Band 5 - Blutlied
der Kirche parkte - und jemand einen Zettel an meine Tür nagelte.
»Jenks. Schau dir das an«, flüsterte ich, und er folgte meinem Blick.
Glenn hielt ein Stück entfernt an, und als ich das Fenster herunterkurbelte, schoss Jenks mit den Worten hinaus: »Ich schaue, was es ist.«
Der Mann mit dem Hammer sah uns und verschwand mit besorgniserregender Geschwindigkeit in seinem Auto.
»Wil st du, dass ich bleibe?«, fragte Glenn. Er hatte einen Bleistift in der Hand und notierte das Nummernschild, als der Van davonfuhr.
Der Staub, der von Jenks herabrieselte, als er vor der Notiz schwebte, wechselte von Gold zu Rot. »Ich weiß nicht«, murmelte ich. Ich stieg aus und stampfte die Stufen hinauf.
»Geräumt!«, sagte Jenks, und sein Gesicht war weiß, als er in der Luft herumwirbelte. »Rachel, Piscary lässt uns räumen.
Er wil uns rausschmeißen!«
Ich bekam ein flaues Gefühl in der Magengrube und riss den Zettel von dem Nagel. »Auf keinen verdammten Fal «, sagte ich und überflog das offiziel e Dokument. Es war etwas verschwommen, weil es anscheinend die Kopie einer Kopie war, aber trotzdem klar genug. Wir hatten dreißig Tage, um auszuziehen. Jetzt, wo die Kirche nicht mehr geweiht war, würden sie sie abreißen, aber der Impulsgeber dahinter war Piscary.
Glenn lehnte sich aus dem Fenster. »Al es in Ordnung?«
»Rache«, rief Jenks, offensichtlich völ ig panisch. »Ich kann meine Familie nicht umziehen. Matalina geht es nicht gut. Sie werden den Garten platt walzen!«
»Jenks!«, sagte ich und hob die Hände, auch wenn ich ihn nicht berühren konnte. »Das kommt in Ordnung. Ich verspreche es. Wir finden einen Weg. Matalina wird es gut gehen.«
Jenks starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich. .
Ich. .«, stammelte er und verschwand dann mit einem leisen Stöhnen hinter der Kirche.
Meine Hände fielen nach unten. Ich fühlte mich so hilflos.
»Rachel?«, rief Glenn von der Straße aus, und ich drehte mich um.
»Wir werden rausgeschmissen«, sagte ich und wedelte erklärend mit dem Dokument. »Dreißig Tage.« Wut breitete sich in mir aus.
Glenn verengte die Augen. »Tu es nicht, Hexe«, warnte er mich und schaute auf meine gebal ten Fäuste.
Ich starrte die Straße entlang ins Nichts und wurde immer wütender. »Ich werde ihn nicht töten«, erklärte ich. »So viel musst du mir zutrauen. Das ist eine Einladung. Wenn ich nicht gehe, um ihn zu sehen, tut er noch etwas Schlimmeres.« Scheiße, meine Mutter.
Glenn zog den Kopf zurück. Seine Tür öffnete sich, und er stieg aus. Mein Blutdruck stieg. »Schaff deinen kleinen schokoladenbraunen Arsch wieder in deinen hässlichen Crown Victoria«, befahl ich. »Ich weiß, was ich tue.«
Meine Finger betasteten die Konturen des Fokus in meiner Tasche, als Glenn bis zu den Stufen kam und mit seiner Pistole an der Hüfte und Entschlossenheit in der Haltung zu mir aufsah. »Gib mir deine Autoschlüssel.«
»Lieber nicht.«
Er kniff die Augen zusammen. »Gib sie mir, oder ich verhafte dich eigenhändig.«
»Weswegen?«, fragte ich angriffslustig und schaute auf ihn herab. »Deine Stiefel. Sie verstoßen gegen jedes gültige Modegesetz.«
Schnaubend schaute ich auf sie herab und hob einen Fuß, um besser sehen zu können. »Ich werde nur mit ihm reden, freundlich und vernünftig.«
Mit hochgezogenen Augenbrauen streckte Glenn die Hand aus. »Ich habe gesehen, wie du mit Piscary redest.
Schlüssel?«
Ich biss die Zähne zusammen. »Stel einen Wagen vor das Haus meiner Mutter«, verlangte ich, und als er nickte, schob ich den Räumungsbescheid in meine Tasche, suchte meine Schlüssel und warf sie ihm zu. »Bastard«, murmelte ich, als er sie auffing.
»Das ist mein Mädchen«, erklärte er und schaute sich den Schlüssel im Zebramuster an. »Du kriegst sie zurück, wenn du den Kurs besucht hast.«
Ich öffnete die Kirchentür und stemmte eine Hand in die Hüfte. »Wenn du mich noch einmal dein Mädchen nennst, verwandle ich deine Eier in Pflaumen und mache Marmelade draus.«
Mit einem leisen Lachen ging Glenn zu seinem Wagen zurück. Ich trat in das dunkle Foyer und knal te die Tür so fest zu, dass die Fenster klirrten. Mit meiner Tasche eng an mich gepresst, stiefelte ich in den Altarraum und zu meinem Schreibtisch. Ich riss Schubladen heraus und wühlte in ihnen herum, bis ich meine Ersatzschlüssel gefunden hatte. An dem Bund waren al e, die auch an dem ersten waren, plus der Schlüssel zu Ivys Safe und einer zu Nicks Wohnung, den
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