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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sorgfältig Blut aufgetragen und fixiert worden.
    »Bishops Blut?«
    Myrnin nickte. »Wir konnten noch nie eine Blutprobe von einem Vampir nehmen, der nicht aus Morganville stammt. Wir dachten, es gäbe keine Vampire außerhalb Morganvilles. Schau mal.«
    Claire traute ihm nicht. Er trat zurück, weit zurück, und deutete mit einer entschuldigenden Verbeugung auf das Mikroskop.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich das halte?«, fragte sie und griff nach dem Messer.
    »Solange du es nicht auf mich richtest«, sagte er. Das Gewicht des Messers milderte ihre Heidenangst ein wenig, aber sie brauchte trotzdem mehrere Versuche, lang genug in das Mikroskop zu schauen, um scharf stellen zu können, anstatt nach Myrnins Position zu schielen.
    Als sie es schaffte, erkannte sie den Unterschied sofort.
    Bishops Blutzellen waren - für einen Vampir – gesund.
    Sie trat zurück und starrte Myrnin an. »Er ist nicht infiziert.«
    »Es kommt noch besser«, sagte Myrnin und machte eine Kopfbewegung zu den Objektträgern hin. »Versuch es mit Nummer acht.«
    Sie tauschte die Objektträger aus. »Ich sehe keinen Unterschied.«
    »Genau«, sagte er. »Das ist mein Blut, gemischt mit Bishops. Jetzt schau dir Nummer sieben an - mein Blut allein.«
    Es war ein Albtraum. Es sah schlimmer aus, als Claire es je gesehen hatte. Was immer die Medizin mit Myrnin machte, sie zerstörte ihn.
    Sie überprüfte noch einmal Objektträger acht.
    Objektträger sieben.
    »Er ist das Heilmittel«, sagte sie.
    »Jetzt verstehst du«, sagte Myrnin, »warum ich gewillt war, alles und jeden zu riskieren, um sicher zu sein.«
    ***
    Nach einer weiteren Stunde ließ Myrnin seine Gesundheit wieder im Stich - das hatte länger gedauert, als Claire ihm gegeben hätte, nach dem, was sie unter den Objektträgern gesehen hatte. Als er anfing, müde zu werden und Worte zu verwechseln, öffnete sie die Gefängnistür und brachte ihn zurück zu seiner Zelle.
    »Verdammt«, seufzte sie, als sie sich an die aufgebrochene Tür erinnerte. »Wir müssen Sie verlegen.«
    Das dauerte eine Weile, obwohl sie nur das zusammensuchte, was Myrnin als unentbehrlich bezeichnete - Kleider, Decken, seine Bücher. Als sie alles in die nächste Zelle gebracht hatte und das schmutzige alte Feldbett durch das saubere ersetzt hatte, hatte sich Myrnin in einer Ecke zu einer Kugel zusammengerollt und wiegte sich langsam vor und zurück.
    So vorsichtig sie konnte, näherte sie sich ihm. »Es ist fertig«, sagte sie. »Kommen Sie, ich hole Ihnen etwas zu essen.«
    Myrnin schaute auf und sie konnte nicht sagen, ob er sie verstanden hatte, bis er taumelnd auf die Beine kam und sie mit zitternder Hand aus dem Weg winkte.
    Er schloss die Zellentür und prüfte das Schloss, dann ließ er sich auf das Bett fallen.
    »Amelie«, sagte er. »Kümmert euch um Amelie.«
    »Das werden wir«, versprach Claire. Sie reichte ihm eine Blutpackung - sie warf sie dieses Mal nicht. »Es tut mir leid. Ich hatte nicht verstanden, worum es ging.«
    Sein Nicken war eher ein verkrampftes Beben. Sein Blick wurde von dem Blut angezogen, aber er zwang sich, ihr wieder ins Gesicht zu schauen. »Langfristiges Denken«, sagte er. »Nutzt aus, was Bishop will. Bestärkt ihn in dem Glauben, dass er gewinnt. Spielt auf Zeit. Hol den Arzt.«
    »Dr. Mills?«
    »Brauche Hilfe.«
    »Ich werde ihn irgendwie herbringen.« Claire wollte Myrnin nicht verlassen, aber er hatte recht. Es gab Dinge, die erledigt werden mussten. »Sind Sie okay?«
    Myrnins Lächeln war erneut gebrochen, aber es war ein schönes Lächeln. »Ja«,sagte er leise. »Danke für dein Vertrauen. Danke, dass du mir geglaubt hast.«
    Das hatte sie nicht wirklich. Aber jetzt glaubte sie ihm.
    Als sie sich abwandte, hörte sie ihn flüstern: »Es tut mir leid, Kind. Es tut mir so leid, dass ich dich im Stich gelassen habe.«
    Sie tat, als hätte sie es nicht gehört.

13
     
    Die Portale waren jetzt verwirrend, weil der Strom in Morganville ausgefallen war. Die meisten Häuser waren vollkommen dunkel, und ganz gleich, wie sehr sich Claire konzentrierte, sie konnte drei der Zielorte überhaupt nicht heraufbeschwören.
    Das bedeutete wohl, dass sie nicht mehr existierten.
    Sie konzentrierte sich auf die Umgebung ihres Zuhauses, bekam aber wieder nur Dunkelheit. Aber sie hörte Leute sprechen und erhaschte einen Blick auf Kerzen, die gerade angezündet wurden.
    Eves Gesicht war im Kerzenschein zu sehen.
    Zuhause.
    Sie machte sich gerade bereit hindurchzugehen, als etwas

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