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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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immer in ihrer Brust und ihre Augen waren offen und leer.
    Als Claire von der Treppe wegtrat, fuhr Oliver sie sofort an. »Verschwinde!«
    Sie hätte ihm fast gehorcht, aber Sam sprang ihr rasch bei.
    »Nein«, sagte er. »Sie hat sich das verdient. Sie stand als Erste neben Amelie, nicht du. Nicht einmal ich.«
    Oliver musterte sie abschätzig, aber dann richtete er den Blick wieder auf Amelies stilles blasses Gesicht. Seine langen Finger ruhten unerwartet zärtlich auf ihren Schläfen. Er hatte sein Vogelscheuchenkostüm gegen Alltagskleider ausgetauscht, zumindest das meiste davon, hatte aber noch immer Stroh in den Haaren und Reste von Theaterschminke auf der Haut.
    Er beugte sich dicht zu Amelie herunter, starrte in ihre offenen Augen und verharrte so. Die Sekunden verstrichen und Sam wartete.
    »Jetzt«, flüsterte Oliver.
    Sam packte den Pfahl und zog ihn mit einem einzigen schnellen Ruck heraus. Amelies Körper folgte ihm krampfartig nach oben und ihr Mund öffnete sich weit. Ihre Vampirzähne glitzerten scharf und tödlich im Lichtschein.
    Sie gab keinen Ton von sich.
    Sam sah gequält aus. Oliver flüsterte etwas, das zu leise war. als dass Claire es verstanden hätte, und er neigte seinen Kopf so hinunter zu Amelies, dass sie sich fast berührten. Als Sam die Hand nach ihr ausstreckte, sah Oliver auf und schüttelte vehement den Kopf. Sam erstarrte.
    »Halte sie«, sagte Oliver und löste seine Hände von ihrem Kopf. Sam übernahm rasch und glitt an Olivers Stelle. Oliver krempelte den Ärmel seines grauen Hemdes hoch und legte seinen Unterarm vor Amelies Mund.
    Claire zuckte zusammen, als Amelie kräftig zubiss. Oliver zuckte nicht einmal. Sams Blick wanderte zwischen Amelie und Oliver hin und her, als halte er nach etwas Ausschau, von dem Claire nichts verstand. Dann ließ er Amelie los und packte Olivers Arm, um ihn von ihr wegzuziehen.
    Oliver taumelte und brach zusammen. Mit beiden Händen bedeckte er seine Augen. Aus den offenen Wunden an seinem Arm tropfte Blut und fiel auf den Boden. Dann tropfte es etwas langsamer, hörte auf und die Wunde war verheilt.
    Amelie blinzelte und wandte sich Claire zu. Abgesehen von der Tatsache, dass sie sich bewegte, sah sie tot aus; ihre Augen waren noch immer unbeweglich, die Pupillen waren geweitet und ihre Haut hatte einen unheimlichen bläulich weißen Farbton.
    »Das Mädchen«, flüsterte sie. »Muss gehen. Hungrig.«
    Sam nickte und blickte über seine Schulter zu Claire. »Geh Blut holen«, sagte er. »Im Kühlschrank sollte welches sein.«
    Und Claire fiel mit einem Schock ein, dass dort keines mehr war. Ihnen war das Blut ausgegangen.
    ***
    »Shit«, keuchte Shane, als sie zusammen in den Kühlschrank schauten. In den Regalen standen Chili-Reste, Pasta-Zeug, Hamburger-Frikadellen. Für sie allein reichte das ein paar Tage. Aber es war nicht annähernd genug für die Menge an Leuten im Haus, nicht mal für die Menschen unter ihnen. »Denkst du auch, was ich denke?«
    »Ich denke, wir haben etwa fünfzehn Vampire und kein Blut«, sagte Claire. »Meinst du das?«
    »Nein, ich dachte daran, dass die Chips alle sind. Natürlich meine ich das.« Shane rückte zum soundsovielten Mal ein paar Gewürzgläser beiseite, auf der Suche nach einer vielleicht nur schwer zu erreichenden, versteckten Packung Blut. »Sagte ich schon shit ?«
    »Mehr als ein Mal, ja. Solltest du nicht wieder zurück nach draußen gehen?«
    »Ich habe mit einem Vampir die Schicht getauscht. Besser sie laufen da draußen im Dunkeln herum, als wir, weißt du? Nebenbei bemerkt, je weniger im Moment hier drin sind... „
    »... desto besser«, vollendete sie den Satz. »Dem stimme ich zu. Aber Sam sagt, dass Amelie Nahrung braucht, und das bedeutet Blut. Außerdem ist sie nicht die Einzige. Wie ist es mit dem Spendenzentrum?«
    »Sie liefern nicht«, sagte Shane und schnipste dann mit den Fingern. »Warte. Moment mal. Tun sie doch.«
    »Was?«
    Er wirbelte herum und hob den Hörer des Telefons ab, das an der Wand hing, dann legte er wieder auf. »Tot.«
    Claire holte ihr Handy heraus. »Ich habe Empfang.« Sie warf es ihm zu und beobachtete, wie er eine Nummer wählte. »Wen rufst du an?«
    »Pizza Hut.«
    »Volltrottel.«
    Er zeigte ihr den Mittelfinger. »Hey, Richard?« Nicht Dick , fiel Claire auf. Die Situation erforderte wohl, ihn bei seinem vollen Namen zu nennen. »Hör mal, Mann, wir stecken hier im Glass House in einer schlimmen Notlage.«
    Claire konnte sich die andere Hälfte des

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