Band 5 - Blutlied
trank nicht viel - und vor einem Auftrag überhaupt nicht. Ich öffnete den Mund, um einfach nur zu sagen, dass ich keinen wol te, aber Ivy kam mir zuvor:
»Rachel verträgt keinen Rotwein. Sie reagiert empfindlich auf Schwefel.«
»Oh Gott.« Skimmers hübsches Gesicht war zerknittert, als sie hinter der Kühlschranktür auftauchte. »Es tut mir leid. Das wusste ich nicht. Gibt es sonst noch was, was du nicht verträgst?«
Nur dich.
»Weißt du was?«, meinte ich, legte den Deckel auf den Topf mit den fertigen Nudeln und machte den Herd aus. »Ich besorge ein bisschen Eis. Wil sonst noch jemand Eis?«
Ich wartete nicht auf eine Antwort, sondern schnappte mir meine Schultertasche und eine von Ivys Stofftaschen und ging aus der Küche. »Ich bin zurück, bevor das Brot fertig ist«, rief ich noch über die Schulter.
Das Echo meiner Sandalen klang im Altarraum anders, und ich verlangsamte meine Schritte, um mir das gemütliche Arrangement anzuschauen, das Ivy und Skimmer in der vorderen Ecke des Raumes als vorübergehendes Wohnzimmer geschaffen hatten. Das Fernsehen würde ganz schön langweilig sein, weil wir hier draußen keinen Kabel-anschluss hatten, aber al es, was ich brauchte, war die Stereoanlage. Skimmer musste die Zimmerpflanzen mitgebracht haben, da ich sie noch nie vorher gesehen hatte.
Der verdammte Vampir zog quasi ein.
Und ich habe damit ein Problem? Jetzt wütend auf mich selbst, schob ich eine der schweren Türen auf, trat auf die breite Schwel e und knal te die Tür hinter mir zu. Das Licht über unserem Schild war an und brachte den Gehweg zum Glänzen. Sanfte Regenluft umschmeichelte meine nackten Schultern, aber sie beruhigte mich nicht. War ich wütend, weil ich angefangen hatte, die Kirche als mein Eigentum zu sehen, oder war es, weil Skimmer einen Teil von Ivys Aufmerksamkeit beanspruchte?
Wil ich wirklich eine Antwort auf diese Frage?
Meine Laune verschlechterte sich, als ich an meinem Auto in der Garage vorbeiging. Wegen der dämlichen I.S. konnte ich nicht mal mein dämliches Auto zu dem dämlichen Eckladen fahren.
Ich scannte die Straße nach meinem Rudel-Aspiranten, fand Brad aber nicht. Viel eicht hatte der Regen ihn vertrieben. Und der Mann musste ja irgendwann auch arbeiten.
In der feuchten Luft hinter mir erklang das Knal en der Kirchentür, und ich drehte mich mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck um. Aber es war nicht Ivy.
»Ich komme mit dir«, erklärte Skimmer, schlüpfte in ihre leichte cremefarbene Jacke und sprang die Stufen hinunter.
Super. Ich drehte mich um und fing an zu gehen.
Stil hielt Skimmer ihre Tasche eng an die Brust gedrückt, als sie mit mir in Schritt fiel, ein wenig zu nah, da der Gehweg nicht besonders breit war. Unsere Füße patschten in eine Pfütze, und ich schaute auf ihre weißen Stiefel. Obwohl sie für einen Runner als Arbeitsschuhe völ ig unangemessen waren, sahen sie an ihr tol aus. Was zur Höl e wil sie?
Skimmer holte tief Luft. »Ivy und ich haben uns an dem Tag getroffen, als sie in mein Zimmer einzog.«
Hey. Das ist nicht, was ich erwartet habe. »Skimmer. .«
Ihre Schritte blieben schnel . »Lass mich weiterreden«, bat sie, und in den vereinzelten Lichtinseln der Straßenlampen konnte ich rote Flecken auf ihrem Gesicht sehen. »Meine alte Mitbewohnerin war rausgeschmissen worden, und Ivy zog ein. Piscary hatte ihre Psyche ganz schön verdreht, und ihren Eltern gelang es, sie für ein paar Jahre aus seinem Einflussbereich zu holen, sodass sie eine Identität finden konnte, die nicht an ihm festgemacht war. Ich glaube, es hat ihr das Leben gerettet. Es hat sie verdammt noch mal stärker gemacht. Sie brauchte jemanden, und ich war da.«
Mein Puls beschleunigte sich, und ich verlangsamte meine Schritte. Viel eicht musste ich das hören.
Skimmers Haltung entspannte sich bei meiner Reaktion, und ihre schmalen Schultern senkten sich ein wenig. »Wir haben uns sofort verstanden«, fuhr sie fort, und das Schwarz in ihren Augen wurde größer. »Sie war weg von ihrem Meister und ihren Eltern, hatte aber ein Jahr Erfahrung mit Meistervampirtechniken zu ihrer Verfügung. Ich suchte nach Ärger. Mein Gott, es war fantastisch, aber sie machte mir genug Angst, um ruhiger zu werden, und ich gab ihr etwas, woran sie glauben konnte.« Skimmer schaute mich an. »Sie war hetero, bis sie mich traf. Bis auf eine latente Veranlagung.
Es hat mich zwei Semester gekostet, sie davon zu überzeugen, dass sie mich und Kisten gleichzeitig lieben
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