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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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tut mir leid. Was. . was hast du dir selbst angetan?«
    Seine Stimme brach, und ich warf einen kurzen Blick zu Glenn. Der FIB-Agent nickte. David war kurz davor, zusammenzubrechen. Wir mussten den unangenehmen Teil schnel hinter uns bringen.
    »Komm, David«, sagte ich sanft, nahm seinen Arm und zog ihn einen Schritt nach hinten. »Noch eine.«
    David löste seinen Blick von ihr, und Glenn schloss schnel das Schubfach. Die Einzige, die noch übrig war, war die Frau, die von einem Zug getroffen worden war. Wahrscheinlich war es kein Selbstmord gewesen. Höchstwahrscheinlich war sie mitten in ihrer ersten Verwandlung, ohne Schmerzlinderung oder Verständnis, in Panik verfal en und blind geflohen, auf der Suche nach einer Antwort. Oder viel eicht hatte sie sich auch in der Glorie ihrer neu gewonnenen Freiheit verloren und ihre neuen Fähigkeiten falsch eingeschätzt. Ich hoffte fast, dass es das zweite gewesen war, auch wenn das tragisch wäre. Mir gefiel die Vorstel ung nicht, dass sie wahnsinnig geworden war. Das würde David nur noch mehr Schuld aufbürden.
    Ich stand neben David, als das letzte Schubfach geöffnet wurde. Als mir klar wurde, dass er den Atem anhielt, schob ich meine Hand in seine. Sie war kühl und trocken. Ich ging davon aus, dass er langsam einen Schock erlitt.
    Glenn öffnete das letzte Fach fast widerwil ig, offensichtlich nicht scharf darauf, David die Überreste des Frauenkörpers zu zeigen.
    »Oh Gott«, stöhnte David und wandte sich ab.
    In meinen Augen standen Tränen, und ich fühlte mich völ ig hilflos, als ich ihm einen Arm um die Schulter legte und ihn zu den Sitzgelegenheiten führte, wo Verwandte darauf warten konnten, dass ihre Angehörigen wieder aufwachten.
    Sein Rücken war gebeugt, und er bewegte sich wie betäubt.
    Dann ließ er sich in einen Stuhl fal en.
    Er entglitt mir, und ich stand über ihm, als er seine El bogen auf die Knie stützte und seinen Kopf in die Hände fal en ließ. »Ich wol te nicht, dass das passiert«, sagte er mit toter Stimme. »Das sol te nicht passieren. Das sol te nicht passieren.«
    Glenn hatte das letzte Fach wieder geschlossen und bewegte sich mit aggressiven FIB-Schritten auf uns zu. »Lass ihn«, warnte ich ihn. »Ich sehe, was du denkst, aber er hat diese Frauen nicht getötet.«
    »Warum versucht er dann, sich selbst davon zu überzeugen, dass er es nicht getan hat?«

    »David ist ein Versicherungsvertreter, kein Kil er. Du hast es selbst gesagt - es waren Selbstmorde.«
    David gab ein harsches, schmerzvol es Geräusch von sich.
    Ich drehte mich zu ihm um und berührte seine Schulter. »Oh, zur Höl e. Es tut mir leid. So habe ich es nicht gemeint.«
    Er schaute nicht auf, als er ausdruckslos sagte: »Sie al e waren al ein. Sie hatten niemanden, der ihnen helfen konnte, der ihnen gesagt hätte, was sie zu erwarten haben. Dass der Schmerz nachlassen würde.« Er hob den Kopf, und in seinen Augen standen Tränen. »Sie haben das al ein durchgemacht, und das war mein Fehler. Ich hätte ihnen helfen können. Sie hätten überlebt, wenn ich da gewesen wäre.«
    »David . .«, setzte ich an, aber sein Gesicht wurde plötzlich völ ig ausdruckslos, und er stand auf.
    »Ich muss gehen«, stammelte er. »Ich muss Serena und Kal y anrufen.«
    »Einen Moment, Mr. Hue«, sagte Glenn bestimmt, und ich warf ihm einen bösen Blick zu.
    Davids Gesicht war weiß wie die Wand, und sein untersetzter, aber kräftiger Körper war angespannt. »Ich muss Serena und Kal y anrufen!«, rief er, woraufhin Iceman durch den Türspalt schielte.
    Ich hob beruhigend die Hände und schob mich zwischen Glenn und den aufgeregten Werwolf. »David«, beruhigte ich ihn und legte sanft meine Hand auf seinen Arm, »ihnen wird es gut gehen. Es dauert noch eine Woche bis Vol mond.«
    Ich drehte mich zu Glenn um, und meine Stimme wurde härter. »Und ich habe dir gesagt, du sol st ihn in Ruhe lassen.«
    Er verengte die Augen, als er meinen harten Ton hörte, aber obwohl er der FIB-Inderlander-Spezialist war, war ich doch ein Inderlander. »Lass ihn in Ruhe«, befahl ich und senkte dann meine Stimme, um niemanden aufzuwecken. »Er ist mein Freund, und du fasst ihn jetzt mit Samthandschuhen an, oder - so wahr mir Gott helfe, Glenn - ich werde dir zeigen, wozu eine Hexe fähig ist.«
    Glenn biss die Zähne zusammen. Ich starrte ihn einfach nur weiter an. Ich hatte ihm bisher noch nie mit meiner Magie gedroht, aber wir waren hierhergekommen, um die Frage zu beantworten, ob der Fokus

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