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Bank, Zsuzsa

Bank, Zsuzsa

Titel: Bank, Zsuzsa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die hellen Tage
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Augenblick losschnellen. Seine schwarze Hose zog Zigi nicht einmal
jetzt aus, da er mit einer Schaufel Mörtel auftrug, auch die Schuhe nicht, auf
die sich Staub legte und die trotz der immer losen Senkel nie von seinen Füßen
fielen.
    Solange es der Herbst zuließ,
saßen Aja und ich an den Nachmittagen in einem großen Tuch, das Évi zwischen
zwei Bäume gespannt hatte. Sie und Zigi redeten in ihrer Sprache, und sie
lachten so leise, als wollten sie es vor uns geheim halten, während wir in den
Abend schaukelten, die Schatten länger und dunkler wurden, bis sie alles zudeckten
und Évi vergaß, Aja ins Bett und mich nach Hause zu schicken. Dann stieg sie
über die wenigen Stufen zum Fliegengitter und verschwand mit Zigi im Haus. Wir
konnten sie in Évis Zimmer vor der neuen Glastür sehen, wenn sie sich an den
Händen fassten, an den Schultern, wenn Zigi den Arm hob und Évi drehte, wenn
sie ohne Musik mit schnellen Schritten durch den schmalen Flur tanzten, die Mäntel
an den Kleiderhaken streiften und Zigi seinen Hut schnappte, um ihn Évi
aufzusetzen. Wenn wir so schaukelten und schauten, Aja und ich, dann glaubten
wir fest, dann wussten wir, so hatte es zu sein, und so würde es eines Tages
auch für uns werden.
    Nach Wochen reiste Zigi ab und
ließ nichts zurück als feuchten Putz, der wegen des Wetters nicht trocknen
wollte, und eine Tapete voller Rosen, die hinaus in den Garten strebten. Er
fuhr an einem Tag, den er nicht angekündigt hatte, von dem Aja und Évi aber
gewusst hatten, er würde kommen, schon als Zigi mit dem Hammer an die
Regenrinne geklopft hatte, von Schelle zu Schelle, rund ums Häuschen, dem er
eine schmutzig weiße Farbe gegeben hatte. Spätestens als Zigi in seinen
Papierblock einen Bus, einen Zug und ein Schiff gezeichnet hatte, spätestens da
hatten sie es gewusst. Sie brachten ihn zur Haltestelle, wo er den Bus zum
Bahnhof nahm, um in einen Zug zu steigen, der ihn zu einem anderen Zug brachte,
mit dem er am Abend die Stadt erreichte, wo das Schiff im Hafen lag, das er
über eine breite Treppe bestieg. Eine Treppe, über die er nicht schnell und
leicht hinaufging, sondern für die er Zeit brauchte, so schrieb er es
jedenfalls in seinem Brief, den Aja heimlich las, nachdem der Postbote ihn
Wochen später gebracht, mit dessen ersten Sätzen Zigi aber schon gleich nach
dem Ablegen begonnen hatte. Wenn sich der Bus unter den Kastanien am Ende der
Straße zeigte, griff Évi nach Ajas Hand, und wenn die Türen sich öffneten, zog
sie Aja heran und legte den Arm um ihre Schulter, während Zigi seinen Koffer
mit den wenigen Kleidern in den Bus warf, auf die Stufen sprang, mit einer
Hand die Stange fasste und sich so zurücklehnte, als wolle er noch schnell mit
dem Scheitel den Asphalt berühren, ein Bein vorgestreckt, den Rücken weit nach
hinten gebogen, um mit dem schwarzen Hut in der Hand ein letztes Mal zu winken.
Évi musste Aja und mir später immer wieder erzählen, wie sie ihm nachgeschaut
hatten, als der Bus Zigi weggetragen hatte, mit diesem letzten Kunststück, das
er für den Abschied aufgehoben hatte. Auch wenn es Aja selbst gesehen hatte,
wollte sie es immer wieder aus Évis Mund hören. Wir fanden nie heraus, wie Zigi
den Fahrer dazu brachte, die Türen offen zu lassen, ob er Geld dafür bekam oder
mit Évi und Aja Mitleid hatte, wenn sie im Herbst allein zurückblieben, und er
die Türen deshalb nicht schloss - bis zur nächsten Biegung, hinter der Zigi
seinen Hut aufsetzte, seinen Koffer nahm, ausstieg und zu Fuß weiterging, weil
ihm der Bus doch zu schnell fuhr, wie er später schrieb, und er es nicht
mochte, sich so schnell zu entfernen, von der Haltestelle, an der Aja und Évi
noch eine Weile standen, als wüssten sie nicht, wohin, von dem schmalen Pfad,
über den sie langsam, mit kleinen zögernden Schritten, Hand in Hand
zurückgingen zu ihrem Haus, das schmutzigweiß unter Birnbäumen stand und an das
Zigi in den letzten Tagen noch zwei, drei Bretter genagelt hatte, in der
Hoffnung, sie könnten den Winter fernhalten.
    Neben seinem Geruch, der
verfliegen würde, sobald Évi die Fenster öffnete, hatte Zigi zwischen den
Kaffeetassen vom Morgen einen Stapel Zeichnungen zurückgelassen, und Aja nahm
einige Blätter davon mit in ihr Zimmer, ließ sie in Schubladen unter Strümpfen
und Hemden verschwinden oder klemmte sie ins Fenster, und Évi steckte sie mit Nadeln
über ihrem Bett fest, damit sie vom Kopfkissen aus sehen konnte, was Zigi auf
weißem Papier für sie

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