Band 5 - Blutlied
»Heute wurde das Opfer tot in der Mül tonne von Mr. Hues Apartmentblock gefunden, mit deiner Visitenkarte in seiner Brieftasche. Mr. Hue gibt zu, Beziehungen zu den drei Jane Wolfs gehabt zu haben, die jetzt im Leichenschauhaus liegen, und als Beamte kamen, um ihn zu befragen, fanden sie eine schwer unter Beruhigungsmittel gesetzte Werwolffrau, die Angriffsspuren aufwies.«
Meine Knie wurden weich. Das sah wirklich übel aus, und ich war froh, dass ich Glenn bereits vom Fokus erzählt hatte.
»Serena war menschlich, Glenn. Der Fokus hat sie verwandelt. David hat ihr geholfen, damit sie wusste, was auf sie zukam und sie lernen konnte, damit umzugehen. Er hat sie unter Eisenhut gesetzt, um ihre Schmerzen zu lindern.
Das ist al es!«
Glenn schaute mich böse an, und in seinen braunen Augen stand eine deutliche Warnung. »Sprich leiser.«
Ich senkte die Augen, runzelte die Stirn und lauschte auf das deutlich zu hörende Knistern von Funkgeräten.
»Entschuldigung«, sagte ich und blieb dann stehen, bevor wir uns diesem offenen Van noch mehr näherten. »David hat Brad nicht getötet«, sagte ich bestimmt. »Die drei Frauen im Leichenschauhaus waren tragische Unfäl e. Serena versucht, mit dem klarzukommen, was passiert ist, und David gibt sein Bestes. Du sol test Trent verhaften, nicht David.«
»Rachel, stopp.«
»Er hat mir gesagt, dass er es getan hat«, rief ich. »Warum glaubt mir niemand?«
Glenn lehnte sich nah zu mir, und ich versteifte mich, um dann jedes Quäntchen Selbstbeherrschung aufzubringen, seinen Griff nicht abzuschütteln, als er mir eine Hand auf die Schulter legte. »Halt. Den. Mund«, sagte er gepresst, so nah, dass ich den Schweiß unter seinem Aftershave riechen konnte. »Jeder mit einer Dienstmarke weiß, dass du Kalamack hasst. Ich kann keinen Haftbefehl beantragen, weil du behauptest, er hätte dir gesagt, dass er es getan hat.«
Ich gab ein verächtliches Geräusch von mir, nur um dann aufzujaulen, als er mich noch näher zu sich zog.
»Ich glaube dir, Rachel«, sagte Glenn. Eigentlich flüsterte er es fast in mein Ohr. »Der Mann ist ein Schleimbatzen. Und ich werde der Sache nachgehen.«
»Der Sache nachgehen«, spottete ich und verzog dann das Gesicht, als Glenn meine Schulter richtig fest packte.
»Ich habe gesagt, dass ich der Sache nachgehe, und wenn ich etwas rausfinde, dann lasse ich es dich wissen.« Er ließ mich los. »Halt dich nur stil . Du bist mir keine Hilfe, wenn du ins Gefängnis wanderst.«
Ich trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie die Notärzte Serena aus dem Haus brachten. Sie hatten einen Hexenzauber verwendet, um ihre Rückverwandlung in ihre menschliche Form auszulösen. Soweit ich sie sehen konnte, sah sie aus wie die Frauen in der Leichenhal e, ein durchtrainierter Körper unter der Decke, braune, jetzt unordentliche Haare. David mochte offensichtlich einen bestimmten Typ. Obwohl sie bewusstlos war, stand Schmerz in ihrem Gesicht.
»David hat ihr nicht wehgetan«, flüsterte ich, als die Besatzung des Notarztwagens sie einlud.
»Dann wird er freigelassen, sobald sie wieder zu Bewusstsein kommt und uns das sagt«, erklärte Glenn.
Ich drehte mich zu ihm um, und die angestaute Frustration ließ mich fast schielen. »Wenn wir in einer perfekten Welt leben würden.«
Mir stieg der Geruch von Räucherwerk in die Nase, und ich wirbelte herum. Denon stand hinter mir, sichtbar amüsiert, dass er mich überrascht hatte. Er sah besser aus, fast sein altes Selbst, und trug sein übliches Polohemd mit Stoffhosen, die seine schmalen Hüften und seine muskulösen Beine betonte. Offensichtlich war irgendein untoter Vampir an ihm dran gewesen und hatte ihm damit einen Moralschub verpasst. Es stand in seiner ganzen Haltung zu lesen.
Mein Puls beschleunigte sich bei der Erinnerung an die I.S.-Officer, die David in Handschel en legten, und wich bis zu Glenn zurück. »Denon«, sagte ich steif und sagte mir, dass ich keine Angst vor ihm hatte, sondern nur vor dem, was er unter der Flagge der I.S.-Justiz tun konnte.
»Morgan«, sagte der große Mann, und seine tiefe, schöne Stimme klang wie tongewordene Milchschokolade. Sein Blick glitt zu Glenn. »Detective Glenn.«
Ich schauderte, weil seine Stimme mit der Glätte von Samt meine Wirbelsäule hinauflief. Verdammt, jemand hatte definitiv mit ihm gespielt. Auch Glenn schien es bemerkt zu haben, denn er nickte nur.
Denon lächelte mit seinen flachen Zähnen. »Morgan, es ist mir eine große Freude, dich
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