Band 5 - Blutlied
flach. Dann blickte ich auf der Suche nach Jenks zu den Dachbalken und bemühte mich, nicht zu weinen.
Jemand hatte Brad getötet. Er war immer nur einen Schritt von mir entfernt gewesen. Ich war so verdammt verletzlich.
Es brauchte nur einen Scharfschützen. Aber ich konnte ja auch nicht in einer Höhle leben. Das war Scheiße. Purpurne Fairy-Scheiße mit grünem Glitter drauf.
Ich ließ die Hand an der Wand entlanggleiten, als ich zu Ivys Stuhl ging, um mich hinzusetzen. Der Geruch von vampirischem Räucherwerk sorgte dafür, dass ich mich noch schlechter fühlte. Ich musste aufhören, mein Leben zu leben, als wäre es ein Spiel. Ich musste Versicherungen abschließen, oder ich würde es nicht mehr erleben, dass meine Mutter sich über das Nichtvorhandensein von Enkeln beschwerte.
Obwohl es mir den Magen zusammenschnürte, würde ich Piscary den Fokus übergeben und ihn damit bestechen, mich nicht zu töten. Dann würde ich Lee retten, um AI dorthin zurückzuschicken, wo er hingehörte, und Trent loszuwerden.
Damit kann ich genauso gut anfangen, dachte ich, setzte mich gerade hin und holte tief Luft. Um AI konnte ich mich später kümmern. Wenn es dunkel war.
»Trent«, sagte ich und schloss kurz die Augen, als mir bewusst wurde, dass meine Vorstel ung von richtig und falsch wieder einmal einen Treffer abbekam. »Ich weiß viel eicht einen Weg, wie man Lee von AI befreien kann. Es wird dich keinen Penny kosten, aber ich wil , dass du mich in Ruhe lässt.« Ich schaute ihn an, und sein Gesicht war vor Verwunderung völ ig leer. »Kannst du das schaffen?«
»Du sagtest, dass man keinen Vertrauten von einem Dämon freibekommen kann«, sagte er, und in seiner samtigen Stimme lag ein rauer Ton.
Ich zuckte mit den Schultern und starrte an ihm vorbei zur Tür. »Was glaubst du, wo Ceri hergekommen ist?«
Er warf einen ausdruckslosen Blick zu Quen. Der dunkle Elf blinzelte einmal bedeutungsschwer.
»Ich höre zu«, meinte Trent dann wachsam.
Und jetzt wurde es knifflig. »Ich werde einen Deal mit Piscary machen. .«
»Vorsichtig«, spottete er. »Man könnte denken, dass deine schwarz-weiße Weltsicht langsam grau wird.«
»Halt den Mund!«, schrie ich den Mil iardär an, weil ich diesen Seitenhieb durchaus gespürt hatte. »Ich breche kein Gesetz. Ich habe etwas, was er viel eicht wil , und wenn er es mal hat, sol te ich es schaffen, AI sicher und so loszuwerden, dass Lee befreit wird. Aber ich wil dein Wort, dass du mich und die Leute, die mir etwas bedeuten, in Frieden lässt.
Und. .« Ich holte tief Luft und fühlte mich, als würde ich eine von ihnen werden. »Und ich lasse dich und deine Geschäfte in Frieden.«
Ich wol te überleben. Ich wol te leben. Ich hatte mit Mördern und Gelegenheitskil ern gespielt, und das mit der arroganten Unschuld einer Schneeflocke. Das FIB konnte mich nicht beschützen. Die I.S. würde es nicht tun. Trent konnte mich umbringen, und das musste ich respektieren, auch wenn ich ihn nicht respektierte. Gott, zu was werde ich?
»Du wirst aufhören zu versuchen, mich festzunageln?«, fragte Trent leise, und dann erstarrte er, anscheinend wegen eines unausgesprochenen Gedankens. Seine Lippen öffneten sich, und er schaute überrascht Quen an. »Sie hat den Fokus«, sagte er zu ihm und drehte sich dann amüsiert zu mir um. »Das wil st du Piscary geben. Du hast den Fokus.« Er lachte. »Ich hätte wissen müssen, dass du es bist.«
Mein Gesicht wurde kalt, und ich fühlte, wie mein Magen sich umdrehte. Oh scheiße.
Ich stand auf, als Quen die Position wechselte, sodass er zwischen uns stand - ein Manöver.
»Stopp!«, sagte ich, die Hand ausgestreckt, und er hielt an.
Mit klopfendem Herzen versuchte ich, mir einen Reim auf al es zu machen. Trent tötet die Werwölfe?
»Du hast Brad getötet?«, fragte ich und sah, dass er rot wurde. »Du warst es!«, schrie ich, ließ die Hand sinken und wurde wütend. Verdammt, was hatte ich fast getan? Was zur Höl e stimmte nicht mit mir? Das konnte einfach nicht sein!
»Ich habe ihn nicht getötet. Er hat sich selbst umgebracht«, sagte Trent mit zusammengebissenen Zähnen.
»Bevor er mir sagen konnte, dass du den Fokus hast.«
Quen stand ausbalanciert auf den Zehenspitzen, und seine Arme hingen locker herunter. Wie im Traum sagte ich zu ihm:
»Ihr habt Brad getötet. Und Mr. Rays Sekretärin. Und Mrs.
Sarongs Assistenten.«
Quens Gesicht zeigte Schuld, und er spannte die Muskeln an.
»Ihr Hurensöhne«, flüsterte ich. Ich wol
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