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Band 1 - Blutspur

Band 1 - Blutspur

Titel: Band 1 - Blutspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hatte darauf bestanden. »Bist du sicher, dass du das hier durchziehen wil st?«
    Er legte den Rückwärtsgang ein. »Ich habe ein wasserdichtes Alibi. Auf meiner Zeitkarte steht, dass ich gerade in der Arbeit bin.«
    Ich warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, während ich mir die Stiefel auszog. »Du machst das hier auf Kosten der Firma?«

    »Sie überprüfen mich sowieso nicht. Solange die Arbeit erledigt wird, ist es ihnen egal.«
    Ich verzog zweifelnd das Gesicht. Auf einem Kanister mit Pestiziden sitzend, schob ich meine Stiefel außer Sichtweite.
    Nick hatte einen Job im Museum im Eden Park gefunden, er reinigte dort Ausstel ungsstücke. Seine Anpassungsfähigkeit überraschte mich immer wieder. Innerhalb einer Woche hatte er ein Apartment gemietet, es eingerichtet, einen schäbigen Transporter gekauft, einen Job gefunden und mich zu einem Date ausgeführt. Es war ein erstaunlich schönes Date gewesen, inklusive zehnminütigem Überraschungs-helikopterflug über die Stadt. Er hatte mir erklärt, dass sein altes Bankkonto bei diesem reibungslosen Neuanfang eine entscheidende Rol e gespielt hätte. Bibliothekare wurden anscheinend besser bezahlt, als ich dachte.
    »Fang besser schon mal mit der Verwandlung an«, nuschelte er fast ohne die Lippen zu bewegen, als er an der automatischen Schranke bezahlte und wir in den Sonnenschein hinausfuhren. »Wir werden in weniger als einer Stunde da sein.«
    Fahrig griff ich nach dem Seesack mit dem Logo der Gartenfirma und warf meine Schuhe, das in einen Beutel verpackte Sicherheitsamulett und einen eng zusammengefalteten Bodysuit aus Seide und Nylon hinein, den ich mir extra für diesen Anlass gekauft hatte. Ich packte al es so, dass noch Platz blieb für einen Nerz und einen nervigen Pixie und legte zum Schluss Nicks Einwegschutzanzüge oben drauf. Ich würde zwar als Nerz reingehen, aber ich würde auf keinen Fal in dieser Gestalt bleiben.
    Das Fehlen meiner üblichen magischen Ausstattung war schmerzlich, ohne sie fühlte ich mich irgendwie nackt. Aber sol te ich geschnappt werden, könnte mich so die I. S.
    höchstens für unbefugtes Betreten und Einbruch drankriegen. Wenn ich jedoch auch nur einen Zauber mit mir führte, der auf Personen angewendet werden konnte - selbst wenn es nur etwas so Geringfügiges wie ein Mundgeruchzauber war -, würde man mir Vorsatz zur Körperverletzung anhängen, und das galt als Schwerverbrechen. Ich war ein Runner - ich kannte das Gesetz.
    Während Nick vorne Jenks beschäftigte, zog ich mich nackt aus und stopfte al es, was meine Anwesenheit in dem Wagen hätte beweisen können, in einen Kanister mit der Aufschrift GIFTIGE CHEMIKALIEN. Ich schüttete mir hastig den Nerztrank in die Kehle, um nicht länger als nötig so entblößt herumzustehen. Mit zusammengebissenen Zähnen wappnete ich mich gegen die Schmerzen der Verwandlung.
    Als Jenks bemerkte, dass Nick ihn von der nackten Rachel im Laderaum abgelenkt hatte, machte er ihm die Höl e heiß. Das waren ja tol e Aussichten für die Rückverwandlung, wenn Jenks mich die ganze Zeit triezen würde, bis ich es in meinen Bodysuit schaffte.
    Von da an lief al es wie am Schnürchen.
    Nick wurde ohne Schwierigkeiten auf das Gelände gelassen, da er erwartet wurde. Der echten Gartenfirma hatte ich am Morgen eine telefonische Absage zukommen lassen.
    Da Vol mond war, war der Park für Besucher geschlossen, um Instandhaltungsarbeiten vornehmen zu können. In Nerzgestalt flitzte ich in die dichten Rosenbüsche, die Nick mit Pestiziden besprühte, bei denen es sich in Wahrheit um Salzwasser handelte, das mich wie geplant zurückverwandelte.
    Als ich hörte, wie Nick meine Schuhe, das Amulett und die Kleidung in die Büsche warf, war ich unglaublich erleichtert, denn Jenks hatte es sich auf einem Rosenstiel gemütlich gemacht und unterhielt mich mit lüsternen Schilderungen von Horden großer, blasser, nackter Frauen. Ich war mir sicher, dass das Salzwasser eher die Rosensträucher zerstören würde als die aggressiven Insekten, mit denen Jenks sie infiziert hatte, aber auch das war ein Teil des Plans.
    Fal s ich unglücklicherweise doch geschnappt würde, wäre Ivy als Rosenlieferantin zur Stel e.
    Jenks und ich verbrachten den größten Teil des Nachmittags damit, Käfer zu zerquetschen, und taten somit mehr für den Erhalt von Trents Rosen als das Salzwasser. Im Garten blieb es ruhig, und die anderen Gärtnerteams hielten sich von uns fern, da Nick das Areal mit Sicherheitsfahnen abgesteckt

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