagte ich. »Und einer hat sich ausgezahlt.«
    »Anrufe? Wen hast du angerufen?«
    »Alle Tankstellen an der Strecke von New Orleans nach Bon Temps.«
    Erstaunt drehte er sich zu mir um, und ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig zum Bremsen auffordern.
    Ein Löwe überquerte die Auffahrt.
    »Meine Güte, was ist das denn? Ein Tier? Ein Gestaltwandler?« Von Minute zu Minute wurde ich nervöser.
    »Ein Tier«, erwiderte Quinn.
    Okay, also keine Wachhunde. Hoffentlich war die Mauer hoch genug, dass der Löwe nicht rauskam.
    Wir parkten vor dem ehemaligen Kloster, einem sehr großen, zweistöckigen Gebäude. Bei seiner Errichtung war es wohl vor allem um Zweckmäßigkeit gegangen; seine Schönheit hielt sich in Grenzen. Es war ein schmuckloser Kasten mit einem relativ kleinen Haupteingang mitten in der Fassade und regelmäßig angeordneten kleinen Fenstern. So ein Gebäude dürfte ziemlich leicht zu verteidigen sein.
    Vor dem kleinen Eingang standen sechs weitere Vampire, drei sehr schick und individuell gekleidet - sicher Blutsauger aus Louisiana - und drei in der grellen, geschmacklosen Uniform aus Arkansas.
    »Wie grottenhässlich«, sagte ich.
    »Aber leicht zu erkennen, sogar im Dunkeln«, erwiderte Quinn, der in ernste Gedanken versunken zu sein schien.
    »Ach«, rief ich. »Etwa deshalb? Damit sie sofort... oh.« Ich dachte kurz darüber nach. »Klar. So was zieht niemand absichtlich oder aus Versehen an. Auf keinen Fall. Es sei denn, es wäre sehr wichtig, dass man sofort zu erkennen ist.«
    »Es deutet vieles darauf hin«, sagte Quinn, »dass Peter Threadgill der Königin nicht wirklich ergeben ist.«
    Ich stieß ein kurzes Lachen aus, gerade als zwei Louisiana-Vampire mit so gut koordinierten Gesten die Autotüren öffneten, als hätten sie es geprobt. Melanie, die Wachvampirin, die ich schon aus der Residenz der Königin kannte, reichte mir die Hand, half mir aus dem Wagen und lächelte mich an. Ohne die finstere Uniform der Sicherheitsleute sah sie viel

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