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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hoch und schaute zu dem Kalender, der neben ihrem Computer hing. »Eine Woche vor Vol mond? Auf keinen Fal war das Selbstmord, und die I.S. weiß das.«
    Ich nickte. »Ich glaube nicht, dass sie erwartet haben, dass sich das FIB dafür interessiert. Sie hatte Fesselungsmale und Einstichstel en. Denon wol te es vertuschen.«
    Ivy zögerte, bevor sie nach einer weiteren trockenen Nudel griff. »Du glaubst, es hat etwas mit dem Fokus zu tun?«
    »Warum nicht?«, fragte ich gereizt. Verdammt. Ich hatte die hässliche Statue erst seit zwei Monaten, und schon jetzt war bekannt, dass sie nicht bei einem Fal von der Mackinac-Brücke verloren gegangen war. Ich schob mir eine Strähne hinters Ohr, rührte in meinen Nudeln und versuchte mich daran zu erinnern, ob ich in der ganzen Zeit mal bei David gewesen war oder ihn auch nur angerufen hatte. Bis auf die Nacht, wo ich ihm den Fokus gegeben hatte, wohl nicht. Er war mein Alpha, aber es war ja nicht, als wären wir verheiratet oder irgendwas. Dreck, das war einfach nicht sicher. Ich musste den Fokus von ihm zurückholen, am besten noch heute.
    »Ich kann mich umhören, wenn du wil st«, bot Ivy an und zog ihre Beine auf die Arbeitsfläche, um es sich im Schneidersitz mit der Nudelpackung gemütlich zu machen.
    Schlagartig konzentrierten sich meine Gedanken wieder vol auf sie. »Absolut nicht«, sagte ich. »Je weniger ich herumschnüffle, desto sicherer bin ich. Außerdem, wir würden nicht dafür bezahlt, wenn du was findest.«
    Sie lachte, und meine Laune besserte sich. Ivy lachte nicht oft, und ich liebte diesen Klang.
    »Denkst du deswegen an Nick?«, fragte sie plötzlich. »Du machst sonst nie Pasta mit Alfredosoße, außer wenn du an ihn denkst.«
    Mir fiel die Kinnlade runter, dann schloss ich meinen Mund wieder. Scheiße. Sie hat Recht. »Mmmmm«, murmelte ich und rührte verärgert in meiner Soße. »Glenn hat mir heute seine Akte gegeben. Sie ist zehn Zentimeter dick.«
    »Wirklich«, sagte Ivy gedehnt, und ich runzelte die Stirn.
    Sie hatte Nick vom ersten Tag an nicht gemocht.
    »Ja, wirklich.« Ich zögerte und beobachtete die Dampfschwaden über dem Topf. »Er macht das schon eine Weile.«
    »Tut mir leid.«
    Ich zwang mein Gesicht zu einer ausdruckslosen Miene.
    Sie hasste Nick, aber ihr tat es wirklich leid, dass er mir das Herz gebrochen hatte. »Ich bin drüber weg.« Und das war ich wirklich. Bis auf den Teil von mir, der sich immer noch benutzt fühlte. Er hatte AI im Austausch für Gefal en Informationen über mich verkauft, bevor wir uns getrennt hatten. Arschloch.
    NIN's »Only« im Hintergrund wurde sanft, und ich war nicht überrascht, als Skimmer in die Küche kam, wahrscheinlich, weil sie neugierig war, was wir trieben. Ich fühlte mehr als dass ich es sah, wie Ivys Haltung sich veränderte, als Skimmers jeansbekleidete Gestalt in den Raum fegte.
    Ivy war mit mir genauso offen wie mit Skimmer, aber sie hatte ein Problem damit, Skimmer das wissen zu lassen. Wir drei hatten eine seltsame Dynamik, eine, die mir nicht besonders gefiel. Skimmer liebte Ivy einfach und war deswegen hierher gezogen, mit dem Versprechen in der Hinterhand, dass sie in Piscarys Camaril a aufgenommen werden würde und bleiben dürfte, wenn sie ihn aus dem Gefängnis holte.
    Ich war diejenige, die ihn dorthin geschafft hatte, und an dem Tag, an dem er freikam, wäre mein Leben wahrscheinlich weniger wert als ein Trol furz. Ich hatte es hauptsächlich Ivy zu verdanken, dass ich noch am Leben war, was sie in eine Bredouil e brachte, die mit jedem Erfolg vor Gericht schlimmer wurde.
    Skimmer würde al es tun, was nötig war, um bei Ivy bleiben zu können. Ich würde tun, was nötig war, um meine Seele und meinen Körper zusammenzuhalten. Und Ivy wurde langsam wahnsinnig, weil sie uns beiden Erfolg wünschte. Es hätte geholfen, wenn Skimmer nicht so verdammt nett gewesen wäre.
    Der aufmerksame Vampir bemerkte offensichtlich, dass sie irgendetwas unterbrochen hatte, und setzte sich stil auf Ivys Stuhl am Tisch. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie ihr Gesicht sich einen Moment verzog, als sie und Ivy einen Blick tauschten, aber dann entspannte sie ihre Miene und pflasterte sich einen freundlichen Ausdruck auf ihr hübsches Gesicht. Neben Skimmers delikater Nase und dem kleinen Kinn hatte ich immer das Gefühl, mit meinem ausgeprägten Kinn und den deutlich sichtbaren Wangenknochen wie ein Neandertaler zu wirken. Obwohl sie einen rasiermesserscharfen Verstand hatte und eine der Besten

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