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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hat.«
    »Mit Rachels Splat-Gun«, erklärte Glenn, plötzlich nervös.
    »Ich habe nicht. .«
    Kisten ließ seine Hand los und trat einen Schritt zurück.
    »Nein, Sie hatten es nicht auf mich abgesehen. Aber ich habe Sie danach gesehen. Guter Schuss. Wenn das eigene Leben in Gefahr ist, ist es schwer, genau zu zielen.«
    Glenn lächelte und zeigte seine flachen, ebenmäßigen Zähne. Er war der einzige FIB-Kerl, den ich kannte - naja, außer seinem Vater -, der ohne Angst mit einem Vamp reden konnte und der wusste, dass man Frühstück mitbrachte, wenn man mittags an die Tür einer Hexe klopfte.
    »Nichts für ungut?«, fragte Glenn.
    Mit einem Achselzucken drehte sich Kisten zu der Tür zum Flur um. »Wir tun al e, was wir müssen. Nur an unseren freien Tagen können wir mal wir selbst sein.«
    Kein Witz, dachte ich und fragte mich, in was für einer Scheiße sich Kisten wiederfinden würde, sol te Piscary aus dem Gefängnis kommen. Ich war nicht die Einzige, mit der der Meistervampir noch eine Rechnung offen hatte. Und obwohl Piscary Kisten auch aus dem Gefängnis heraus verletzen könnte, hatte ich das Gefühl, dass der untote Vampir Spaß daran hatte, die Furcht vor dem Unbekannten in die Länge zu ziehen. Viel eicht würde er Kisten verzeihen, dass er mir ägyptische Einbalsamierungsflüssigkeit gegeben hatte, um ihn kampfunfähig zu machen, und den Verrat als die Handlung eines verzogenen, rebel ischen Kindes sehen.
    Viel eicht. Auf mich war er einfach nur sauer.
    Mit schlurfenden Schritten trat David vor. »David. David Hue«, stel te er sich mit zusammengekniffenen Augen vor.
    »Könnten wir das bitte hinter uns bringen?«
    Glenn schüttelte seine Hand, und sein Gesicht verwandelte sich in eine unbeteiligte Maske, von der ich wusste, dass er sie perfektioniert hatte, um nachts schlafen zu können.
    »Natürlich, Mr. Hue.« Der FIB-Detective schaute auffordernd zu Iceman, und der Col ege-Junge warf ihm die Bite-me-Betty-Puppe mit dem Schlüssel zu. Als er sie fing, liefen die Ohren des anständigen, ordentlichen FIB-Agen-ten peinlich berührt rot an.
    »Rachel?«, murmelte Kisten, als wir uns auf den Weg machten. »Ahm, meinst du, du kannst mit David nach Hause fahren? Ich muss hier raus.«
    Ich blieb stehen, und Glenn drehte sich auf dem Absatz um, während er noch die Tür für mich offen hielt. Hinter ihm konnte ich die gemütliche Sitzecke sehen, und Icemans Kol egen, der mit einem Klemmbrett im Raum stand und über seine Bril e zu uns herübersah. Kisten hat Angst vor Toten?
    »Kisten«, lockte ich und konnte es nicht glauben. Ich hatte auf dem Heimweg an The Big Cherry anhalten wol en und Glenns Tomatensoßen kaufen, außerdem in einem Zauberladen Fliederwein besorgen und auch noch Geburtstagskerzen, in der Hoffnung, dass irgendwo in meiner Zukunft ein Kuchen auf mich wartete. Aber Kisten wich noch einen Schritt zurück.
    »Wirklich«, sagte er. »Ich muss weg. Heute wird ein seltener Käse geliefert, und wenn ich nicht da bin, um ihn anzunehmen, muss ich morgen zur Post und ihn abholen.«
    Seltener Käse, genau. Und ich hasse es, kein eigenes Auto zu haben. Ich holte Luft, um zu protestieren, aber David unterbrach mich mit einem glatten: »Ich bring dich nach Hause, Rachel.«
    Kistens Augen flehten. Ich gab auf und murmelte: »Los. Ich rufe dich nachher an.«
    Er zappelte ein wenig, und seine übliche Grazie war völ ig verschwunden, was ihn charmant verletzlich wirken ließ.
    Dann lehnte er sich zu mir herüber und gab mir einen schnel en Kuss auf den Nacken. »Danke, Liebes«, flüsterte er.
    Die Hand auf meiner Schulter griff fester zu, und mit einem kurzen Kratzen von Zähnen jagte er einen Schauer von Erregung durch meine Mitte.
    »Hör auf«, flüsterte ich, schob ihn sanft von mir und fühlte, wie ich rot wurde.

    Grinsend zog er sich zurück. Mit einem selbstbewussten Lächeln zu den anderen Männern steckte er die Hände in die Hosentaschen und schlenderte aus dem Raum.
    Gott helfe mir, dachte ich und zog meine Hand vom Hals.
    Ich hatte das Gefühl, dass er mich gerade dazu benutzt hatte, um sein Selbstwertgefühl wiederherzustel en.
    Sicher, er hatte Angst vor den Toten, aber ich war seine Freundin, und das vor drei anderen Kerlen zu beweisen, hatte offensichtlich seine Männlichkeit wiederhergestel t. Was auch immer.
    Mein Gesicht war immer noch warm, als Glenn sich räusperte. »Was?«, murmelte ich, als ich vor ihm durch die Tür ging. »Er ist mein Freund.«
    »Mm-mm«, murmelte er

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