Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)
bestimmt. Sieh mich an, Zander.« Er blickte in ihre violetten Augen, in denen sich dieselben Gefühle spiegelten, die ihn erfüllten. »Ich bin dein, weil ich dich liebe, weil das Band zwischen uns stärker ist als alles, was der König bestimmt oder tut. Keine Bindungszeremonie kann es kappen. Für mich gibt es keinen Mann außer dir. Aber wir brauchen dich hier, in diesem Reich, damit du für Max da bist, den Argonauten hilfst und unsere Welt besser machst. Wenn du gehst, können wir nicht mitkommen. Doch wenn du bleibst … Oh, Zander, es könnte so viel Gutes bewirken!«
Sein Herz brach in tausend Scherben. In einer Million Jahre hätte er nicht gedacht, dass ihm ihre Liebe nicht genug sein könnte. Doch das war sie nicht. Das Schicksal drängte sie in entgegengesetzte Richtungen, und er war machtlos, das aufzuhalten.
Er lehnte seine Stirn an ihre und versuchte, zu atmen. Doch sogar das Atmen schmerzte. »Das ist zum Kotzen.«
Sie strich ihm durchs Nackenhaar. »Ja, ist es.«
Beide schwiegen, und wie immer wirkte der sanfte Strich ihrer Finger auf seiner Haut wunderbar beruhigend.
» Ein wahrer Anführer stellt seine persönlichen Bedürfnisse zugunsten des Gemeinwohls zurück«, flüsterte sie. »Und er bringt Opfer, die am Ende alles rechtfertigen, was vorher kam.« Als er sie stirnrunzelnd ansah, ging ein trauriges Lächeln über ihr Gesicht. »Das hat mir mal jemand gesagt.«
»Klingt ziemlich blöd. Ich bin kein Anführer.«
»Nein, aber du bist ein Wächter. Der Beste, den ich kenne. Und du bist ein Vater. Das macht dich zu einem Anführer, ob es dir gefällt oder nicht. Zander, weißt du, dass deine Iris silbern ist?«
Was von seinem Herzen noch übrig war, krampfte sich nun zusammen. Abermals lehnte er seine Stirn an ihre. »Deinetwegen.«
»Oh.«
»Du hältst uns alle auf, Argonaut!«
Die verärgerte Stimme des Königs hallte von oben herab. Zander blickte hinauf zur Galerie, wo der gebrechliche König in seinem weißen Festanzug am Geländer stand, den Stock in einer Hand, und finster dreinblickte. Es war offensichtlich, dass er sie nicht sah, aber er konnte sie hören, und Zander bezweifelte nicht, dass sich der blinde König lebhaft vorstellen konnte, was unten vor sich ging.
Theron in seiner Uniform mit dem roten Umhang stand zur Rechten des Königs, Casey zur Linken. Weder der König noch der Argonaut und dessen Braut schienen erfreut über die Situation; der König kochte förmlich vor Wut.
Callias zarte Finger an seiner Wange lenkten Zanders Aufmerksamkeit zurück zu ihr. »Beachte ihn nicht.«
»Er ist dein leiblicher Vater, dem an deinem Glück liegen sollte.«
»Er tut, was er für das Beste hält. Sieh mich an.« Als er es tat, verriet ihm der Glanz ihrer Augen, dass es für sie nicht minder hart war als für ihn. Wahrscheinlich härter. »Lass ihn nicht unsere letzten Sekunden vergiften.«
»Thea …«
Sie strich ihm das Haar zurück, und ihre Stimme zitterte, als sie sagte: »Ich liebe dich, Zander, immer. Denk daran, wenn dir alles zu viel wird. Denk an Max und mich. Wir sind dein, ganz gleich wohin du gehst oder was du tust. Das kann nichts und niemand je ändern.«
Mein. Sein Leben brach in zwei Teile, in den vor ihr, der leer und bedeutungslos war, und in den seit sie da war, voll und sinnerfüllt. Sie hatte die Menschlichkeit in ihm entdeckt, ihm Ausgewogenheit gegeben und ihn auf eine Weise geheilt, wie es nur ihr allein möglich war. Und obwohl letzterer Teil brannte wie Millionen Sonnen, weil sie nicht zusammen sein durften, hatte Callia recht. Sie war sein und würde es immer bleiben.
Er versuchte, sich jede Rundung, jede Linie und jede Ebene ihres wunderschönen Gesichts einzuprägen, auf dass er es sich ins Gedächtnis rufen konnte, wann immer er es brauchte. Für den Rest seines Lebens – so lang der auch sein mochte.
»Ich liebe dich, Thea. Nur dich.«
Tränen rollten über ihre dunklen Wimpern und rannen ihre cremeweißen Wangen hinunter.
»Zander«, rief der König streng und zerstörte diesen bittersüßen Moment, »die Bindungszeremonie wird wie geplant stattfinden. Du kannst sie nicht verhindern. Meine Tochter wird heute vermählt. Acacia!«
»Was?«, fragte Casey neben ihm, hörbar gereizt.
»Such Callia etwas Passenderes zum Anziehen. Auch wenn ich sie nicht sehen kann, weiß ich, wie sie gekleidet ist, und in solch gewöhnlichem Aufzug kann sie nicht zur Bindungszeremonie.«
Callia riss die Augen weit auf, während sich ein winziger
Weitere Kostenlose Bücher