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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Bondak ruhig.
    Die Stimmung war gedrückt. Learoyd zwinkerte kurz. »Ich dachte schon, Sie wollten uns den Müttern zur Adoption anbieten, Chef, so lange hat das gedauert.«
    Barakuda grinste. »Sie doch nicht, Terence, Sie nimmt doch keiner. Wer soll Sie denn stillen, bei Ihrem Durst?«
    Das Gelächter war schwach. Ping seufzte. »Ich hab gedacht, wir kommen da nicht lebend raus.«
    Nardini schielte Ping und Barakuda an; dann öffnete er den Mund zu einem seiner Gesänge. Ausnahmsweise protestierte keiner.
     
    Ein Soldat hat niemals Angst,
    außer, er ist bang.
    Sterben ist ein kurzer Weg,
    Totsein dauert lang;
    trotzdem ist der lange Marsch
    leichter als der kurze Gang.
    Ein Soldat hat niemals Angst,
    außer, er ist bang.
     
    »Schlechtes Lied«, sagte Learoyd. Er schlürfte an einem mißglückten Kaffee, den jemand mit Schnaps zu retten versucht hatte. »Ganz mieses Lied. Hab ich vielleicht Angst?« Er grinste. »Ich hab mir nur aus Sorge um die Nasen der Gardistinnen da unten nicht in die Hose gemacht.«
    »Trinken wir auf seine Hose, und möge sie noch lange aromaversiegelt bleiben.« Barakuda hob den Becher.
    Bondak beschleunigte weiter; als sie über dem Meer waren und die Küste weiter hinter sich gelassen hatten, ging er auf Nordkurs und Höchstgeschwindigkeit.
    Etwas mehr als eine Stunde später überflogen sie den wichtigsten Paß in den Pasdantiri-Bergen, die das fruchtbare Land der sieben Ströme von den Steppen, Sümpfen und Wüsten des Nordkontinents abriegelten.
    Bondak setzte den Gleiter sanft auf einem Plateau westlich des Passes auf.
    »Ihr wißt, was ihr zu tun habt.« Barakuda drückte ihnen die Hände. »In ein oder zwei Tagen ist Gortahork hier; seht zu, daß ihr bis dahin den Paß einigermaßen kontrolliert. Die Geräte müßten dazu ausreichen.« Er nickte zu den Kisten hinüber, die sie ausgeladen hatten. »Aber kein Risiko, wenn es nicht sein muß. Mit toten Helden kann ich das Meeresleuchten nicht leertrinken. Und bitte - alles aufzeichnen.«
    Bondak nickte. »Ich paß schon auf die Kleinen auf. Aber unter uns, Chef, ich glaub, unsere Chancen stehen besser als Ihre.«
    Barakuda ignorierte die Bemerkung. »Hat mit den Sonden und Sprengsätzen alles geklappt?«
    »Ja. Und den Störsender haben wir an einer besonders schönen Stelle versteckt. Auf dem höchsten Punkt von Kap Herakles.«
    Barakuda warf einen Blick auf das Funkgerät, das seit Pasdan nur noch ein Rauschen von sich gab. »Na, dann können sie ihre Schiffe und Vorposten nicht mehr anfunken, wenn sie Funk haben. Aber ihr könnt uns auch nicht erreichen.«
    »Wir können Ihnen ja schreiben«, sagte Learoyd. Die Männer lachten.
     
    Aus: Lydia Hsiang, Memoiren (Gaia, 501)
     
    »… Bei Durchsicht fand ich auch ein Band mit folgendem Gespräch zwischen Sarela McVitie und Saravyi.
    ›Ich hoffe, ihr gebt wirklich alle Waffen wieder ab.‹ ›Natürlich. Was sollen wir damit? Kunstlos und mit viel Lärm jagen? Wie öde. Da wir keine neue Welt einrichten und andere nicht zum Mitwirken zwingen wollen, würden wir sie auch nur zur Wehr brauchen, und außer Pasdan bedroht uns niemand. Du siehst also, Tochter: Waffen sind nicht das Problem.‹ ›Sondern? Waffen in Händen von Verbrechern?‹ ›Von Kranken. Sieh: Das Große Chaos ist eine unendliche Kugel, deren Mittelpunkt überall und deren Umkreis nirgends ist. In dieser Kugel gibt es unzählige kleine Kreise, Hilfsordnungen vielleicht, die Umfang und Mittelpunkt haben und sehr verschieden, aber gleichwertig sind. So kannst du Steine nicht essen, aber mit ihnen Häuser bauen; oder in fischlosen Gewässern nicht angeln, wohl baden. Wenn du einen dieser kleinen Kreise im Großen Chaos verschiebst, wirst du krank. Iß zum Beispiel einen Stein. - Nun gibt es aber viele Kreise und viele Krankheiten, nicht nur des Leibes. Menschen sind von Trübsinn befallen oder zwei Wesen in einem Leib - eine Krankheit des Gemüts; da sind andere Kreise verschoben worden. Es gibt aber auch Krankheiten des Denkens - etwa, wenn man unter den unzähligen Kreisen des Chaos einen bestimmten heraussucht und sagt, dieser sei der Mittelpunkt von allem. Zum Beispiel eine bestimmte Form des Zusammenlebens, des Arbeitens, der Götterverehrung. Bestimmte Kreise vorzuziehen ist natürlich - jeder hat Vorlieben, manche essen lieber Fisch als Fleisch. Diese Vorlieben aber mit abstrakten Gründen versehen und anderen vorschreiben - das ist eine Krankheit des Denkens.‹
    ›In unsere Begriffe übertragen hieße das

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