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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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in ihrem Bereich war, wirkte die Frau mit ihren blauen Augen und der Westküstenbräune unschuldig. Eine Eigenschaft, die ihr in ihrem Beruf wahrscheinlich zugute kam, weil es die Konkurrenz dazu brachte, sie zu unterschätzen.
    »Mittagessen?«, fragte sie fröhlich, und in ihrer angenehmen Stimme lag ein wohlkalkulierter Unterton von Trübsal.
    »Nur weiße Nudeln«, sagte ich und ging zur Spüle, um die Makkaroni abzuschütten. »Ich habe genug für drei, fal s ihr wol t.« Ich drehte mich von der Spüle weg und begegnete ihrem Blick. Die kleiner werdende blaue Iris in ihren Augen machte sie nur noch attraktiver. Ihre Wimpern waren lang und dicht und betonten noch ihre feinen Gesichtszüge. Ich fragte mich, was sie wohl im Altarraum getan hatten. Es gab mehr als eine Stel e, an der man jemanden beißen konnte -
    und die meisten waren von Kleidung verdeckt.
    »Ich bin dabei«, sagte sie und warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr mit dem diamantenbesetzten Ziffernblatt.
    »Ich habe noch eine Stunde, bevor ich wieder im Büro sein muss, und wenn ich nicht auftauche, können sie verdammt noch mal auf mich warten.«
    Das war cool - da sie der Boss war -, aber mein Blutdruck stieg, als sie zum Kühlschrank ging und nach Ivys Brimstone-Cookies angelte. Gott, ich hasste diese Dinger, und ich lebte in der ständigen Angst, dass die I.S. eines Tages einen Vorwand finden würde, um unsere Küche zu durchsuchen und ich dann eingeknastet werden würde.
    »Warum machen wir kein richtiges Essen?«, fragte der Vampir. Sie war sich offensichtlich bewusst, dass ich verärgert war, war aber entschlossen weiterzudrängen. »Ivy hat heute Nacht einen Auftrag, und ich muss zurück zur Arbeit. Es wäre nicht besonders aufwendig, jetzt ein richtiges Mittagessen draus zu machen.«
    Wenn meine Pasta nicht gut genug für dich ist, warum hast du dann Ja gesagt?, dachte ich genervt, aber ich unterdrückte meine erste Reaktion, da ich wusste, dass das Angebot dem echten Versuch entsprang, Kameradschaft zu vermitteln.
    Ich schaute kurz auf die Uhr und entschied, dass noch jede Menge Zeit war, bevor Ceri rüberkam, und als Ivy mit den Schultern zuckte, nickte ich. »Klar«, sagte ich. »Warum nicht?«
    Skimmer lächelte. Es war offensichtlich, dass sie es nicht gewöhnt war, nicht gemocht zu werden. Es war ja auch nicht so, als würde ich sie hassen, aber jedes Mal, wenn sie vorbeikam, tat sie etwas, das mir gegen den Strich ging
    -ohne es zu wol en. »Ich mache Knoblauchbrot«, sagte sie gut gelaunt, und ihre Haare schwangen, als sie den Schrank mit den Gewürzen öffnete.
    »Rachel hat eine Knoblauchal ergie«, erklärte Ivy, woraufhin der lebende Vampir zögerte. Ich konnte beinahe hören, wie sie sich selbst beschimpfte.
    »Oh. Dann Toast mit Kräuterbutter.« Mit gezwungener Fröhlichkeit ging sie zur Spüle, um sich die Hände zu waschen.
    Ich war nicht wirklich al ergisch, nur empfindlich - dank derselben genetischen Aberration, die mich getötet hätte, wenn Trents Vater nicht eingegriffen hätte. Ivy glitt von der Arbeitsfläche, und nachdem sie die Nudelpackung zugemacht hatte, begann sie damit, al es für einen Salat zusammenzusammeln. Sie stand direkt neben Skimmer, und als sich ihre Köpfe fast berührten, glaubte ich, leise ermunternde Worte zu hören.
    Wie ich da mit meiner Pasta am Herd stand, regte sich in mir leises Mitleid für die Frau. Sie bemühte sich wirklich, weil sie akzeptierte, dass ich für Ivy wichtig war, und deswegen versuchte, freundlich zu sein.
    Skimmer wusste, dass Ivy mich mal im Visier gehabt hatte, ihr Spiel um mein Blut aber nach dem ersten und einzigen Mal hatte fal en lassen, weil die Begegnung so schlimm geendet hatte, dass sie jetzt zu verängstigt war, um es noch einmal zu versuchen. Und es war kein Geheimnis, dass es mich keinen Deut interessierte, dass die beiden sowohl Blut als auch Bett miteinander teilten. Ich glaubte, dass dieser Punkt eine Menge mit Skimmers Attitüde zu tun hatte.
    Ich war eine von Ivys wenigen Freundinnen, und Skimmer wusste, dass gemein zu mir zu sein der schnel ste Weg war, Ivy wütend zu machen.
    Vampire, dachte ich und schüttete die Pasta in die weiße Soße. Ich würde sie nie verstehen.
    »Wie wäre es mit ein bisschen Wein?«, fragte Skimmer, als sie mit einer Packung Butter in der Hand vor dem offenen Kühlschrank stand. »Rot passt gut zu Pasta. Ich habe heute welchen mitgebracht.«
    Ich konnte keinen Rotwein trinken, ohne eine Migräne zu riskieren, und Ivy

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