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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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stoppen.«
    »Ist das so?«, fragte sie, und während ich wie erstarrt dastand, ließ sie ihre Tasche fal en. »Lass es uns herausfinden.«
    Ich zuckte zurück, als sie auf mich zukam, dann stieß ich mich von der Wand ab und sprang ihr entgegen. Meine Absicht war, an ihr vorbeizukommen. Wenn sie mich erwischte, war ich totes Fleisch. Das war keine Leidenschaft.
    Das war Wut. Viel eicht Wut auf sich selbst, aber trotzdem Wut.
    Der dumpfe Schlag, als sie dort gegen die Wand pral te, wo ich gestanden hatte, hob mir den Magen. Ich wirbelte herum. Sie kam zurück, und ich griff ihren Arm und riss mit einem Ruck daran, um sie zu Fal zu bringen. Sie entwand sich mir, und ich wirbelte wieder herum.
    Aber ich war zu langsam und musste einen Aufschrei unterdrücken, als ein weißer Arm sich um meinen Hals legte.
    Ihre Finger griffen meine Hand und bogen mein Handgelenk nach hinten, bis es wehtat. Ich erschlaffte in ihrem Griff, gefangen und unfähig, gegen ihre vampirischen Reflexe anzukommen. So schnel war es vorbei. Sie hatte mich.
    »Tu mir weh, Rachel«, flüsterte sie. »Zeig mir, dass du keine Angst hast, mich zu verletzen. Wenn du nicht mit Verletzung als Norm aufgezogen wirst, ist es härter, als du denkst.«
    Sie war nicht masochistisch. Sie war eine Realistin und versuchte, mich dazu zu bringen, es zu verstehen.
    Verängstigt kämpfte ich, und Schmerz durchschoss meine Schulter. Ihr Griff war einengend, ohne schmerzhaft zu sein.
    Nur meine Fluchtversuche taten weh. Ich hörte mit weit aufgerissenen Augen auf zu kämpfen, den Blick auf die Wand gerichtet. Ich fühlte sie warm an meinem Rücken, und in mir verspannte sich ein Muskel nach dem anderen, als ich fühlte, wie das Kribbeln an meinem Hals anfing, um nach und nach weiter nach unten zu sinken.
    »Wir können ohne Liebe Blut teilen, wenn du mir wehtust«, hauchte Ivy direkt an meinem Ohr. »Wir können ohne Schmerz Blut teilen, wenn du mich liebst. Es gibt keinen Mittelweg.«
    »Ich wil dir nicht wehtun«, sagte ich, weil ich wusste, dass meine Magie wie ein Basebal schläger war. Ich hatte keine Finesse. Ich würde ihr wehtun, und zwar richtig. »Lass mich los«, verlangte ich und wand mich. Sie verstärkte ihren Griff, und Hitze sammelte sich in meinem Bauch, als meine Fluchtversuche damit endeten, dass sich unsere Körper noch mehr berührten. Das hier hatte angefangen als eine Lektion, um mich dazu zu bringen, sie in Ruhe zu lassen, aber jetzt. .
    Gott. Was, wenn sie mich noch mal beißt? Jetzt?
    »Du bist diejenige, die uns davon abhält, ein Blutgleichgewicht zu finden«, sagte sie. »Liebe ist Schmerz, Rachel. Kapier es endlich. Finde dich damit ab.«
    War es nicht. Musste es zumindest nicht sein. Ich wand mich wieder. Ich fing an zu schwitzen. Ihr Geruch überschwemmte mich, beruhigend, verlockend, geschwängert mit der Erinnerung, wie ihre Zähne in meinen Hals glitten. Wie die Evolution es wol te.
    Und als meine Augen sich langsam schlössen, während ein Adrenalinstoß mein Blut zum Kochen brachte, verstand ich, in was für Schwierigkeiten wir steckten. Ich wol te nicht, dass sie aufhörte. »Ahm, Ivy?«
    »Verdammt«, flüsterte sie, und die Glut in ihrer Stimme traf mich tief.
    Wir waren sechsmal dämlich. Ich hatte nur reden wol en, und sie hatte mir nur beweisen wol en, wie gefährlich es wäre, ein Blutgleichgewicht zu finden. Und jetzt war es zu spät zum Denken.
    Ihr Griff verstärkte sich, und ich wehrte mich nicht.
    »Gott, du riechst gut«, sagte sie, und mein Puls raste. »Ich hätte dich nicht berühren sol en. .«
    Ich fühlte mich unwirklich, als ich versuchte, mich zu bewegen, und feststel te, dass sie zuließ, dass ich mich zu ihr umdrehte. Ich hatte einen Frosch im Hals und schluckte schwer, als ich in ihr perfektes Gesicht schaute, gerötet von der Gefahr, in der wir uns befanden. Ihre Augen waren schwarz wie die Nacht und spiegelten mein Gesicht mit den aufgerissenen Augen und den geöffneten Lippen. Die Dunkelheit wurde noch verstärkt von der Blutlust in ihrem Blick. Und darunter, tief darunter, war ihre zerbrechliche Verletzlichkeit.
    »Ich kann dir nicht wehtun«, sagte ich, und die Furcht war nur noch ein leiser Nachhal .
    Mein Hals pochte von der Erinnerung an ihre Lippen auf mir, dem fantastischen Gefühl, als sie sich das nahm, was sie brauchte, um die Leere ihrer Seele zu fül en. Ihre Augen fielen zu. Ich fühlte, wie ich mich an ihrem Körper entspannte, während ihre Stirn auf meine Schulter fiel. »Ich werde dich nicht

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