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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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beißen«, sagte sie, ihre Zähne nur Zentimeter von mir entfernt, und Verlangen durchschoss mich. »Ich werde dich nicht beißen.«
    Meine Seele schien sich bei ihren Worten zu verdunkeln.
    Die Frage danach, was sie tun würde, war beantwortet. Sie würde sich abwenden. Sie würde sich zurückfal en lassen und davongehen.
    Ein Gefühl des Verlustes hob sich in mir und presste die Luft aus meinen Lungen.
    »Aber ich wil «, sagte sie, und das Verlangen in ihrer Stimme, das sie so eisern unter Kontrol e hielt, durchfuhr mich.
    Ich keuchte, als sich ein unerwartetes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete und mich in Flammen setzte, doppelt so mächtig, weil ich es schon aufgegeben hatte. Danach folgte Angst. Ich erstarrte, als Ivy den Kopf wandte und ihre Lippen sanft über meine Narbe strichen. »Beiß mich, oder lass mich los«, hauchte ich, schwindelig vor Verlangen. Wie ist das passiert? Wie ist das so schnell passiert?
    »Schließ die Augen«, sagte sie, und in ihrer Stimme lagen al die Emotionen, die sie zu kontrol ieren versuchte.
    Mein Puls hämmerte und mit flatternden Lidern fühlte ich, wie sie sich zurückzog. In meiner Vorstel ung konnte ich ihre schwarzen Augen sehen, die Glut darin, und die Art, wie sie einen Kick aus der Selbstkasteiung zog, wenn das Verlangen fast zu viel wurde und die Schuld über sie hereinbrach.
    »Beweg dich nicht«, befahl sie, und ich zitterte, als ich ihren Atem an meiner Wange spürte. Sie würde mich beißen.
    Oh Gott, diesmal würde ich es besser machen. Ich würde nicht zulassen, dass sie die Kontrol e verlor. Ich konnte das.
    »Versprich mir«, sagte sie und ließ einen Finger über meinen Hals gleiten, was mich dazu brachte, nach Luft zu schnappen, »dass sich nichts verändern wird. Dass du weißt, dass es nur eine Kostprobe ist, die du probieren kannst, und dass ich nichts tun werde, um dich zu überzeugen. Ich werde es niemals wieder tun, außer, du kommst zu mir. Wenn du zu mir kommst. Und komm nicht, wenn du nicht al es wil st, Rachel. Ich kann es nicht anders.«
    Eine Kostprobe. Ich hatte das schon gekostet, aber ich nickte mit geschlossenen Augen. Ich keuchte fast und hielt dann wartend den Atem an. Der Wunsch nach dem Gefühl ihrer Zähne in mir tat fast weh. »Ich verspreche es.«
    »Lass deine Augen geschlossen«, hauchte sie, und ich stöhnte, als eine leichte Berührung meiner Narbe eine brennende Spur bis in meinen Unterleib zog. Ich keuchte auf und fühlte deutlich die Wand an meinem Rücken und wie sich Ivys Griff an mir verstärkte. Mein Herz raste, und meine gespannte Erwartung wuchs.
    Die Sanftheit ihrer Lippen auf meinen bemerkte ich fast nicht, bis ihre Hand meine Narbe verließ, um sich um meinen Hinterkopf zu legen. Ich erstarrte. Sie küsste mich?
    Mein erster Impuls zurückzuschrecken, verging. Al es war verwirrend, weil mein Körper immer noch von Endorphinen überschwemmt war, die ihr Spiel mit meiner Narbe ausgelöst hatte. Eine Kostprobe hatte sie gesagt, und Adrenalin schoss in meine Adern. Sie fühlte, dass ich nicht mit Gewalt reagierte, und verschob ihre Hand wieder an meine Narbe, während ihre Lippen auf meinen blieben.
    Ein Stöhnen entkam mir. Sie hatte sichergestel t, dass ich wusste, was sie tat, und jetzt würde sie mir al es geben.
    »Oh Gott, Ivy«, stöhnte ich, und der Konflikt zwischen Gefühl und Wissen machte mich hilflos. Sie drückte mich gegen die Wand, und ihre Lippen auf meinen wurden sicherer, aggressiver. Die Andeutung von Zunge ließ mich aufkeuchen, und ich erstarrte, weil ich nicht wusste, was ich tun sol te. Es war zu viel. Ich konnte nicht denken. Ihre leise Berührung endete, und mit einer Plötzlichkeit, die mich überrumpelte, zog sie sich zurück.
    Keuchend lehnte ich an der Wand, mit offenen Augen, eine Hand auf den Pulsschlag an meinem Hals gepresst. Ivy stand einen Meter entfernt, mit völ ig schwarzen Augen und einer Körperhaltung, der man deutlich ansah, dass sie sich hatte zwingen müssen, mich loszulassen.
    »Al es oder nichts, Rachel«, sagte sie und stolperte mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck zurück. »Ich werde nicht diejenige sein, die geht, und ich werde dich nie wieder küssen, außer, du fängst an. Aber wenn du versuchst, mich dahingehend zu manipulieren, dass ich dich beiße, werde ich davon ausgehen, dass du mein Angebot annimmst, und ich werde dir entgegenkommen.« Ihre Augen wurden noch ängstlicher. »Mit meinem ganzen Selbst.«
    Mein Puls hämmerte, während meine Knie weich waren.
    Das

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