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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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lassen. Ich musste David anrufen. Den Fokus zurückholen, bevor Newt ihn zu ihm zurückverfolgen konnte. Er konnte keinen Dämon bekämpfen.
    Als ob ich es könnte?
    Ich streckte die Hand nach dem Türgriff aus, während in meinem Kopf die Gedanken rasten. »Danke fürs Mitnehmen, Glenn«, sagte ich, meine Manieren auf Autopilot.
    »Hey, hey, hey«, protestierte er und legte mir eine dunkle Hand auf den Arm. »Bei dir al es in Ordnung?«
    Ich zwang mich dazu, seinen Blick zu erwidern. »Ja, mir geht's gut«, log ich. »Das hat mich ein wenig aus der Bahn geworfen, das ist al es.«
    Seine Hand glitt von meinem Arm. Ich legte die Akte auf den Sitz zwischen uns und stieg unsicher aus. Meine Augen schossen zu dem Haus, in dem Ceri lebte. Sie schlief wahrscheinlich, aber sobald sie aufwachte, würde ich mit ihr reden.
    »Rachel. .«
    Viel eicht kannte sie einen Weg, den Fokus zu zerstören.
    »Rachel?«
    Seufzend lehnte ich mich wieder ins Auto. Glenn hielt mir die Akte entgegen, seine Muskeln angespannt, weil sie so schwer war. »Behalt sie«, sagte er, und als ich protestieren wol te, fügte er hinzu: »Es sind Kopien. Du sol test wissen, was er getan hat. . in jedem Fal .«
    Zögernd nahm ich sie und fühlte, wie ihr Gewicht mich nach unten zog. »Danke«, sagte ich, obwohl es mir egal war.
    Ich schlug die Tür zu und hielt auf die Kirche zu.
    »Rachel!«, rief er. Ich blieb stehen und drehte mich um.
    »Die Namensschilder?«

    Oh, stimmt. Ich ging zurück, legte die Akte auf das Autodach, nahm die Schilder ab und reichte sie ihm durch das offene Fenster.
    »Versprich mir, dass du nicht Auto fährst, bis du deinen Kurs besucht hast«, sagte er zum Abschied.
    »Sicher«, murmelte ich, nahm die Akte und ging. Es war rausgekommen. Die Welt wusste, dass der Fokus nicht verloren gegangen war, und sobald jemand kapierte, dass ich ihn immer noch hatte, würde ich so richtig tief in der Scheiße sitzen.
    5
    Der heiße Morgen hatte sich in Regen aufgelöst, als ich wieder aufgestanden war, und es fühlte sich seltsam an, so kurz vor Sonnenuntergang aufzustehen. Ich war schlecht gelaunt ins Bett gegangen und auch mit derselben Laune aufgewacht, nachdem ich um vier Uhr von Skimmer wach geklingelt worden war.
    Ich war mir sicher, dass Ivy so schnel wie möglich geöffnet hatte, aber es war einfach zu viel Mühe, wieder einzuschlafen. Außerdem kam Ceri heute Abend vorbei, und sie würde mich nicht noch mal in meiner Unterwäsche antreffen.
    Mein Arm tat weh, als ich in meinen kurzen Hosen und dem engen Oberteil an der Spüle stand und den kupfernen Teekessel putzte. Ceris unausgesprochener Ekel vor meinem Kessel hatte mich dazu bewogen, ihn sauberzumachen. Sie würde mir dabei helfen, einen weiteren Anrufungskreis zu zeichnen. Viel eicht diesmal in Kreide, damit es nicht so eklig war. Ich begann langsam, mich auf Minias' Besuch zu freuen.
    Er würde viel eicht im Austausch dafür, dass ich Newt für ihn gefunden hatte, den Fokus zerstören. Und nachdem ich Ceri dabei beobachtet hatte, wie sie mit AI verhandelte, wol te ich ihre Hilfe mit Minias. Diese Frau war spitzfindiger in ihren Formulierungen als Trent.
    Ich hatte noch vor dem Einschlafen David angerufen und eine hitzige Diskussion mit ihm geführt, welche die gesamte Kirche auch noch vom letzten Pixie befreit hatte.
    Letztendlich hatte er mir einfach mitgeteilt, dass der Mörder den Fokus entweder schon bis zu ihm verfolgt hatte, oder er es, wenn nicht, auch nicht mehr tun würde - und dass es nur Aufmerksamkeit auf ihn ziehen würde, wenn er den Fokus jetzt aus seinem Gefrierfach entfernte, wo er inzwischen untergekommen war. Ich war nicht überzeugt, aber wenn er ihn mir nicht bringen wol te, würde ich ihn eben holen müssen. Was bedeutete, dass ich ihn entweder im Bus oder auf dem Sozius von Ivys Motorrad befördern müsste. Keins von beidem war eine gute Idee.
    Ich blies eine rote Strähne aus dem Weg, spülte den Kessel ab, trocknete ihn und stel te ihn auf die hintere Herdplatte. Er glänzte nicht gerade, aber es war besser. Der widerliche Geruch von Poliermittel hing erdrückend in der Luft. Da es aufgehört hatte, zu regnen, schob ich mit zwei klebrigen Fingern das Fenster auf.

    Kühle, feuchte Luft drang in den Raum, und ich schaute in den dunklen, nassen Garten hinaus, während ich mir die Hände wusch. Dann runzelte ich die Stirn, als ich meine Nägel sah - der Lack war ruiniert, und grünes Zeug klebte unter den Nägeln. Dreck. Ich hatte sie gerade erst

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