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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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konnte.
    Das Wasser im Bad rauschte, und das Geräusch, mit dem es durch den Abfluss schoss, lenkte mich von meinen Gedanken ab. Ich setzte mich auf. Ich fühlte mich verbittert und dumm, als ich meinen Stuhl zurückschob und mich daran machte, eine Dose Gulasch aufzuwärmen. Der Dosenöffner war eines von diesen bil igen, unnützen Dingern, und ich kämpfte immer noch damit, als mich ein leises Atmen und zögernde Schritte dazu brachten, mich umzudrehen.

    Als ich Kisten sah, mit nassem Haar und in ein Handtuch gewickelt, lächelte ich. Er trug seine zerrissenen und beschmutzten Kleider in der Hand, als ob er sie nicht wieder anziehen wol te. Hässliche Quetschwunden bedeckten seinen Oberkörper, und sein Auge war noch stärker zugeschwol en als vor dem Bad. Seine Arme und sein Gesicht waren übersät mit roten Kratzern. Er hatte sich die Haare gewaschen, und trotz der Prügel, die er eingesteckt hatte, sah er gut aus - wie er da fast nackt in der Küche stand, seine trainierten Muskeln feucht und glitzernd. .
    »Rachel«, sagte er und sah erleichtert aus, als er sein Klamottenbündel auf einen leeren Stuhl legte, »du bist noch hier. Ahm, versteh das nicht falsch, aber wo sind wir?«
    »Nicks altes Apartment.« Endlich ging die Dose auf. Angst durchschoss mich, als ich an Jenks' Warnung dachte, aber ich musste Kisten vertrauen. Wie könnte ich ihn sonst lieben?
    Kisten riss seine blauen Augen auf, und ich leckte ein wenig kaltes Gulasch von meinem Finger.
    »Dein Exfreund?«, fragte er und drehte sich zu dem leeren Wohnzimmer um, in dem sich nur die Vorhänge im Wind bewegten. »Relativ spartanischer Einrichtungsstil, hm?«
    Ich schnaubte, kippte das Gulasch in den Topf und machte die Herdplatte an. »Ich gehe davon aus, dass er seit der Sonnenwende nicht hier war, aber er hat bis August bezahlt, und ich hatte den Schlüssel, also sind wir hier. Niemand weiß es außer Jenks. Du bist sicher«, sagte ich zögernd. Für den Moment.
    Kisten atmete auf, setzte sich und legte einen El bogen auf den Tisch. »Danke dir«, sagte er inbrünstig. »Ich muss aus Cincinnati raus.«
    Ich stand mit dem Rücken zu ihm, während ich das Gulasch umrührte, und mich schauderte. »Viel eicht nicht.«
    Das leise Geräusch von raschelnder Baumwol e brachte mich dazu, mich umzudrehen, und als ich seine Verwunderung sah, sagte ich: »Ich werde Piscary den Fokus geben, damit er ihn versteckt, dafür wird er mich in Ruhe lassen und jeden anderen davon abhalten, mich oder dich um die Ecke zu bringen.«
    Kistens Lippen öffneten sich, und ich wünschte mir, dass sein Handtuch noch ein bisschen mehr verrutschen würde.
    Gott! Was stimmte nur nicht mit mir? Wir wandelten beide nah am Tod, und ich bewunderte seine Beine?
    »Du wil st dir Schutz von Piscary kaufen?«, fragte Kisten ungläubig. »Nach dem, was er mir angetan hat? Er hat mein letztes Blut an jemanden außerhalb der Camaril a verschenkt!
    Weißt du, was das heißt? Er lässt mich fal en! Es ist nicht so sehr das Sterben, das ich fürchte, sondern das Ausgestoßensein. Niemand wird es riskieren, seinen Zorn auf sich zu ziehen, um mich untot werden zu lassen, außer viel eicht Ivy, und nachdem sie sein Nachkomme ist, wird das nicht passieren.«
    Er hatte Angst. Mir gefiel es nicht, ihn so zu sehen. Ich holte gequält Luft, lehnte mich gegen den Herd und verschränkte die Arme. »Es kommt in Ordnung. Niemand wird dich töten, also kein Problem. Außerdem hatte ich schon immer über Ivy Schutz von ihm«, sagte ich und dachte dabei, dass ich gern ein Heuchler war, wenn uns das beide am Leben hielt. »Das macht es nur offiziel er. Ich werde ihn auch bitten, dich in Ruhe zu lassen. Dich zurückzunehmen. Es wird al es in Ordnung kommen.«
    Hoffnung leuchtete kurz in seinen blauen Augen auf und starb dann wieder. »Das wird er nicht tun«, sagte er mit matter Stimme.
    »Sicher wird er«, beschwor ich ihn und durchquerte den Raum, um mich neben ihn zu setzen.
    »Nein, wird er nicht.« Kisten sah jetzt noch zerstörter aus, nachdem er für einen Moment Hoffnung verspürt hatte.
    »Kann er nicht. Es ist passiert. Du müsstest die Abmachung mit demjenigen treffen, an den er mich gegeben hat, und ich weiß nicht, wer das ist. Ich werde es nicht wissen, bis sie auftauchen. Das ist Teil des Psychospielchens.«
    Seine Augen wanderten nervös durch den Raum, und ich zog mich zurück. So fix und fertig war es noch nicht. Ich wusste, wie Vampire tickten. Bis der Sarg wirklich zugenagelt war, gab es

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