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Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer

Titel: Ballnacht mit dem griechischen Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Mitchell
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überwältigend geworden, dass es ihn seine ganze Selbstbeherrschung gekostet hatte, ihr zu widerstehen.
    Aber fast noch verstörender war ihre Reaktion gewesen. Es schien ihr peinlich zu sein, dass sie ihn anziehend fand, und auch wenn er sich das gerne eingebildet hätte, hielt sie von ihm als Mann offenbar immer noch nicht viel.
    Nikos schnaubte und kehrte zurück in die Küche, wo das Verbandszeug lag. Die Frauen, denen er sonst begegnete, hätten sich diese Gelegenheit vermutlich nicht entgehen lassen. Vielleicht wären ihm nicht alle sofort um den Hals gefallen, doch er war es durchaus gewohnt, dass Frauen seine Aufmerksamkeit suchten und bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit ihm flirteten, sich ihm teilweise sogar sehr offen anboten. Das schien er bei Helena Medeus tatsächlich nicht befürchten zu müssen, doch statt erleichtert darüber zu sein, irritierte es ihn.
    Er legte die verletzte rechte Hand mit der Handfläche nach oben auf die Arbeitsfläche und nahm vorsichtig das zusammengeknüllte Tuch hoch, das er die ganze Zeit über dagegen gepresst gehalten hatte. Die Wunde blutete nicht mehr, und es war eine Kruste entstanden, doch er wusste, dass er die Hand nicht zu sehr bewegen durfte, damit sie nicht wieder aufriss. Deshalb hielt er die Hand möglichst ruhig, während er versuchte, mit der anderen den Verbandskasten zu öffnen. Das stellte sich jedoch als schwerer heraus, als er angenommen hatte. Da er Rechtshänder war, fiel es ihm schwer, die beiden Schließmechanismen mit der linken Hand zu lösen. Immer, wenn es ihm an der einen Seite gelang und er die andere Seite öffnen wollte, schnappte der erste Riegel wieder zu. Und als es ihm endlich fast gelungen war, rutschte ihm der sehr leichte Kasten weg und die Riegel rasteten beide wieder ein, sodass er leise fluchend einen neuen Anlauf starten musste.
    „Warten Sie, ich mache das.“
    Helena Medeus stand plötzlich wieder neben ihm und öffnete den Verbandskasten. Ein bisschen unsicher sah sie zu ihm auf. „Ich habe mein Werkzeug oben an Deck vergessen und wollte es gerade holen“, erklärte sie leicht verlegen und sah dann auf seine verletzte Hand. „Soll ich Ihnen nicht vielleicht doch helfen?“
    Nikos blickte auf seine Hand hinunter, und frustriert wurde ihm klar, dass es sich genauso schwierig gestalten würde, mit der Linken die Wunde zu versorgen. Ja“, sagte er, und als ihm die Situation von eben wieder einfiel, fügte er mit einem ironisch gehobenen Mundwinkel hinzu: „Bitte.“
    Sie sah zu ihm auf, und ein rosiger Hauch erschien auf ihren Wangen, doch dann hatte sie sich wieder im Griff und nickte. „Gehen wir da rüber“, meinte sie und deutete auf den Esstisch für acht Personen direkt neben den großen Panoramafenstern. „Da haben wir mehr Licht.“
    Er folgte ihr, setzte sich und streckte ihr die Hand hin, während sie einige Utensilien aus dem Verbandskasten holte. Skeptisch betrachtete er das Spray, das sie ihm offenbar auf die Wunde sprühen wollte. „Ist das wirklich nötig?“
    „Wenn Sie nicht wollen, dass der Schnitt sich entzündet, schon“, entgegnete sie. „Aber es ist schmerzlos, also entspannen Sie sich.“ Sie richtete die Öffnung des Sprays auf seine Handfläche, und Nikos zuckte zusammen, als der kalte Film auf seine Haut traf. Doch es tat tatsächlich nicht weh. Dann sah er fasziniert zu, wie sie ihm mit sicheren Bewegungen einen leichten Verband anlegte. „Ein Pflaster würde nicht halten“, erklärte sie. „Versuchen Sie, die Hand in der nächsten Zeit so wenig wie möglich zu bewegen.“
    „Danke.“
    Er kann es doch sagen, dachte Helena und schluckte, als er den Kopf hob und sie direkt ansah.
    „Gibt es eigentlich irgendetwas, in dem sie nicht sehr geschickt sind?“ Zum ersten Mal, seit sie das Schiff betreten hatte, lächelte er. Es veränderte sein ganzes Gesicht, ließ den dunklen, fast gefährlichen Ausdruck darin verschwinden und gab ihm etwas Jungenhaftes, Charmantes, dem sie sich nicht entziehen konnte. Atemlos starrte sie ihn an, dann wandte sie hastig den Kopf ab.
    „Oh, da gibt es eine Menge“, sagte sie und versuchte, ihre Verwirrung zu überspielen, indem sie hastig das Verbandszeug wieder zurück in den Kasten packte.
    Sie war zum Beispiel nicht besonders geschickt im Umgang mit Männern, und schon gar nicht mit welchen, die sie durch ihre bloße Anwesenheit so nervös machten wie Nikos Pandakis. Verdammt, genügte es denn nicht, dass er zu den reichsten Geschäftsleuten

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