Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer
„wenn Sie mich darum bitten.“
Er sah sie verständnislos an. „Das habe ich doch gerade getan.“
Helena seufzte. „Nein, haben Sie nicht. Sie haben nicht ‚Bitte‘ gesagt.“
Für einen Moment fixierte Nikos Helena Medeus ungläubig. Hatte sie jetzt plötzlich den Verstand verloren? Aber es schien ihr tatsächlich ernst zu sein.
„Und wieso ist das wichtig?“, fragte er gereizt. Er war noch nicht sicher, was er von dieser ganzen Sache halten sollte, aber sein Instinkt, der ihn selten trog, sagte ihm, dass diese junge Frau ihm eine Menge Geld und eine Menge Zeit gespart hatte. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie ihn ungestraft provozieren durfte.
Helena Medeus schien erneut nicht beeindruckt zu sein.
„Weil ich einen unhöflichen Arbeitgeber, der nur an sich und seinen eigenen Vorteil denkt, gerade losgeworden bin, und keine Lust habe, gleich beim nächsten anzufangen“, sagte sie mit fester Stimme. „Also?“
Mit einem trotzigen Funkeln in den Augen begegnete sie seinem Blick, und einen langen Moment sahen sie sich einfach nur an. Es widerstrebte Nikos, ihr nachzugeben. Er war es nicht gewohnt, dass jemand anderes die Spielregeln diktierte, und es war jetzt schon das zweite Mal, dass diese kleine freche Person ihm die Stirn bot. Natürlich war es eine Nichtigkeit, etwas, das überhaupt keine Rolle spielte. Es war nur wichtig, dass sie diesen verdammten Motor so schnell wie möglich reparierte. Und doch passte es ihm nicht. Es passte ihm ganz und gar nicht.
Langsam ging er auf Helena zu, bis er dicht vor ihr stand und sie gezwungenermaßen zu ihm aufsehen musste. Er war ihr jetzt so nah, dass er die goldenen Reflexe in ihrem Haar und die kleinen Sommersprossen auf ihrer Nase erkennen konnte. Ihr Duft hüllte ihn ein, doch es war kein schweres Parfüm wie bei den meisten Frauen, denen er begegnete, sondern eine leichte, natürliche Note, die er unbewusst einatmete, während er ihr tief in die blauen Augen sah. Sein Blick wanderte zu ihren vollen, leicht geöffneten Lippen und blieb daran hängen.
Helena schlug das Herz bis zum Hals, und ihr Mund war ganz trocken. Ihr Kopf schien wie leer gefegt, während sie hilflos in die dunklen, fast schwarzen Augen starrte, in denen ein Ausdruck stand, dessen Intensität ihr den Atem nahm. Ein Schauer der Erwartung rann ihr über den Rücken. Von Weitem wirkte dieser Mann schon sehr beeindruckend, aber von Nahem war er … überwältigend. Die dunklen Schatten auf seinen Wangen gaben ihm etwas unwiderstehlich Männliches, und das tiefschwarze Haar, das er etwas länger trug, milderte die Strenge seiner klassisch schönen Züge. Sie spürte die Wärme, die von seinem Körper ausging, roch den markanten Duft, der ihn umgab, und er füllte ihre Sinne so aus, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
Er beugte sich vor und flüsterte ganz nah an ihrem Ohr.
„Bitte.“
Seine tiefe Stimme schien durch ihren ganzen Körper zu vibrieren, und es dauerte einen Moment, bis Helena begriff. Dann jedoch wirkte seine Bemerkung wie eine kalte Dusche auf sie. Erschrocken und verstört wich sie vor ihm zurück und spürte, wie Röte ihr in die Wangen schoss.
Nikos Pandakis richtete sich wieder auf. „Zufrieden?“
Helena schluckte und nickte stumm, noch zu erschüttert über ihre heftige Reaktion auf ihn. Wie hatte sie auch nur einen Moment daran denken können, ihn zu küssen? Wie hatte sie sich das wünschen können? Er war ein Playboy, der jede Frau haben konnte, die er wollte, und der seine Wirkung offenbar ganz genau kannte. Und du hast nichts Besseres zu tun, als weiche Knie zu kriegen, wenn er dir mal tief in die Augen schaut, schalt sie sich selbst unglücklich.
Hastig wandte sie sich um. „Ich … ich mache mich dann an die Arbeit“, stotterte sie und eilte zurück unter Deck.
Nikos sah ihr nach, und es gelang ihm nur mit Mühe, seine Finger wieder so weit zu entspannen, dass sie sich öffneten. Seine Verletzung hatte er völlig vergessen, aber nun schmerzte sie wieder.
Er hatte Helena Medeus nur eine Lektion erteilen wollen. Niemand provozierte ihn ungestraft, auch nicht diese kleine, freche Mechanikerin. Und genau wie er vermutet hatte, war sie nicht so kühl und beherrscht, wie sie tat. Sie war durchaus nicht immun gegen ihn, das wusste er jetzt. Nur er leider auch nicht gegen sie. Als er ihre verführerisch geöffneten Lippen gesehen hatte, die nur darauf zu warten schienen, von ihm geküsst zu werden, war das Verlangen in ihm so
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