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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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und zeigte auf sie.
    »Uns geht es auch gut, Liebes«, sagte ihre Mutter und küsste sie auf die Stirn. Sie trug noch immer das lange weiße Kleid, aber die Engelsflügel sahen ramponiert aus und saßen nicht mehr richtig. »Als Oliver dich hereinbrachte, dachte ich... ich dachte, es ist zu spät. Ich dachte... „
    Sie hatten gedacht, sie sei tot. Claire fühlte sich schuldig, auch wenn sie ja nicht vorsätzlich ohnmächtig geworden war. »Mir geht es gut«, brachte sie heraus. Sie versuchte zu schlucken und stellte fest, dass das nicht nur eine schlechte Idee war; es war eine schreckliche Idee. Sie hustete. Das tat noch mehr weh.
    »Oliver?«, flüsterte sie. Ihr Dad machte eine Kopfbewegung zu irgendeinem Winkel hinter der Couch, auf der sie lag.
    »Er ist am Telefon«, sagte er. »Er ist der Typ, der Verantwortung übernimmt, nicht wahr?«
    Die Lichter im Haus gingen aus und Menschen schrien auf. Fast sofort wurden Taschenlampen angeknipst; Eve und Shane hatten welche zur Hand, Michael ebenfalls.
    »Ganz ruhig«, sagte Michael. »Entspannen Sie sich. Das Haus ist sicher.«
    Nichts war sicher vor Bishop, wollte Claire zu ihm sagen. Ysandre und François waren bereits einmal hier gewesen, und wenn sie wollten, konnten sie erneut eindringen. Die Dunkelheit um sie herum fühlte sich dick und ölig an. Wenn es Geister im Haus gab - außer dem von Michael damals -, dann traten sie heute Nacht ganz massiv in Erscheinung, angezogen von Angst und Wut.
    »Hey«, sagte Eve. Sie stand am vorderen Fenster und schaute hinaus. »Da draußen brennt etwas.«
    Ein Feuerwehrauto brauste mit heulenden Sirenen vorbei, gefolgt von einer Flotte Einsatzwagen. Viel Arbeit heute Nacht für die städtischen Dienste , dachte Claire benommen. Sie stand auf, trotz dem Drängen ihrer Mutter, liegen zu bleiben. Das Zimmer drehte sich erst ein wenig, dann stand es still. Sie trat neben Eve ans Fenster. Eve legte den Arm um sie und zog sie an sich, dabei ließ sie das Feuer nicht aus den Augen. Es war ein großes Feuer, vielleicht drei Straßen weiter. Meterhoch schlugen die Flammen in den Himmel.
    »Wie geht es dir?«, fragte Eve.
    Claire reckte stumm den Daumen in die Höhe und sah, dass Eve lächelte.
    »Du hast ganz schön einen auf Spartakus gemacht dort oben. Ich war stolz auf dich, weißt du? Na ja, jedenfalls, bis du irgendwie einen Tritt in den Hintern bekommen hast.«
    Claire versuchte, ein empörtes »Hey!« hervorzuwürgen.
    »Okay, vielleicht war es nicht deine Schuld.« Eve umarmte sie noch einmal. »Weihwasser. Nette Geste. Ich war fast beeindruckt.«
    »Wessen Haus?« Zwei Wörter brachte Claire flüsternd heraus. Das war ein Fortschritt. »In Flammen?«
    »Ich glaube, es ist das Haus der Melvilles.« Eve reckte sich, um einen besseren Überblick zu haben. »Mist, ich sehe noch ein paar andere. Das ist nicht gut.«
    Michael trat zu ihnen. »Das ist Teil von Bishops Plan«, sagte er. »Das nehme ich zumindest an. Er möchte Chaos verursachen und dadurch Amelie aus dem Gleichgewicht bringen.«
    Claire ging jede Wette ein, dass der Stromausfall ebenfalls Teil des Plans war. »Wie viele... sind hier?«
    »In unserem Haus? Etwa dreißig.« Eve rollte die Augen. »Die Hälfte davon Vampire. Großartig, was? Nach alldem.«
    Claire starrte sie an. »Dreißig?«
    Eve nickte. »Was?«
    »Das macht uns... zu einem guten Ziel.«
    »Sie hat recht«, sagte Michael. »Wir müssen wachsam bleiben.«
    Shane drängte sich neben Claire. Er trug noch immer die Lederhose, aber er hatte sich ein schäbiges altes Marilyn-Manson-T-Shirt übergezogen, das aussah, als hätte er es aus den Tiefen des Schmutzwäschesackes geborgen.
    Das machte ihr nichts aus. Sie ließ sich an ihn sinken und genoss es, dass er seine Arme um sie schlang. Für einen Augenblick war alles gut.
    »Killerhase«, sagte Shane zärtlich und küsste sie. »Was hat es mit diesem Outfit auf sich?«
    »Harlekin«, krächzte sie. »Myrnin...« Die Erinnerung daran, was Myrnin getan hatte, kam plötzlich wieder zurück. Er hatte Bishop verhöhnt. Er hatte es Amelie überlassen, die Niederlassung einzustecken, und war geflüchtet . Und er hatte sie zurückgelassen, zum Sterben.
    »Das war Myrnin? Der Durchgeknallte? Claire. Wie konntest du ihm überhaupt jemals über den Weg trauen?« Shane nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Er hat dich dazu überredet, nicht wahr?«
    Nicht direkt. Sie hatte Myrnin glauben wollen . Sie wollte an diese liebe, unschuldige Seele glauben, auf die sie hin und

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