Band 5 - Blutlied
als sein Alibi missbraucht«, murmelte ich, während Glenn um die Motorhaube herum zur Fahrertür ging. Ich zog eine Grimasse. Wie krank war das?
Das Treffen mit einer wunderschönen Frau wie Ceri als Alibi zu benutzen, während einer deiner Handlanger jemanden für dich in einen Mül container schob. Glenn startete das Auto, und wir warteten darauf, dass der Notarztwagen vor uns losfuhr, mit ausgeschalteter Sirene und sehr langsam.
»David wird nicht die Schuld dafür übernehmen«, sagte ich entschlossen und umklammerte die Tasche auf meinem Schoß. Viel eicht hatte Trent die Wahrheit gesagt, weil er wusste, dass ich den Fokus dabeihatte, und dass es für ihn um einiges schwerer werden würde, ihn zu bekommen, wenn die I.S. ihn beschlagnahmte?
»Ich hoffe, du hast recht.« Glenns Stimme klang abwesend, als er in beide Richtungen schaute, bevor er auf die Straße einfuhr. »Ich hoffe wirklich, dass du recht hast. Weil Mr. Hue offiziel für die Morde unter Anklage steht, wird die I.S.
wegen Beihilfe hinter dir her sein, selbst mit dem Alibi. Dass David dich um Hilfe gebeten hat, wirkt wirklich übel.«
Ich ließ mich in den Ledersitz zurücksinken, legte einen El bogen ins Fenster und starrte ins Nichts. »Super«, flüsterte ich. Mein Leben stinkt.
29
Meine Augen öffneten sich, als Glenn an einer Ampel hielt.
Blinzelnd stel te ich fest, dass ich fast zu Hause war, und ich richtete mich auf. Der Tag war warm geworden, und anscheinend war ich eingenickt. Offensichtlich waren acht Stunden Bewusstlosigkeit nicht dasselbe wie Schlaf. Peinlich berührt warf ich einen Blick zu Glenn und wurde rot, als er mich anlächelte. Seine weißen Zähne blitzten richtig in seinem dunklen Gesicht.
»Bitte sag mir, dass ich nicht geschnarcht habe«, murmelte ich. Ich hatte nur schnel die Augen geschlossen, um nachzudenken, und hätte nie damit gerechnet, dass ich einschlafen würde. Aber viel eicht wol te ich al em eine Weile entfliehen.
»Du schnarchst süß«, sagte er und tippte gegen seinen unbenutzten Aschenbecher. »Ihr zwei seid witzig.«
Jenks hob in einer Wolke von goldenem Glitzern ab. »Ich bin wach«, rief er, rückte seine Kleidung zurecht und kämmte mit den Händen seine blonden Haare. Er hatte zumindest eine Ausrede, da er normalerweise um diese Tageszeit schlief.
Die Uhr am Armaturenbrett sagte, dass es kurz nach zwei war. Nachdem wir von Davids Apartment losgefahren waren, hatte Glenn mich zuerst zum FIB mitgenommen, um eine offiziel e Aussage zu machen, bevor die I.S. die unmöglichste Zeit wählen konnte, um meine Aussage einzuholen. Dann hatten wir noch Jenks bei der I.S. abgeholt und ihnen eine Kopie meines Papierkrams übergeben, schön ordentlich und legal.
Wir hatten auch noch das Leichenschauhaus eingeschoben, was mich deprimiert hatte. Ich war mir sicher, dass Glenn Besseres zu tun hatte, als uns herumzukutschieren, aber nachdem ich keinen gültigen Führerschein hatte, war ich ihm dankbar.
David war immer noch in Gewahrsam. Jenks hatte seine Befragung mitgehört, und anscheinend hatte sich Brad gestern mit David getroffen, um darüber zu sprechen, Brad in unser Rudel aufzunehmen. Es sol te eine Überraschung sein, was bei mir Tränen auslöste, als ich es hörte.
Deswegen hatte Trent ihn aufs Korn genommen. Trent war ein Schleimbatzen, und ich verfluchte mich selbst dafür, dass ich ein paar seiner guten Taten - wie zuzugeben, dass er heute Morgen bei mir war, zum Beispiel - die Erinnerung daran hatte trüben lassen, dass er ein Mörder und ein Drogenbaron war. Er tat nur etwas Anständiges, wenn es ihm von Nutzen sein konnte, wie sich selbst ein Alibi für die Zeit zwischen sieben und halb acht zu verschaffen.
Ceri hatte recht. Der Mann war ein Dämon in al em außer seiner Rasse.
Die I.S. hielt David unter irgendeinem erfundenen Rechtsvorwand in Gewahrsam, ohne offiziel e Anklage. Es war il egal, aber jemand im Kel er hatte wahrscheinlich kapiert, dass der Fokus da draußen war, nachdem ein Einzelgänger Frauen in Werwölfinnen verwandelte. David stand knietief in der Scheiße. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis ich genauso tief drinsaß. Viel eicht konnte Trent ihn nicht töten, solange er in einer Zel e saß. Viel eicht.
Es tut mir leid, David. Ich habe nie erwartet, dass das passieren würde.
Wir tauchten in den kühlen Schatten meiner Straße ein, und ich zog meine Tasche auf meinen Schoß und spürte die harten Umrisse des Fokus. Plötzlich sah ich, dass ein schwarzer Van vor
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