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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Trinkwassers?«
    »Aber… das ist Massenmord.« Der Major setzte seinen Kaffeebecher ab und starrte Barakuda an.
    »Die Heiligen Mütter von Pasdan haben offensichtlich die Absicht, den ganzen Planeten zu entvölkern. Was ist da die Bevölkerung von Cadhras? Ein kleiner Anfang und das größte Hindernis für den Plan.«
     
    Zwei Stunden später lieferten die Beobachtungssatelliten über dem Meer neue Bilder; der Tag war angebrochen.
    Barakuda und Maqari brüteten über den Aufnahmen und verglichen sie mit älteren aus den vergangenen Tagen. Das Meer war voll von Schiffen aller möglichen Herkunftsorte. Auch Pasdan beteiligte sich an der in diesen Tagen ertragreichen Hochseefischerei; die Fischschwärme zogen.
    »Bis gestern ist nichts Auffälliges dabei«, knurrte Maqari. »Sie scheinen in Pasdan eine Lawine losgetreten zu haben.«
    Zahlreiche Schiffe, die bis zum vergangenen Abend zusammenhanglos auf dem Binnenmeer, vor allem in den mittleren und östlichen Teilen, operiert hatten, schienen über Nacht Flotten geworden zu sein. Es gab deutliche Konzentrationen.
    »Huasiringa. Natürlich Golazin und Arameq. Und die Hauptmacht hat offenbar Kurs auf Cadhras genommen.«
    Maqari nickte. Mit einem Fettstift kreiste er die Schiffsformationen ein. »Wie viele von denen mögen Kanonen haben? Und vielleicht neben der normalen Besatzung Gardistinnen, und wenn, wie viele?«
    Barakuda überflog die Wettermeldungen der letzten Stunden. »Ziemlich konstanter Westwind in den wichtigen Gebieten. Die Verbände, die Arameq und Golazin - ja, was? - blockieren, belagern, erobern sollen, sind sozusagen bereits da. Die Flotte mit Ziel Cadhras dürfte fünf bis sechs Tage brauchen.«
    Maqari kaute auf seinem Stift. »Das sind an die zweihundert Segler oder mehr. Schlimmstenfalls verfügen alle über Kanonen, die schlimmstenfalls ausgebaut und an Land geschafft werden können.«
    »Macht an die fünftausend«, sagte Barakuda. »Rechnen wir außerdem damit, daß die Schiffe neben der normalen Besatzung und den wahrscheinlichen Geschützbedienungen noch je fünfzig Gardistinnen an Bord haben, vielleicht auch mehr…«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand! Das wäre ja…«
    »… eine Invasion, die innerhalb von ein paar Stunden das Protektorat erledigen kann.«
    Später tauchte Gerames auf. Seine Augen funkelten; er konnte sich »so richtig austoben«, wie er fröhlich sagte. Er wurde jedoch ernst, als Dante ihm die Lage schilderte.
    »Verdammter Mist.« Er ließ sich in einen Sessel fallen, roch an seinem Kaffee und rümpfte die Nase.
    »Wie sieht es in Sachen Hyperfunk aus?«
    Gerames machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir haben alle Lager durchstöbert. Kein Problem. Nur eine Frage der Zeit…«
    »Was heißt das?«
    »Mein Freund, mit den vorhandenen Materialien können wir dir keine schöne, aber eine funktionierende Anlage bauen. Innerhalb von fünfundzwanzig bis dreißig Tagen.«
    Barakuda nickte. »Sehr nett. Bis dahin gibt es niemanden mehr, den das noch interessiert.«
     
    Neben Bergen, Savannen und Sümpfen weist der Nordkontinent von Shilgat auch eine Anzahl Wüsten auf, größere und kleinere, mehr oder weniger leblos. Im Herzen einer der größeren Wüsten findet sich eine fast runde Fläche mit beinahe einhundertfünfzig Kilometern Durchmesser. Die Fläche ist tot und tödlich, sie ist Tod. Es gibt keine Wasserstelle, wohl aber von Salzsand überwehte Abgründe, wo vor kurzem noch eine begehbare Wegstrecke gewesen sein mag.
    Im Zentrum der Wüste steht ein uralter Laubbaum. Sein Stamm ist bizarr, die Krone ausladend. Die Wurzeln umgeben den einzigen unterirdischen Quell in all dieser Leblosigkeit.
    Das Leben, heißt es bei den Shil, ist absurd und ein Chaos. Ordnung läßt das Leben erstarren und tötet es. So ist dies der Heilige Ort. In der leblosen Ordnung Wüste erhebt sich absurd und bizarr das Chaos Leben, Der Baum Der Bäume, Der Baumbaum. Es gibt eine Steigerung des Lebens und des Todes: Ordnung und Chaos unauflöslich miteinander verbunden, einander durch Nähe noch ferner und gleich.
    Es gibt keine Götter, nur das göttliche Chaos. Der Wärmetod des Alls ist das Erlöschen des göttlichen Chaos; Entropie ist ein Ordnungsprozeß.
    Welcher Ort könnte heiliger sein?
     
    Der Gleiter stand neben dem unglaublichen Laubbaum. Lydia Hsiang und Dante Barakuda gingen langsam zum Krater, den vielleicht ein Vulkan, vielleicht ein Meteor hinterlassen hatte. Ein steiler Pfad führte an der äußeren Kraterwand zu

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