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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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geschlafen.« In Davids Stimme lag ein abwehrender Ton. »Ich muss weg. Ich muss Serena und Kal y anrufen.«
    Glenns Hand senkte sich auf den Knauf seiner Waffe. Ich hätte mich beleidigt gefühlt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er sich der Geste überhaupt bewusst war.
    »Schau«, sagte ich genervt, »erinnerst du dich an den letzten Mai, als es in dem Einkaufszentrum zwischen Vampiren und Werwölfen zu Kämpfen kam?« Glenn nickte, und ich rutschte auf dem Stuhl nach vorne. Mir gefiel es nicht, dass er die Hand auf der Waffe hatte. »Also, das war, weil drei Werwolfrudel dachten, ich hätte dieses Artefakt, und versucht haben, mich aufzuspüren.«
    Er riss die Augen auf. Offensichtlich fing er an, mir zu glauben. »Und wenn herauskommt, dass es nicht von der Mackinac Brücke gefal en ist, sondern in Cincinnati ist und Frauen in Werwölfinnen verwandelt, werde ich eine tote Hexe sein.« Ich zögerte kurz. »Wieder einmal.«
    Der FIB-Agent atmete tief ein, aber ich konnte nicht sagen, was er dachte. »Deswegen wurde Mr. Rays Sekretärin umgebracht, oder?«, fragte er und zeigte auf die Schubfächer.
    »Wahrscheinlich«, sagte ich kleinlaut. »Aber David hat es nicht getan.« Verdammt. Denon hatte Recht. In gewisser Weise war ihr Tod mein Fehler. Unglücklich wandte ich meinen Blick von dem Schubfach ab und schaute stattdessen David an, wie er zusammengesunken dasaß und versuchte, mit dem Tod von drei Frauen zurechtzukommen. Wenn das herauskam, waren wir beide tot. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Glenn zu.
    »Du wirst es aber niemandem erzählen, oder?«, fragte ich.
    »Du musst das geheim halten. Erzähl den nächsten Verwandten, dass sie bei einem Unfal ums Leben kamen.«
    Glenn schüttelte den Kopf. »Ich werde es so geheim halten, wie es mir möglich ist«, sagte er und trat vor, bis er vor David stand. »Aber ich werde das zu Papier bringen. Mr. Hue?«, fragte er respektvol . »Würden Sie mit mir in mein Büro kommen, damit wir ein paar Formulare ausfül en können?«
    Dreck. Ich ließ mich in den gemütlichen Stuhl zurückfal en.
    »Du verhaftest ihn doch nicht, oder?«, fragte ich, und David wurde noch bleicher.
    »Nein. Ich nehme nur seine Zeugenaussage auf. Zu seinem Schutz. Und wenn du mir die Wahrheit gesagt hast« -er betonte das Wort, als hätte ich es nicht getan -, »musst du dir keine Sorgen machen. Weder du noch Mr. Hue.«
    Ich hatte die Wahrheit gesagt, aber irgendwie war ich nicht beruhigt. Ich wusste, dass ich schlecht gelaunt dreinschaute, als ich aufstand, um mich neben David zu stel en. »Wil st du, dass ich mitkomme?«, fragte ich und überlegte, ob ich wohl meinen Auszug aus der Kirche und weg von Ivy eintauschen konnte gegen ein bisschen kostenlosen Rechtsbeistand von Skimmer.
    Der Werwolf nickte und sah in seinem Anzug zwar erschüttert, aber trotzdem okay aus. »Es ist in Ordnung, Rachel. Mit Formularen kenne ich mich aus.« Mit einer Grimasse, die von müder Akzeptanz sprach, schaute er Glenn an. »Wenn wir kurz an meinem Haus anhalten, dann kann ich Ihnen die Namen und Adressen von al en geben, mit denen ich geschlafen habe, seitdem ich in den Besitz dieses . . Dings gekommen bin.«
    Glenn schürzte seine breiten Lippen und ließ eine Hand über sein kurz geschnittenes Haar gleiten. »Mit wie vielen Frauen genau hatten sie in den letzten zwei Monaten Sex, Mr. Hue?«
    David wurde rot. »Sechs, glaube ich. Ich brauche mein Adressbuch, um sicher zu sein.«
    Glenn gab ein leises Geräusch von sich, und ich konnte fast sehen, wie er dem attraktiven Mann plötzlich mehr Respekt entgegenbrachte. Gott, Männer sind Schweine.
    »Ich nehme dann den Bus«, sagte ich aus dem Wunsch heraus, al ein zu sein - und einen Besuch beim FIB zu vermeiden. Gott, dabei haben sie gerade erst angefangen, mich zu mögen.
    »Es ist kein Problem, dich auch abzusetzen«, bot Glenn an.
    »Dann kann ich auch gleich das Artefakt in Gewahrsam nehmen. Es gibt ja keinen Grund für dich, dich der Gefahr auszusetzen.«
    Ich hob die Augenbrauen und schaute betont nicht auch nur in die Richtung meiner Tasche. »Es ist im Postsystem unterwegs«, log ich, weil ich nicht darauf eingehen wol te, warum ich nicht vorhatte, es ihm zu geben. »Sobald es in meinem Briefkasten landet, werde ich dich anrufen.« Lüge, Lüge, dicke, fette Lüge.
    Glenn schaute mich kritisch an, und ich fühlte, wie mein Gesicht warm wurde. David sagte nichts darüber, dass er wusste, wo es war, und daraus schloss ich, dass er meiner

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